ESG gegen Rassismus

Unser zehnter (und leider schon letzter) Beitrag zu den Aktionswochen gegen Rassismus

Es hat uns sehr viel Freunde bereitet, diese zwei Aktionswochen mit einem täglichen Post zu begleiten. Ihr seht: Das Thema Rassismus hat viele Facetten – war, ist und bleibt aber unbedingt ein Thema, für das sensibilisiert werden muss, wo das nötige Feingefühl fehlt, und gegen das eingeschritten werden muss, wo Menschen durch Sprache und/ oder Taten beleidigt und verletzt werden.

Mit unserem heutigen letzten Post möchten wir euch einen Einblick in aktuelle Diskussionen zu diesem Thema geben – der Schwerpunkt liegt dabei auf Formen des Alltagsrassismus bzw. auf dem Bereich des (sprach-)sensiblen Umgangs mit diskriminierenden Darstellungen.

Im Juni entbrannte in der Stadt Coburg ein Streit über das Stadtwappen,  weil viele Menschen vor Ort „die „Mohren“-Darstellung im Coburger Stadtwappen verletzend und rassistisch finden“ (https://www.br.de/nachrichten/kultur/verehrung-oder-rassismus-der-streit-um-mohren-in-alten-wappen,S3NpWZA). „Vielleicht waren die Darstellungen im Mittelalter nicht rassistisch gemeint. Heute zeigen die Wappen aber Stereotype, geprägt durch die Kolonialzeit, so die Kritiker: Afrikaner mit dicken Lippen und großen Ohrringen. Doch viele Menschen in Deutschland würden Rassismus nicht wahrnehmen – weil sie ihn als Weiße noch nie erfahren haben, so Betiel Berhe, Expertin für Antidiskriminierung.“

Im August geriet zum Beispiel ein Hotel in Augsburg in die Schlagzeilen. Dieses Luxushotel mit dem Namen „Drei Mohren“ hat dem Anliegen vieler Menschen nachgegeben und – vor dem Hintergrund sprachsensibler Diskussionen – angekündigt, das Hotel umzubenennen. „Man habe sich entschlossen, mit einem neuen Namen „dem gesellschaftlichen Wandel Genüge zu tun“, hieß es zur Begründung.“ (https://www.br.de/nachrichten/bayern/hotel-drei-mohren-wird-umbenannt-run-auf-erinnerungsstuecke,S7QeN12)

Diskriminierung durch Sprache – diesen Vorwurf musste sich auch der Konzern Mars hinsichtlich des „Uncle Ben´s Reis“ stellen. „Seit den 1940er-Jahren ist auf Reis-Produkten mit der Marke Uncle Ben’s ein weißhaariger Schwarzer zu sehen, der manchmal eine Fliege trägt. Dieses Logo wurde von Kritikern als rassistisch eingestuft. Sie gaben zu bedenken, dass Uncle Ben wie ein schwarzer Bediensteter wirke.“ Im nächsten Jahr gibt es eine Namensänderung in „Ben´s Original“, ein neues Bildmotiv steht noch nicht fest (https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/nach-rassismus-kritik-uncle-ben-s-reis-wird-umbenannt,SBQIqoa).

Im Oktober machte die Ulmer Kirchengemeinde auf sich aufmerksam, denn sie hatte beschlossen, die Heilgen drei Könige aus der gemeindeeigenen Krippe zu verbannen. „Nach den anhaltenden Diskussionen der vergangenen Monate über Alltagsrassismus und diskriminierende Darstellung schwarzer Menschen hat die Ulmer Münstergemeinde nun beschlossen, die Krippenfiguren nicht mehr aufzustellen. Das sorgt überregional für Diskussionen: Ist die Darstellung des Melchior rassistisch? Eins steht fest: Die Darstellung des König Melchior als schwarze Person ist nicht problematisch – ob er tatsächlich diese dicken Lippen hatte, wie in Ulm dargestellt, weiß man nicht. Dennoch: Schwarze Menschen auf diese Weise zu überzeichnen, ob bewusst oder unbewusst, dient der Reproduktion rassistischer Klischees.“ (https://www.br.de/nachrichten/kultur/streit-um-heilige-drei-koenige-krippe-unter-rassismusverdacht,SCk5Qpr)

Uns vom Blog wird der Themenbereich sicher noch weiter beschäftigen. Wenn ihr auch mal einen Beitrag dazu veröffentlichen wollt, dann meldet euch gerne und macht mit (blog@esg-guetersloh.de)!

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