Geschafft! – Tag 13 – ESG@Home

Bloggerin Pauline und Frau Kemmerling schreiben heute nochmal für euch, wie ihr Tag so war.
Vom Blog an dieser Stelle: Wir bedanken uns ganz herzlich, für all´ die tollen Texte, die ihr und Sie uns in den letzten 2,5 Wochen geschickt habt. Es war wirklich schön, zu lesen, dass wir irgendwie alle „im gleichen Boot“ gesessen haben!
Genießt die letzten zwei Berichte!

Pauline, Klasse 8

Nun sind die drei Wochen Homeoffice vorbei und heute kann ich das letzte Mal auf nerdl gehen und sehen, wie alle Lehrer uns schon schöne Osterferien wünschen. Jetzt schon Osterferien? Na ja: Eigentlich wollte ich nach Hamburg fahren, meinen Geburtstag mit der Familie zusammen feiern und mich bei schönen Wetter mit Freunden treffen. Fehlanzeige! Aber trotzdem ist es schön zu wissen, nicht jeden Tag um Punkt acht Uhr vor dem Laptop zu sitzen und Online- Unterricht zu machen. In der ersten Stunde stand Religion an, in der zweiten Englisch auf dem Plan. Dann kam eine Doppelstunde Sport, wo wir Fitnessvideos schauen und mitmachen mussten. Schließlich der Wahlfachkurs Musik und in der letzten Stunde Mathe. Ich freue mich schon darauf, am 20. April in die Schule gehen zu können. 

Wir vom Blog wünschen Euch schöne Osterferien! Kommt erholt und gesund wieder!

Eure Pauline!

Frau Kemmerling

Hallo vom ESG@home aus Lippstadt,

Freitag, der letzte Tag der Woche. Und auch der letzte Tag vor den Ferien. Richtig, da war ja was… die Osterferien werden heute nach Schulschluss beginnen. Zwei Wochen nicht zur Schule, doch das war ja mittlerweile ein alter Hut und irgendwie stellte sich bei mir das Ferien-Gefühl nicht so richtig ein. Aber ein paar Stunden hatte ich ja auch noch Zeit. Spulen wir den Tag also auf 8 Uhr zurück:

So kann der Tag beginnen 🙂

Es ist 8 Uhr und meine Doppelstunde in der 8e beginnt. In den letzten Stunden stand Grammatik auf dem Programm. Konjunktiv I und II, Konditionalgefüge und Modalverben. Für den Unterricht von Zuhause, ein dankbares Thema. Und ich bin stolz, dass meine Klasse so kontinuierlich an den Stunden teilnimmt. Um das Thema vor den Ferien abzuschließen, erwartet die Klasse heute ein klitzekleiner Mini-Test. Natürlich im open-book Format und eher dafür geeignet, dass meine Schüler+innen selbst merken, an welchen Stellen sie lieber noch einmal nachschlagen. 

In der zweiten Stunde haben wir uns für ein gemeinsames (zweites) Frühstück via Zoom verabredet. Der „Test war einfach“, entweder waren die Aufgaben zu simpel oder meine Klasse ist einfach spitze. Ich tendiere natürlich zu der letzten Annahme. 

„Wie geht es euch, sind noch alle gesund und munter?“ Für diese Stunde lassen wir mal die Schule nur Schule sein. Es ist schön, endlich mal die vertrauten Gesichter zu sehen. Die Atmosphäre ist ganz anders als im Klassenzimmer. Die Gesprächsthemen sind vielfältig und wir vereinbaren in den Ferien spontan Videokonferenzen abzuhalten, wenn wir uns mal sehen möchten. Und dann heißt es auch schon Abschied nehmen, es „klingelt zur großen Pause“.

Die nächsten zwei Stunden bin ich in der 5 a unterwegs. Religionsunterricht. Und mir bubbert schon die ganze Zeit das Herz, weil meine Stunde bei Nerdl nach dem Abspeichern nicht auftaucht. Passend zum Klingeln taucht die Stunde dann doch plötzlich im Stundenplan auf. Aufatmen. 

Die gestellten Aufgaben sollten eigentlich im zweiten Teil der Doppelstunde besprochen werden… daran ist allerdings nicht zu denken. Viel zu spannend ist es, dass man die Mitschüler endlich mal sieht. Ein Tohuwabohu, aber trotzdem schön. Endlich wieder Klassenzimmer-Feeling in der 5a. 

Die Besprechung habe ich innerlich schon in den Wind geschossen, stattdessen gibt es eine kleine Geschichte passend zu den Osterferien. Warum feiern wir gleich noch Ostern? Ach ja, das ist das Fest der Auferstehung Jesu.

Dann ist es 11.20 Uhr, die Stunde ist offiziell vorbei und wir verabreden uns für die nächste Woche zu einer neuen Konferenz. Donnerstag, 15 Uhr? – Abgemacht!

