Nach Frau Kühler nun Herr Kühle

Wir sind euch immer noch ein Interview schuldig, das wir zu Beginn des Schuljahres geführt haben.

Für einige ist er wie ein ganz neues Gesicht am ESG, für andere war er einfach irgendwie im letzten Jahr von der Bildfläche verschwunden. Die Rede ist von Herrn Kühle.

Auch er stand uns Rede und Antwort und wir haben einen ganz interessanten Menschen kennengelernt. Viel Spaß euch beim Lesen des Interviews.

Herr Kühle umarmt von den neugierigen Bloggerinnen
  • Welche Fächer unterrichten Sie? 

Ich unterrichte Englisch, Sport und seit diesem Jahr auch Erdkunde bili, also auf Englisch.

  • Seit wann unterrichten Sie schon am ESG?

Seit 1996. Das sind also dreiundzwanzig Jahre. 

  • Wenn Sie nicht Lehrer geworden wären, was würden Sie dann heute tun? 

Dann wäre ich vielleicht professioneller Reiter und Reitlehrer geworden. 

  • Was ist Ihnen besonders wichtig hinsichtlich Ihrer Arbeit?

Das ist schwer zu beantworten. Man kann dazu so vieles sagen was wichtig ist. Ich glaube heutzutage ist es am wichtigsten, den Schülern zu helfen die Probleme der Zukunft zu lösen. Früher war es am wichtigsten, auf das Leben vorzubereiten, aber mittlerweile, durch den Klimawandel, muss man noch etwas weiter in die Zukunft schauen. 

  • Wenn Sie jetzt gleich etwas ändern dürften an System Schule, was wäre es? 

Ich würde mir wünschen, dass die Schule ganz andere Räume hat, in denen die Schüler mehr tun und viel mehr praktisch machen können. Beispielsweise, wenn ich etwas über die Umwelt lernen will, kann ich das jetzt mit Filmen und anderen Medien machen. Hätte man aber mehr Platz, so könnte man zum Beispiel in einem Schulgarten noch viel mehr praktisch lernen.

  • Letztes Jahr haben Sie sich ein „Sabbat-jahr“ genommen. Was genau ist das und wie funktioniert das? 

Man verzichtet eine Weile auf einen Teil seines Gehaltes. Bei mir und meiner Frau waren dies fünf Jahre,  in denen wir ein Fünftel weniger verdient haben. Nach vier Jahren, in denen wir voll gearbeitet haben, hatten wir ein Jahr frei. 

  • Verraten Sie uns, wieso Sie das gemacht haben?

Wir haben das gemacht, um einfach einmal mehr Zeit für uns zu haben und um die Welt zu erkunden, um Ruhe zu haben und sich besinnen zu können. Hinzu kommt, einfach mal die Routinen zu durchbrechen, die man so hat. Nach dreiundzwanzig Jahren als Lehrer ist man nämlich in vielen Routinen eingefahren.

  • Was haben Sie in dem Jahr genau gemacht? 

Wir haben ungefähr die Hälfte des Jahres draußen gelebt. Wir waren viel in den Bergen, sowohl auf afrikanischen Inseln, als auch in Europa. Das liegt daran, dass wir gerne Wandern gehen. Wir waren also viel in der Natur und haben wunderschöne Eindrücke sammeln können. 

  • Hat sich Ihr Blick auf Schule in diesem Jahr verändert? 

Mir ist in diesem Jahr bewusster geworden, wie wichtig es ist, die Umwelt zu retten. Wir haben in Teilen Afrikas gesehen wie wenig Wasser es dort gibt, wo vor einigen Jahrzehnten noch Landwirtschaft möglich war. Wir haben in vielen Ländern gesehen, wie sehr es das Leben ändert. Es ist auch wichtig, dass wir das in den Schulen behandeln.                                            Auch bei uns in Gütersloh sind schon so manche Dinge hinsichtlich Umwelt und Klima zu erkennen. 

  • Haben Sie die Schule auch vermisst? 

Ja. Die Arbeit mit den Schülern vermisst man schon. Das Wiedersehen mit den Schülern war sehr schön. Es war spannend, sich wieder jeden Tag zu sehen und zu erleben, wie sie auf einen reagieren. Was man nicht vermisst hat, war das lange Sitzen und das viele Korrigieren. Für mich als „alten“ Menschen ist es schon sehr spannend gewesen, wieder mehr Kontakt zu den jungen Menschen zu haben. 

  • Sind Sie auch weiterhin im Bereich Internationalisierung tätig? 

Ja, in diesem Bereich tut sich sehr viel. Es gibt einen neuen Austausch mit Indien in der Q2 und Kontakte zu einer Schule im Silicon Valley werden geprüft. Eine Woche vor den Herbstferien findet ein Austausch in der EF mit Athens statt. Der bilinguale Zweig wird immer größer. Dort koordiniere ich und stehe mit Herrn Tonk den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. Dazu wird es nach den Herbstferien auf der Homepage einen Bereich geben, damit Schüler und Eltern informiert sind und bleiben. 

  • Als Sportlehrer: Welche Sportart betreiben Sie denn am liebsten in Ihrer Freizeit?

Ich reite und wandere sehr gerne.

  • Machen Sie privat jeden Tag Sport? 

Wenn es geht, ja. Das heißt aber nicht, dass ich jeden Tag zum Reiten komme.

  • Welche Sportart würden Sie gerne als neuen Unterrichtsgegenstand in der Schule einführen? 

Ich habe vor vielen Jahren schon einmal eine Reit-AG über einige Jahre an dieser Schule gehabt. Für die Schüler, die daran teilgenommen gehabt haben, war dies immer sehr spannend. Man kann einen ganz neuen Lebensbereich für sich gewinnen. Zum Reitsport gehört viel dazu, zum Beispiel eine artgerechte Haltung, Futter, pferdegerechter Umgang. Mit so einem Unterricht könnte man viele Aspekte ansprechen.

  • Wie sieht ein perfekter Sonntag für Sie aus? 

Dazu gehört auf jeden Fall schönes Wetter, eine ausgedehnte Wanderung oder ein Ausritt, gutes Essen, gute Gespräche und sich mit Freunden zu treffen.

  • Besitzen Sie ein eigenes Pferd? 

Ja, im Moment haben meine Frau und ich ein gemeinsames Pferd, zusätzlich reite ich gelegentlich noch ein Turnierpferd mit. 

  • Sind Sie Klassenlehrer? 

Ich bin Klassenlehrer in der Q1. Dort habe ich die Leitung eines Englisch-LKs.

  • Haben Sie an dieser Schule einen Lieblingsraum? 

Ich war früher immer gerne oben im Studio, da man dort am meisten Platz hat. Ich mache gerne Gruppenarbeiten, um die Sprechzeiten der Schüler zu erhöhen. Im Studio hat man Platz zur Verfügung, die man gut nutzen kann. Im Klassenraum ist es oftmals zu eng und zu laut, da man, im Gegensatz zum Studio, dort keinen Teppichboden hat. Hinzu kommt der Flur, den ich neben dem Studio habe, also kann ich die Lerngruppe oft an verschiedenen Orten arbeitsteilig arbeiten lassen. 

Herzlichen Dank für Ihre Zeit und Ihre Antworten!

Die Blogger!