Künstliche Intelligenz (KI) an Schulen – Fluch oder Segen?

Kein Thema, das derzeit in Bezug auf Bildung mehr diskutiert – gehypt oder verflucht – wird: KI Programme, speziell das Tool ChatGPT (GPT steht für Generative Pre-Trained Transformer). An einigen amerikanischen Schulen wird die Benutzung strikt verboten, die NRW Schulministerin Dorothee Feller verbietet nicht, sondern will den verantwortungsvollen Umgang und mit diesen Tools an Schulen fördern. Herr Haverkamp und einige andere Lehrer*innen haben sich schon mal herangewagt und ausprobiert und sind damit auch gleich ins Fernsehen und in die ZEIT gekommen:

Klar, dass uns vom Blog dieses Thema interessiert. Manuel und Paula haben sich mal eingearbeitet und Vor- und Nachteile für euch zusammengetragen.

(von Paula und Manuel)

ChatGPT ist eine KI (engl. AI für artificial intelligence), auf die jede/r derzeit noch kostenlos zugreifen kann. Sie kann auf Befehl ihres Nutzers Texte schreiben, Programme entwickeln, Filmskripte schreiben und auch Hausaufgaben erledigen. Hier stellt sich die Frage, ob der Einsatz von ChatGPT an Schulen Fluch oder Segen ist: Auf der einen Seite könnte es passieren, dass Schüler*innen ihre Aufgaben von der KI erledigen lassen und auf der anderen Seite könnte man diese Technologie beim Lernen gezielt als Unterstützung einsetzen.

Um die folgende Argumentation zu verstehen, ist es erst einmal wichtig, zu wissen, was ChatGPT ist. ChatGPT ist eine textbasierte KI, die sich für nahezu alle dialogischen Anwendungen eignet. Hier eine kleine Aufzählung der wichtigsten Fähigkeiten und Einsatzgebiete von ChatGPT: Ideengeber, Inspirationsquelle, Vorstrukturierung von Texten, Erledigung von Hausaufgaben, Erstellung von Werbetexten etc. Für einige Fragen, wie z.B. „Schreibe einen Aufsatz über den Zweiten Weltkrieg“, braucht die KI sehr viel Wissen, welches sie aus dem Internet nimmt. ChatGPT kann also anscheinend nahezu alle textorientierten Aufgaben erledigen. Und genau hier taucht ein großes Problem auf: Eine KI, die fast alles kann, kann auch Hausaufgaben erledigen. Die Vor- und Nachteile von ChatGPT werden im Folgenden näher erläutert: 

Pro

Viele Lehrkräfte und Experten sind der Meinung, dass KI einen festen Platz im Unterricht braucht. Sie sehen großes Potenzial in Chatbots oder anderen KIs, vor allem im Bereich individuelle Begabtenförderung. KIs ermöglichen es, individuelle Aufgaben für die Schüler*innen zu stellen, die sich ihren Kompetenzen anpassen. Eine Lehrkraft hätte nicht die Mittel, so viel Aufmerksamkeit einzelnen Schüler*innen zu schenken. „Basierend auf Fähigkeitsprofilen der Kinder kann ein KI-gestütztes System das aber sehr wohl“, sagt Maria Wirzberger, Professorin für Lehren und Lernen mit intelligenten Systemen an der Universität Stuttgart. Lehrkräfte können auch einfacher feststellen, wo die Schüler*innen stehen und welche Schritte als nächstes genommen werden können. Eine KI könnte Schüler*innen auch eine individuell angepasste Rückmeldung geben, die den Lernfortschritt verbessern könnten. Letztendlich ermöglicht KI in diesem Fall Chancengerechtigkeit und Inklusion. 
Doch Digitale Systeme sollten laut Wirzberger die menschlichen Lehrkräfte keinesfalls verdrängen, sondern nur eine Ergänzung sein. 
Es sei außerdem fatal, KI zu ignorieren. Stadtessen müsse man mit der Zukunft und Technologie gehen. Die spannende, moderne Arbeitsweise kann Schüler*innen motivieren und sie dazu bringen, besser zu kooperieren. Sie ermöglicht vielfältigere Aufgaben, die die Schüler interessieren. 
Expertin Ulrike Cress, Direktorin des Leibniz-Instituts für Wissensmedien, ist der Meinung, dass KI auch Distanzen überbrücken könnte. Nicht nur zwischen Mitschülern und anderen Klassen, sondern sogar zu anderen Ländern. Selbst beim Lernen von Sprachen kann KI helfen, genauso wie bei einer Lese- oder Rechtschreibschwäche. 

Kontra

Im Vergleich zu anderen Ländern stößt KI in Deutschland auf große Kritik und Zweifel. Die Diskussionen rund um Sprachassistenten und Datenschutz sind wohl schon jedem bekannt. Auch bei den sogenannten Chatbots wie ChatGPT gibt es Diskussionen über den Datenschutz. Laut dem Datenschutzbeauftragten Philipp Herold haben Auswertungen gezeigt, dass ChatGPT personenbezogene Daten besitzt. Das bedeutet, dass dann auch bei dem generierten Ergebnis der KI Daten mit Personenbezug enthalten sein können, was zu einem Verstoß gegen den Datenschutz führen könnte. 
Kritiker*innen sind außerdem der Meinung, dass KIs teilweise unterentwickelt sind und daher falsche Informationen verbreiten können. Viele von ihnen bekommen ihre Informationen aus dem Internet, welche teilweise nicht ganz richtig oder voreingenommen sind. Aus diesem Grund seien KIs wie Chatbots nicht als Ergänzung für den Unterricht geeignet. In Bayern ist ChatGPT übrigens kürzlich durchs Abi gefallen.
Viele Befürworter von Künstlicher Intelligenz sehen großes Potenzial für eine individuelle Aufgabenstellung und Hilfe, die Lehrerkräfte allein nicht bewältigen könnten. Allerdings gibt es auch für diese Ansicht Kritik, unter anderem von dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger. „Ich habe zwar sehr große Sympathie für individuelle Begabungsförderung und KI könnte da eine Chance sein, besonders begabte Schüler weit tiefer in Fachgebiete hineinzuführen, als das bisher möglich ist“, sagt Meidinger. „Umgekehrt wird es aber auch diejenigen geben, die trotz KI deutlich weniger weit kommen.“
Ein Ersatz für Lehrkräfte sei KI ebenfalls nicht, denn schließlich können Lehrer*innen auf persönlicher Ebene mit Schüler*innen arbeiten und haben Intuition. Das sind beides Fähigkeiten, die KI nicht hat. 

Doch was meint ihr dazu? Seid ihr der Meinung, dass KI einen festen Platz im Unterricht haben sollte? Wo seht ihr Vor- und Nachteile? Hinterlasst uns gern einen Kommentar! 

Natürlich halten wir euch auch zu allen Initiativen, die an unserer Schule diesbezüglich passieren, auf dem Laufenden! Gestern hat Herr Haverkamp zum Beispiel eine einführende Fortbildung für die Lehrerschaft gehalten und ChatGPT und andere unterrichtlich interessante KI-Tools vorgestellt. Klar ist wohl: Es kommt etwas auf uns zu – Chance und Herausforderung gleichzeitig!

Anbei zeigen wir euch nochmal einen Text, den wir am Dienstag anlässlich des Valentinstags für unsere Schule haben generieren lassen. Das passende Bild dazu hat und das Tool DALL-E 2 von OpenAI erstellt 🙂

prompted by ESbloG – DALL-E2

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