Um 12.14 Uhr (fast eine Stunde nach Unterrichtsende) verabschiede ich mich dann aus einer stark dezimierten Videokonferenz. Tolle Kinder, Zeit für technische Experimente, lustige Gespräche über Haustiere. Zeit, die man sonst nicht hat.

Mein persönliches Fazit nach drei Wochen ESG@home:  

…Euch und Ihnen vielleicht auch?

In diesem Sinn hoffe ich auf ein Wiedersehen nach den Osterferien. 

Bleiben Sie und bleibt alle gesund. Ich wünsche ein alternatives und gesegnetes Osterfest!

Ricarda Kemmerling

Corona Update

Es gibt neue relevante Infos aus dem Ministerium:

MAIL DES MSB in Auszügen: – Anmerkungen der Schulleitung ESG in kursiver Schrift

Sehr geehrte Damen und Herren,

an diesem Wochenende beginnen die Osterferien. Und dennoch beschäftigt uns alle schon jetzt die Frage, wie es mit der Schule und dem Unterricht nach den Osterferien weitergehen wird.

Die Entscheidung darüber wird vor allem unter den Gesichtspunkten des Gesundheitsschutzes zu treffen sein. Bund und Länder haben am Mittwoch dieser Woche entschieden, dass die bundesweiten Kontaktbeschränkungen bis zum 19. April 2020 aufrechterhalten werden müssen. Welche Verhaltensregeln ab dem 20. April 2020 gelten werden und welche Auswirkungen das auf den Schulbetrieb haben wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand sagen. Es ist aber beabsichtigt, Sie am 15. April 2020 über die weiteren Schritte zu informieren. Im Vordergrund werden dabei Informationen zur Ausgestaltung und zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Schulbetriebes stehen.

Darüber hinaus möchte ich auf folgende Punkte eingehen:

I. Termine der Abiturprüfungen und Zentrale Prüfungen Klasse 10

Die schriftlichen Prüfungen beginnen am 12. Mai 2020. Eine Übersicht, an welchen Tagen welche Klausuren geschrieben werden, ist auf der Homepage des Ministeriums zugänglich:

www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulgesundheitsrecht/Infektionsschutz/300-Coronavirus/FAQneu_Coronarvirus_Pruefungstermine/index.html

Nach Wiederaufnahme des Schulbetriebes wird den Abiturientinnen und Abiturienten die Möglichkeit gegeben, sich in der Schule im Rahmen von unterrichtlichen Angeboten auf das Abitur vorzubereiten. Ein Unterricht nach Stundenplan ist nicht vorgesehen.

Die Schule wird je nach Sachstand mit allen Schüler*innen der Q2 per Mail in Kontakt treten, um Einzelheiten und Organisationsform zu klären.

Auch für die Abiturprüfungen sowie die vorbereitenden unterrichtlichen Angebote hat die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte und aller in Schule Beschäftigten oberste Priorität.

Es werden daher selbstverständlich die notwendigen Vorkehrungen getroffen, um die Gesundheit dieser Personengruppen zu schützen.

IV. Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)

Diese Informationen zu KAoA während und nach Beendigung des Ruhens des Unterrichts wurden mit Stand 02. April 2020 aktualisiert. Die Aktualisierungen beziehen sich vornehmlich auf die außerschulischen Praxisphasen in KAoA. Weitere Erläuterungen zu wichtigen Standardelementen, wie z. B. zur Beratung der Agentur für Arbeit oder zum Monitoring, ergänzen die Informationen.

Sie finden diese Information unter folgendem Link im Bildungsportal:

https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulgesundheitsrecht/Infektionsschutz/300-Coronavirus/Coronavirus_KAOA/index.html

V. Erstattung von Stornokosten für abgesagte Schulfahrten

Mit SchulMail vom 6. März 2020 habe ich im Falle der erforderlichen Absage von Klassenfahrten, Studienfahrten und Schüleraustauschen sowie bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen eine grundsätzliche Kostenübernahme für die vom Vertragspartner (z.B. Reiseveranstalter, Transportunternehmen, Unterkünfte) in Rechnung gestellten und nachgewiesenen Stornierungskosten durch das Land zugesagt. Dies gilt nunmehr für alle Schulfahrten im Sinne der Richtlinien für Schulfahrten (BASS 14-12 Nr. 2), die bis zum Beginn der Sommerferien durchgeführt worden wären.

Das Land Nordrhein-Westfalen tritt jedoch nicht in bestehende Verträge mit Dritten ein. Daher erfolgt die Auszahlung nicht direkt an den oder die Vertragspartner, sondern ausschließlich an die Schulen. Die Erstattung von Stornierungskosten wird über die Bezirksregierungen erfolgen.

Um eine zeitnahe und geordnete Abwicklung zu gewährleisten, bitte ich Sie, Ihre Anträge auf Erstattung der Stornierungskosten auf dem beigefügten Formular bis zum 15. Mai 2020 bei der zuständigen Bezirksregierung ausschließlich per E-Mail an die dort eingerichteten Funktionspostfächer einzureichen.

