Wir sind ESG@Home!

(von Tanja Milse)

Freitag 13.03.2020: Das Landeskabinett beschließt: Der Unterrichtsbetrieb an den Schulen in NRW wird ab der kommenden Woche eingestellt.

Montag 16.03.2020: Vereinzelte Schüler*innen kommen noch ins ESG. Wer noch kein eigenes Endgerät hat, erhält eins in der Medi. Lehrerinnen und Lehrer testen NERDL-Funktionen, treffen Absprachen.

Dienstag 17.03.2020: Nur noch wenige ESGler*innen sind vor Ort.

Mittwoch 18.03.2020 – 8 Uhr: Start von ESG@home! Die Technik ruckelt…. Ruhe bewahren. Ein paar Minuten später: Alles läuft 🙂 und wir sind mitten drin in der ersten Phase von etwas noch nicht Dagewesenem, wir werden damit alle Teil eines außergewöhnlichen Projektes, in dem viele neue Möglichkeiten eröffnet, aber auch Schwierigkeiten deutlich werden.

Um diese genauer zu erfahren und ESG@home noch besser an die unterschiedlichen Bedürfnisse anzupassen,  wurden Umfragen erstellt, an der Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern teilnehmen konnten. Viele haben die Möglichkeit genutzt, um ESG@home mitzugestalten. Insbesondere die vielen differenzierten Rückmeldungen haben uns als Lehrkräfte wichtige Hinweise für die weitere Ausgestaltung des Lernangebotes gegeben.

Es ist mehr als beeindruckend zu erfahren, wie alle gemeinsam zum Gelingen von ESG@home beitragen, welche positiven Auswirkungen das auf die gesamte Schulgemeinschaft und unser gemeinsames Lernen hat und mit welcher Wertschätzung unsere Entwicklung einhergeht.  

Vielen Dank für das Feedback, die Offenheit und das Engagement!

(alle Angaben in Prozent)

Der Dienstag steht vor der Tür – herzliche Einladung zur ESG@Home Andacht

Yasuyoshi Chiba hat das World Press Photo 2020 gemacht. Junge Männer protestieren im Sudan friedlich gegen Militärgewalt. 
© picture alliance/Yasuyoshi Chiba/AFP/World Press Photo/dpa Foto: Yasuyoshi Chiba

Ein Moment des Friedens und der Poesie mitten im blutigen Sudan-Konflikt – das ist das Welt-Pressefoto 2020.

Ein junger Mann rezitiert mitten in einer Gruppe von Demonstranten und im Schein vieler Handy-Lampen Gedichte. Aufgenommen hat es der japanische Fotograf Yasuyoshi Chiba für die französische Agentur AFP. Das Foto mit dem Titel „Straight Voice“ ist Sieger des „World Press Photo 2020“. Die Jury erklärte, das Bild zeige die Macht der Jugend und der Kunst und verfüge über „poetische“ Qualität. 

Zum Hintergrund: Im Sudan war letztes Jahr der langjährige Machthaber Omar al-Baschir gestürzt worden.  Mitten in dieser Phase der Unruhen und des Chaos, in dem Menschen nicht nur friedlich demonstrierten, steht ein Junge auf und trägt Friedensgedichte vor.

Zu dem Bild fiel uns spontan das bekannte Friedensgebet ein, das gleichermaßen von katholischen und evangelischen Christen gebetet wird. Es wird dem Heiligen Franziskus zugeschrieben:

Herr,
mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist,
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht,
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
das ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste,
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe,
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer hingibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet, 
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben. Amen.

Dieser Junge ist für uns ein Beispiel, wie man zu einem Werkzeug des Friedens werden kann, wenn man sich wie er, nicht von der Masse zu gewalttätigen Handlungen hinreißen lässt, sondern stattdessen Friedensgedichte aufsagt.

Wir wünschen euch eine gute Woche!

