Self-compassion – wie redest du eigentlich mit dir?
Da gibt es diese alte Geschichte von einem Professor, der gefragt wird, warum er dauernd Selbstgespräche führt. Seine Antwort: „Weil ich mich so gerne mit gebildeten Leuten unterhalte.“
Auch wenn uns Verhalten und Antwort des besagten Professors wunderlich erscheinen – die meisten Menschen führen Selbstgespräche. Die wenigsten tun dies aber so, dass andere sie dabei hören könnten. Wir alle haben unsere inneren Gespräche oder denken laut vor uns hin.
Es lohnt, das einmal zu beobachten. Vor allem, darauf zu achten, wann und wie oft wir uns selbst verurteilen und uns selbst ziemlich mies behandeln: „Ich bin auch echt zu blöd!“ „Das kann auch nur mir passieren!“ „Ist ja mal wieder typisch!“ „Ich kann das sowieso nicht!“ „Ich werde das nie schaffen!“ – und das ist nur eine kleine Auswahl solcher Sätze. So würden wir mit unseren Freund:innen und anderen uns nahestehenden Menschen niemals umgehen. Aber mit uns selbst?!
Was brauchen wir denn stattdessen? Wenn wir entmutigt sind, uns ein Missgeschick passiert ist, wir eine Herausforderung nicht geschafft haben? Wenn wir denken, so wie wir sind, sind wir nicht gut genug?
Die Amerikanerin Kristin Neff, Professorin für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung, hat sich intensiv mit der Thematik beschäftigt. Ihre Antwort: Self-Compassion – Selbstmitgefühl. Gegen die verurteilenden Sätze setzt sie die Selbstmitgefühlsfrage: „Wenn ich es gut mit mir meine, was würde ich jetzt tun?“ Es ist hilfreich, sich diese Frage regelmäßig zu stellen.
Darüber hinaus sind es drei wichtige Komponenten, die Selbstmitgefühl ausmachen:
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