ESG Beratung – Neues vom Beratungsblogger

Über die Seele

Zum internationalen Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober

Was meinen Menschen eigentlich damit, wenn sie von der Seele sprechen? – Begibt man sich auf die Suche, was das Wort bedeutet und bezeichnet, findet man eine Vielzahl von Er­klä­rungen und Definitionen. Und jeder Mensch hat sein eigenes Gefühl von dem, was er als seine Seele erspürt – ausgenommen vielleicht diejenigen, die dem Menschen eine Seele ab­spre­chen und ihn auf biochemische Prozesse reduzieren.

In J.K. Rowlings „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ bin ich auf eine Stelle gestoßen, die ich sehr interessant finde.

Remus Lupin redet dort mit Harry über die Bedeutung der Seele:

„Du kannst ohne deine Seele existieren, weißt du, solange dein Gehirn und dein Herz noch arbeiten. Aber du wirst kein Selbstgefühl mehr haben, keine Erinnerungen, kein … nichts. Es gibt keine Chance, sich davon zu erholen. Du fristest nur dein elendes Dasein. Als leere Hülle.“

(Rowling, Joanne K., Harry Potter und der Gefangene von Askaban, Hamburg 1999, S. 258.)

Lupin sagt zunächst, dass jemand ohne seine Seele zwar noch existieren kann – solange Herz, Gehirn und die biologischen Prozesse funktionieren. Aber im Grunde ist das seiner Meinung nach schon kein richtiges Leben mehr. Denn die Seele macht aus, was und wer wir sind – unser Selbstgefühl, unsere Erinnerungen, unsere Biographie, unsere un­ver­wech­sel­bare Persönlichkeit, unsere Schnittstelle zu unseren Mitmenschen, zur Welt und für viele auch zum Göttlichen. Halten wir fest: Nach diesem Verständnis ist es die Seele, die den Menschen zum Men­schen macht.

Auch wenn wir von Seele und Körper als zwei vermeintlich getrennten Dingen sprechen, so sind wir natürlich eins. Wenn es uns körperlich nicht gut geht, wirkt sich das auch auf die Seele aus und umgekehrt. Und so wie der Körper krank werden kann, kann auch die Seele krank werden. Die Seele braucht demzufolge also genauso unsere Zuwendung, wie der Körper, dass sie gesund bleibt. Sie braucht gute Nahrung wie Gemeinschaft und Kom­mu­nikation, Natur und Weite, Geborgenheit und Freiheit, gute Bücher und gute Musik, Ruhe, Ent­span­nung und vieles, vieles mehr.

Häufig ist unsere Seele auch die innere Stimme, die uns auf unsere wichtigsten Bedürfnisse auf­merksam macht. Sie meldet sich, wenn sie uns auf eine Störung, Sorge, Angst oder Belas­tung hin­weisen will. Nicht selten macht sie sich dann über den Körper bemerkbar, z.B. durch Kopf- oder Bauch­schmerzen, Ver­span­nung, Unwohlsein etc.

Manches können wir dann selbst wieder regulieren, denn wie der Körper verfügt auch die Seele über enorme Selbstheilungskräfte. So wie es für manche Erkrankungen bewährte Haus­­mittel gibt, braucht es für andere Erkrankungen doch Fachleute, den Arzt oder die Ärztin. Und auch das lässt sich auf die Seele übertragen: Bei manchen Sorgen oder Er­kran­kung­en braucht es fachkundige Berater*innen oder Therapeut*innen, die beim Finden von Lösungen und auf dem Weg zur Heilung unterstützen und begleiten.

Der internationale Tag der seelischen Gesundheit rückt nicht nur die Seele in den Mittelpunkt, er wirbt auch dafür, dass wir offen und ohne Tabus über seelische Themen und Er­kran­kung­en reden. Mit Empathie, Zuwendung und Mut!

Bleibt gesund und passt gut auf euch auf!

Euer Tobias Beckervordersandforth, Beratungslehrer und Coach (DGfC)

Wenn du selbst das Gefühl hast, dass es dir oder einem Freund/einer Freundin seelisch nicht gut geht, ist es wichtig, mit jemandem darüber zu reden. Möglicherweise braucht es auch fach­kun­di­ge Unter­stützung. Wir vom Beratungs­team unterstützen dich gerne dabei, entsprechende Hilfe zu finden.

*An dieser Stelle sei zudem nochmal auf die umfangreichen Beratungsangebote verwiesen, die auch in den Ferienzeiten für euch zu erreichen sind.

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