Ursula und Stefan Detering für das Andachtsteam

WICHTIG: Wahlen zur EF und Q1

Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche führt das Oberstufenteam die Wahlen zur EF und Q1 per Zoom-Konferenz durch. Für den jeweiligen Zeitraum sind die SuS vom Online-Unterricht befreit. 

Die Klassen und BT-Lehrkräfte haben eine vorbereitende Mail mit allen Daten an alle SuS weitergeleitet. 

Hier eine Übersicht der Zeiträume und Kurszuordungen:

9a: Do, 1. und 2. Std
9b: Do., 3. und 4. Std
9c: Do., 3. und 4. Std.
9d: Do., 5. und 6. Std
9e: Mi., 3. und 4. Std

EFa: Mi., 1. und 2. Std
EFb: Mi., 5 und 6. Std
EFc: Mi., 5. und 6. Std
EFd: Mi., 3. und 4. Std
EFe: Mi., 1. und 2. Std

Dr. Thomas Göhler, StD
(Oberstufenkoordinator)

Gewusst wie …

… ihr euch im Bus verhaltet.

Nach und nach sollen die SuS wieder in die Schulen, womit auch der Schülerverkehr wieder ins Rollen kommt. Angesichts der wegen der Corona-Pandemie geltenden Schutzmaßnahmen werden für die Schülern auf dem sonst gewohnten Schulweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eine Reihe von Unklarheiten erwartet.

Hierbei geht es um die Fragen: Wie verhalte ich mich im Bus, was ist mit der Maske, was kann ich tun, um Abstand zu halten?

Unser Verband hat hierfür einen kurzen Erklärfilm erstellt, der sich konkret an Schüler richtet und anschaulich verdeutlicht, welches die wichtigsten zu beachtenden

Regeln sind, um den Nahverkehr auch in Corona-Zeiten nutzen zu können.

Den kompletten Film kann man sich hier anschauen

 https://youtu.be/3tbafeYaw4k

Mit freundlichen Grüßen

Michael Rüttermann

Leiter Fahrdienst
Stadtbus Gütersloh GmbH

Infos aus der Mediothek

Die in den Schulen entliehenen Medien müssen über den Zeitraum des eingeschränkten Schulbetriebes NICHT zurückgegeben oder deren Leihfrist verlängert werden.  

Die Stadtbibliothek verlängert die Leihfristen aller an den Schulen entliehenen Medien zunächst zentral bis zum 5. Mai 2020. Sollte der Zugang zur Schule darüber hinaus deutlich eingeschränkt sein, wird eine weitere zentrale Verlängerung erfolgen. 

Achtung

Diese Regelung betrifft AUSSCHLIEßLICH Medien aus den Schulbibliotheken. Die Stadtbibliothek wird ihren Betrieb stufenweise wieder aufnehmen, so dass dort entliehene Medien wieder zurückgegeben oder deren Leihfristen verlängert werden müssen. 

Die Mediothek des ESG bleibt bis auf weiteres für den regulären Betrieb geschlossen und kann auch nicht als Aufenthaltsraum genutzt werden. Die Ausleihe von Medien ist aber weiterhin möglich. 
Bitte nehmt / nehmen Sie Kontakt zu Frau Peter unter Tel. 980519 oder unter der Mail-Adresse mediothek@esg-guetersloh.de auf. Die Titel werden dann zu einem vereinbarten Zeitpunkt vor der Tür der Mediothek entliehen. 

Bleibt gesund und gebt aufeinander acht!

Viele Grüße aus der Mediothek Frau Peter

Zeigt her eure Masken!

„Nach anfänglichem Zögern führt auch Nordrhein-Westfalen eine Maskenpflicht ein. Vom kommenden Montag an sei die Benutzung beim Einkaufen sowie in Bussen und Bahnen verpflichtend, teilte die nordrhein-westfälische Landesregierung mit. Zuvor hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann betont, man setze auf die „Verantwortung jedes Einzelnen“. (Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/corona-maskenpflicht-103.html)

Also, ab heute nur noch mit …

Dafür macht auch Marceline Weiner in dem folgenden Video Werbung, welches sie im ESG@Home WMK Unterricht bei Frau Milse erstellt hat (Thema: Experimentieren mit Pixilation).

