Guten Morgen – herzlich willkommen in einer neuen Woche!
Mitschüler*innen von euch – genauer gesagt, die Konfirmandengruppe unserer Schule – haben die Andacht für diese Woche vorbereitet – würdigen wir alle doch mal wieder diesen Einsatz der Andachtsvorbereitung und mischen uns unter das „Andachtsbesucher-Volk“.
Im Rahmen der Berufsfelderkundung hatte die Jahrgangsstufe 8 die Wahl zwischen dem „Girls and Boys Day“ (Im Prinzip die BFE mit dem Unterschied, dass die Mädchen einen Tag lang einen typischen „Jungen-Beruf“ und die Jungs einen „Mädchenberuf“ ausprobieren dürfen) und einem Besuch im Druckhaus der Neuen Westfälischen in Bielefeld.
Bei der Abstimmung hatte sich die Mehrheit unserer Klasse (8c) für den Ausflug in die Zeitungsdruckerei entschieden und so trafen wir uns dann am Mittwoch, dem 21.2, um 19h vor dem Druckhaus in Bielefeld. Übrigens mussten Hin- und Rückfahrt selbst organisiert werden, das heißt, dass einige hilfsbereite Eltern ihren Abend opfern mussten, dafür aber durften sie bei der Führung dabei sein.
Als wir von unserer „Reiseführerin“ für diesen Abend freundlich empfangen wurden, versammelten wir uns in einem kleinen Saal, in welchem wir unsere Sachen ablegen und es uns vorerst gemütlich machen konnten.
Zum Einstieg zeigte sie uns einen Kurzfilm über den ersten Tag eines Reporters und erzählte uns dann etwas über die Entstehungsgeschichte der NW. Sie erläuterte den Tagesablauf, die einzelnen Stationen bis zur fertigen Zeitung, den Aufbau sowie weitere interessante Fakten:
Die NW hat verschiedene Ausgaben (Kreis Gütersloh, Kreis Herford, Kreis Höxter, Kreis Lippe etc.) sowie verschiedene Magazine (Gesundheit, Garten, Haus, Events, aber auch Werbemagazine), die fast täglich durchwechseln und sozusagen als Ergänzung beigelegt werden. Allerdings werden diese meist geliefert, da das Druckhaus nur auf einem bestimmten Papierformat drucken kann.
Vielen ist es schon bekannt, dass Zeitungen aus einzelnen „Büchern“ bestehen: Das erste Buch (mit der Titelseite) wird auch Mantelseite genannt, da sie die Zeitung wie einen Mantel umschließt. Diese behandelt die überregionalen Themen wie Politik, Wirtschaft, kulturelle Ereignisse etc. In den darauffolgenden Büchern werden über lokale Themen rund um das jeweilige Gebiet berichtet und im letzten Buch dreht es sich meist rund um den Sport. Während für lokale Angelegenheiten meist flexible Reporter losgeschickt werden, muss man für die Mantelseite auf Informationen von sogenannten Presse- und Nachrichtenagenturen zurückgreifen, welche übrigens 45.000 € im Monat kosten.
Nachdem wir dann größtenteils aufgeklärt wurden, gab es eine kleine Trinkpause mit Kaffeekeksen…
Um etwa 22 Uhr begann dann der eigentlich spannende Teil: Wenn die Recherchen am Tag abgeschlossen und die Artikel größtenteils fertiggestellt wurden, werden diese dann am Spätabend zu Papier gebracht. Dazu bekamen wir drahtlose Kopfhörer, damit man die Stimme unserer Leiterin unter dem Arbeitslärm hören konnte. Unsere Reise zog uns zunächst durch die Lagerräume eines Zustelldienstes. Viele Pakete, aber kaum Zeitungen. Aber denkt man einmal nach, ist es logisch, dass Zeitungen natürlich nicht gelagert werden, da es sich Neuigkeiten handeln, die möglichst schnell an die Kunden gelangen sollen. Als wir die Zeitungsdruckmaschinen – das Herz des Ganzen – erreichten, hatten wir das Glück, den Start live zu erleben. Wie Flugzeugdüsen fuhr das Ding hoch, bis sich ein technischer Fehler einschlich und es stehen blieb (dies passiert eher selten). Eine Minute später, startete es wieder und tatsächlich, es beschleunigte und das bedruckte Papier schoss mit etwa 50 km/h hindurch. Je nach Auflage (Anzahl an Zeitungen, die an einem Tag gedruckt werden) wird um die 400 – 500 km Papier verbraucht, aber keine Sorge, dieses wurde zu 80 – 100% wiederverwertet. Eine volle Papierrolle reicht für etwa 20 km Zeitung und kostet übrigens um die 700€. Außerdem konnten wir im Keller den automatischen Rollenwechsel betrachten, der alle 15 Minuten stattfindet. Dazu muss die Ersatzrolle zuerst auf die gleiche Geschwindigkeit gebracht und werden und kann dann die alte Rolle ablösen.
Als wir dann gegen 23 Uhr langsam aber sicher zum Anfangsraum zurückkehrten, bekamen wir zum Abschied (wer hätte es gedacht) eine frisch gedruckte Zeitung. Wenn man mit den Fingern über das Titelbild strich, färbte es leicht ab und auch die Zeitung an sich fühlte sich noch feucht an.
Es war ein schöner, entspannter Abend, den ich jedem weiterempfehlen kann. Es war interessant zu erfahren, dass hinter einer Zeitung keine Zauberei steckt, sondern geregelter Tagesplan mit zuverlässigen Mitarbeitern, die sich tagtäglich bemühen uns auf dem Laufenden zu halten.
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