Und: Wie sieht eure/ Ihre Maske so aus?!

Vielleicht passend zum Fach wie bei Frau Kämpken?

Vielleicht passend zum Hobby, zur Gefühlslage, zum Lieblingsgericht oder sportlicher Vorliebe? Klassisch, selbstgenäht, extravagant … Lasst doch mal sehen!

Schickt/ Schicken Sie doch mal ein Foto an die Blog Redaktion. Mal sehen, ob wir eine bunte Collage „Maskiertes ESG“ zusammenbekommen! (Zusendungen an rap@esg-guetersloh.de)

*Wer noch keine Maske hat, aber eine Nähmaschine besitzt, der kann ja nochmal in unseren Beitrag vom 21.3. schauen!

Guten Morgen, gute Woche …

… wünschen euch an dieser Stelle wie immer eure Blogger! Ein wunderschönes sonniges Wochenende liegt hinter uns – wir hoffen, ihr habt es genossen.

Wir möchten euch noch drei Beiträge aus der letzten Woche zeigen, in denen SchülerInnen aus der Q2 beschreiben, wie „befremdlich“, aber auch hilfreich das Lernen im ESG momentan ist:

1: Ich würde es jetzt mal ganz „stumpf“ als komisch und leicht gruselig beschreiben…
Dass der Schulhof leer ist und man Unterricht hat, kennt man ja eigentlich schon, aber das nur 10 Leute in einem Raum sitzen und alle Masken tragen, das ist schon etwas unheimlich.

2: Auch, dass man gefilmt wird und – was ich persönlich noch etwas unangenehm finde – dass man die Mimik der anderen nicht mehr richtig sieht. Also einmal durch die Masken von denen, die im Raum sitzen (bzw. eingeschränkt sieht) und dann noch die, die online zugeschaltet sind. Beim Besprechen von Aufgaben traut sich gefühlt keiner, etwas zu sagen und man weiß halt auch nie, ob jetzt vielleicht ein Onlineteilnehmer was sagen/vorstellen möchte.

3: Die Corona-Krise hat nicht nur unsere Internet Leitung auf die Probe gestellt, sondern auch die Nerven von vielen Schülerinnen und Schülern… Ich bin Greta, gehe in die Q2 und schreibe bald meine Abiturprüfungen. Meine Nerven wurden vor allem dadurch strapaziert, nicht zu wissen, ob wir nun Abitur schreiben müssen oder nicht. Vielen anderen aus meiner Stufe ging es da ähnlich… Wieso sollte man denn schon anfangen zu lernen, ohne zu wissen, ob die Prüfungen wirklich stattfinden?  Hinzu kam bei mir aber noch, dass meine Großeltern sich mit dem neuartigen Corona Virus infiziert haben. Mein Opa, ein Pflegefall der Stufe vier mit einer langen Liste von Vorerkrankungen (darunter eine Lungenentzündung) in einem Alter von über 80 Jahren schien wohl kaum Chancen zu haben. Klar, in jedem anderen Jahr hätte er an einer anderen schlimmen Krankheit erkranken können, unabhängig von Corona. Aber ich glaube, ich bin nicht die Einzige, die Angst um das Wohl ihrer Familie hat. Doch auch in diesen Zeiten geschehen Wunder: meine Großeltern haben es geschafft! Als sie noch krank waren, bin ich zu ihnen gefahren, um bei der Pflege zu helfen. Denn der Pflegedienst kommt nicht zu Corona-Infizierten. Da wird man wohl oder übel im Stich gelassen. Ich habe Corona aber mit sehr milden Symptomen überstanden. Das heißt, ich bin höchst wahrscheinlich genauso wie meine Großeltern immun – zumindest für eine gewisse Zeit. Ich persönlich bin also schon „fertig“ mit Corona und für mich persönlich ist es okay, die Abiturprüfungen zu schreiben. Aber eben nur für mich persönlich… Es gibt andere Schülerinnen und Schüler, bei denen die Großeltern wohnen oder die Eltern oder Geschwister in der Risikogruppe sind. Sollen sie also gezwungen werden, die Gesundheit ihrer Familie auf´s Spiel zu setzen nur wegen Abiturprüfungen? Gerade bei Schülerinnen und Schülern, die vielleicht Prüfungsangst haben, kommt diese Angst jetzt noch oben drauf. Andererseits müssen die Maßnahmen meiner Meinung nach auch verhältnismäßig sein. Ich finde, dass es gut ist, die Abiturprüfungen zu schreiben, WENN entsprechende Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Für Abiturprüfungen ist es vielleicht noch möglich, diese Hygienestandards einzuhalten. Aber wie sieht es denn mit der Öffnung der Schulen aus? Ich glaube kaum, dass das möglich ist. Gut vorbereitet auf die Prüfungen fühle ich mich auf jeden Fall. Unsere Schule hat da mit dem digitalen Angebot meiner Meinung nach alle Erwartungen übertroffen. Für mich persönlich ist es in der Vorbereitungszeit allein schon sehr hilfreich, die Lehrerinnen und Lehrer anzuschreiben und in kürzester Zeit eine Antwort darauf zu bekommen. (Danke vor allem an Frau Schmidt, die unermüdlich meine Fragen beantwortet!) Aber mit den zwei Barcamp Angeboten dazu, leistet unsere Schule klasse Arbeit!

Ihr seht schon: Reibungsloses bzw. schönes Lernen sieht irgendwie anders aus, dennoch wird Lernen ermöglicht und manchmal auch Unmögliches möglich gemacht – darauf kommt es jetzt an!

Danke für eure Texte!

Was liegt diese Woche an?

PC an, nerdl hochfahren, bei Zoom einloggen – mittlerweile seid ihr sicher alle Profis, oder?

Am Dienstag gibt es natürlich wieder eine ESG@Home Andacht.

Donnerstag tanzen wir digital in den Mai, blicken auf die Woche zurück und harren gespannt und geduldig der Dinge bzw. Informationen, die da kommen werden!

Am Freitag, 1. Mai, ist und bleibt frei – Corona hin oder her!

Wir wünschen euch allen eine schöne Woche!

STAY TUNED – STAY HEALTHY – STAY HAPPY!

Eure Blogger!

ESG@Home – Wie war Woche 3?

Liebe LeserInnen,

wir haben wieder eine Woche ESG@Home geschafft!

Vor den Ferien haben wir Blogger jeden Tag einen Bericht geliefert, um euch Einblicke in unsere ESG@Home Arbeit zu gewähren. Wir dachten, für 2,5 Wochen wäre das eine spannende Sache, aber wie steht es mit der dritten, der vierten der X-ten Woche im Homeoffice: 8.00h – PC hochfahren – Nerdl starten – vielleicht zoomen – Bewegungspausen – 13.15h (oder später) PC ausschalten. Es ist nicht so, dass wir diese Art des Lernens, der Begegnung mit den Lehrkräften nicht weiterhin sehr schätzen, nur vom Hocker haut einen so ein Tagesbericht nicht gerade mehr.

Deshalb sind wir mal gezielt auf die Suche gegangen nach Menschen am ESG, die gerade einen ganz anderen Tag erleben:

Alle diejenigen zum Beispiel, die in der Q2 unterrichten,
alle fleißigen Organisatoren und Organisatorinnen, die für einen reibungslosen Schulbeginn am gestrigen Donnerstag gesorgt haben,
die zwei Hausmeister, die sicher alle Hände voll zu tun hatten
und natürlich Schüler und Schülerinnen der Q2, die gestern wieder zur Schule gehen durften.

Was haben sie alle in der vergangenen Woche erlebt?

Frau Erhardt (Mathematik und Physik) unterrichtet in der Q2 und war gestern in der Schule und gewährt uns heute einen Einblick in ihre vergangenen Woche:

Die Osterferien sind zu Ende, die Schule geht wieder los. Und damit bei allen auch wieder Schulfeeling aufkommt, lade ich meine BT-Gruppen zu einer Videokonferenz ein. Ich freue mich darauf, zu hören, wie die Schülerinnen und Schüler die Ferien verbracht haben, wie es ihnen geht und natürlich: sie mal wieder zu sehen. 

Aber welche Enttäuschung! Mein Q1-Physik-LK ist noch im Ferienrhythmus, das frühe Aufstehen muss sich noch einpendeln, die Augenringe um kurz vor 10 angeblich noch zu dunkel. Daher lassen die meisten ihre Kamera aus und wir können uns nur unterhalten. Immerhin trauen zwei Schüler, sich sehen zu lassen. Diese erzählen dann auch am meisten von ihren Ferien. Aber sooo viel gibt es im Moment auch nicht zu berichten über irgendwelche Aktivitäten, da sind sich alle einig. 

Um 12.30h steht die nächste Videokonferenz an: mein EF-Kurs, den ich auch in Mathe unterrichte. Ich schraube meine Erwartungen ganz niedrig – und werde überrascht! Die Hälfte der Schüler lässt sich „blicken“ und ich schaue in ganz viele vertraute und freundliche Gesichter. Es ist Mittagszeit. Meine Kinder, die zu Hause gelernt haben, sind hungrig. Das Essen ist noch nicht fertig. Ganz leise flüstern sie durch die Tür, weil sie mehrere Zutaten nicht finden. Dabei hatte ich ihnen doch erklärt, dass sie nur in dringenden Fällen stören dürften. Aber aus ihrer Sicht es natürlich dringend….

Meine Schüler bleiben geduldig dran. Da der Kurs größer ist, ist der Austausch schwieriger. Aber es klappt. Das ist auch nötig, denn in der nächsten Stunde steht laut Plan eine Klausur an. Da wir erst kurz vor Ende der Ferien erfahren haben, wie es danach weitergeht, haben viele sich auf die Klausur vorbereitet. Beim Lernen haben sich Fragen aufgetan, die wir jetzt klären. Denn wer möchte, kann freiwillig eine Probeklausur schreiben.  

Am Ende vereinbaren wir in beiden Kursen, uns in Zukunft häufiger zu „treffen“, um Fragen mündlich zu besprechen. Das ist einfacher, als immer nur schriftlich zu kommunizieren. 

Nachmittags geht es nach draußen in den Garten. Wenn man im Sommer schon nicht wegfahren kann, muss der Garten wenigstens schön sein. Wir roden Büsche und kleine Bäume, um Platz für Blumen und einen Kirschbaum zu machen. Voller Tatendrang schleifen wir Bänke ab und streichen sie neu. Da übe ich schon mal das Tragen einer Maske.  

Aber langsam geht uns im Garten die Arbeit aus. Deswegen geht es zwischendurch auch in den Wald. Der ist in Bielefeld ja zum Glück nicht weit. 

Am Donnerstag dann das Highlight: Nach fast sechs Wochen darf ich wieder in die Schule kommen! Das Barcamp II für die Abiturienten steht an. Ich darf meine Session zur Quantenphysik in der Schule halten. Diese wird dann für die Schülerinnen und Schüler, die weiter von zu Hause aus lernen möchten, übers Internet übertragen. Immerhin haben sich zwei Drittel des Kurses dazu entschieden, in die Schule zu kommen. 

Als ich kurz vor Beginn der Session nach draußen gucke, stehen die Teilnehmer ganz vorbildlich mit Sicherheitsabstand beieinander. Viele haben selbstgenähte Masken mitgebracht. Die anderen werden vom Hausmeister aufgefordert, sich welche im Sekretariat abzuholen.  Ich selbst habe natürlich auch eine auf. Das ist nicht besonders komfortabel, wenn man einen Vortrag halten möchte. Liegt es an der Maske oder an dem wenigen Sport in den letzten Wochen, dass ich zwischendurch immer wieder kurzatmig werde? Ich überlege, ob ich sie vielleicht doch ablegen sollte. Aber ich bin ja diejenige, die beim Reden die meisten Aerosole und damit möglicherweise auch Viren versprüht. Also behalte ich sie auf und habe noch Stunden danach Abdrücke im Gesicht. Herr Fugmann kommt zwischendurch kurz vorbei. Auch mit Maske versteht sich. Er möchte die Schüler und uns Lehrer auch mal wiedersehen. 

Währenddessen haben meine 9er aus dem MINT-Kurs ohne mich weitergearbeitet. In MINT geht es um Astronomie und um den Aufbau eines Fernrohres. In der Schule hätten wir jetzt aus zwei Linsen ein Fernrohr gebaut. Aber wer hat schon zwei Linsen zu Hause? Einige haben eine Lupe, doch es funktioniert auch mit einem wassergefüllten Weinglas. Mithilfe dieser „Linse“ soll eine Kerzenflamme oder eine Glühwendel an der Wand abgebildet werden und anschließend fotografiert werden. Ich bin gespannt! Mehrere schreiben in den Posts bei Nerdl, dass es nicht klappt. Aber es kommen auch wirklich schöne Einsendungen

Nachmittags rufe ich Herrn Menzen an. Es geht um unsere Kursfahrt, die wir eigentlich Ende März ausgerechnet nach Italien gemacht hätten, aber absagen bzw. verschieben mussten. Ich störe ihn beim Videodrehen. Für das ESG@home hat er sich einen YouTube-Kanal zugelegt, auf dem er seinen Schülerinnen und Schülern Rechnungen erklärt. Ich bin ganz neugierig und gucke sofort nach. Herr Menzen schickt mir noch ein Foto von seiner Konstruktion, um die Kamera ohne Stativ zu befestigen. ESG@home macht erfinderisch. Und: wer weiß, vielleicht wird er demnächst ein berühmter YouTuber? 

Maya (Bloggerin und Abiturientin)

WIEDER ZURÜCK IN DER SCHULE
Während alle anderen Schüler noch zuhause bleiben müssen und weiterhin jeden Tag online Unterricht haben, konnten ein paar Schüler aus der QII jetzt schon wieder in die Schule. Oder sollten wie lieber sagen – noch ein letztes Mal? Eigentlich würden die Abiprüfungen jetzt schon voll im Gang sein, allerdings wurden diese ja nach hinten verlegt.
Für eine Woche haben die LehrerInnen jetzt nochmal ein hybrides Barcamp organisiert. Hybrid ist es, da man von zu Hause oder auch aus der Schule teilnehmen kann. Die einzige Bedingung ist, dass pro Session nur 10 Leute in der Schule teilnehmen dürfen. Die Sessions werden dieses Mal größtenteils von den LehrerInnen gemacht und sollen noch letzte Fragen und Unsicherheiten aus dem Weg räumen.
Der Unterricht sieht dann zum Beispiel so aus, dass ein paar Leute (mit genügend Abstand) in der Schule sitzen und die anderen per Videokonferenz zugeschaltet sind. Dadurch können sie sich auch aktiv im Unterricht mit einbringen oder Fragen stellen. Ich war heute wieder in der Schule und kann allen, die die Schule vermissen, garantieren, dass sie fast noch genauso aussieht wie vorher. Verändert hat sich nur, dass die Türen überall offen sind, man dadurch keine Türklinken anfassen muss und genügend Desinfektionsmittel an den Eingängen vorhanden ist. Außerdem war es ziemlich leer, was zudem ein etwas befremdliches Gefühl war.
Ich muss sagen, für mich war es etwas merkwürdig wieder in der Schule zu sein, einerseits weil ich jetzt eigentlich mitten in den Abiprüfungen stecken würde und andererseits, weil es schon komisch ist, plötzlich mit großem Abstand und Mundschutz im Unterricht zu sitzen. Allerdings bin ich froh, dass ich die Möglichkeit hatte, die Schule jetzt doch noch ein letztes Mal vor den Abiprüfungen betreten zu können 🙂