Das ESG sammelt derzeit alle Daten und bereitet die Anträge zur Einreichung vor. Sobald uns die Rückerstattungen vorliegen, werden wir auch die geleisteten Elternbeiträge entsprechend der Erstattungsleistungen von Reiseveranstaltern und Land zurück erstatten.

Süße Grüße zum Ferienstart

Wir haben uns alle Mühe gegeben, wollten euch unbedingt mit schönen ESG Bildern/ Nachrichten in die Ferien entlassen und wir finden, wir haben ganz besonders entzückende und aufmunternde Neuigkeiten für euch „aufgegriffen“ – vier um genau zu sein:

Jonna Dorothea Lange (*16.12.2019)

Sie empfiehlt für die Zeit zuhause: Lesen, lesen, lesen und …
… ab und an durch den Wald tragen lassen (ja oder eben selber gehen, wenn man kann 🙂 )

Edda Tonk (*14.2.2020)

Findet die Welt einfach zum Staunen!

Nelio Taavi Belke (*11.3.2020)

Was diese Füße wohl noch so alles vor sich haben?

Mathilda Kloppenburg (*28.3.2020)

Die Welt im Ausnahmezustand – stört sie gar nicht!

So ärgerlich es manchmal auch für euch sein mag, wenn es wieder heißt „Frau XY ist schwanger“ oder „Herr XY nimmt Elternzeit“ – denn es bedeutet ja immer auch einen Einschnitt im Stundenplan – wenn man diese Bilder sieht, dann verfliegt doch der Ärger darüber, oder?!

Tag 12 – ESG@Home

Endspurt – fast geschafft – die Ferien stehen vor der Tür (*auch wenn sich die Vorfreude darauf in diesem Jahr irgendwie anders anfühlt…sie ist da!!!).

Heute gewähren uns die Bloggerinnen Liva (EF) und Paula (Klasse 6), aber auch Herr Reitz und Frau Kämpken persönliche Einblicke in ihren ESG@Home Tag.

Herr Reitz

Durch einen frisch gebrühten Kaffee gestärkt, startet die Doppelstunde Erdkunde unseres EF Kurses pünktlich um 9:50 Uhr. Beim Blick in die Postings wünschten mir bereits einige Schüler*innen Minuten zuvor mit „Morgen!“ und „Hallo“ einen guten Start in den Tag. Da heute eine Projektarbeit ansteht und der Kurs bereits, weiß was zu tun ist, geht’s sofort los: „Guten Morgen, lieber Kurs“. 

In den kommenden 90 Minuten erstellt der Kurs innerhalb des Projektes ‚Leben mit endogenen Kräften der Erde‘ in Kleingruppen zu selbstständig gewählten Schwerpunkten, wie der Entstehung und den Auswirkungen von Seebeben und Tsunamis oder der Wirksamkeit von Vorwarnsystemen, Lernprodukte. Dabei können die Gruppen aus einer großen Vielfalt an möglichen Produkten (etwa Podcasts, interaktive Powerpoints oder Filme) wählen und auch auf ihre im Vorfeld erstellen Audioslideshows zu Vulkanen zurückgreifen. 

Um die Zeit von ESG@home sinnvoll und gewinnbringend nutzen zu können, hatten die Schüler*innen im Anschluss an ein Klausurtrainingslager zu Anfang des Homeschoolings die Möglichkeit, ihre Anregungen und Wünsche zur weiteren Gestaltung mit einzubringen. Hierbei kamen neben zeitlosen Klassikern („Filme gucken“/„nicht zuuu viele Aufgaben, bitte“) auch sehr konstruktive Ideen wie freieres und produktartiges Arbeiten in digitalen Projekten zur Vertiefung des bisherigen Unterrichtsstoffes.  

Um 11:20 Uhr sind alle Fragen geklärt und das heutige Erdkunde-Etappenziel ist erreicht: Ein bunter Strauß an unterschiedlichen Projektergebnissen (vom Seebeben vor Indien 2004 bis zum Erbeben in Zagreb 2020) wartet darauf, in der morgigen digitalen Stunde präsentiert zu werden. 

Im Zuge meines Referendariats betreue ich den EF Kurs auch über mein Staatsexamen hinaus, dabei finde ich es einerseits sehr schade, nun weniger Zeit mit Ihnen/euch am ESG zu verbringen, andererseits aber total spannend in dieser Zeit von ESG@home selbst mitmischen zu können und diese Erfahrungen zu machen. Die Arbeit und das Feedback der vergangenen Wochen hat mir noch einmal eindrucksvoll bewiesen, wie gut uns das Homeschooling durch das vorhandene Know-how des digitalen Lernens geglückt ist und was es bedeutet, mit engagierten, flexiblen und kreativen Kolleg*innen arbeiten zu können.

Zuflucht zwischen Schreibtisch- und Schaukelstuhl 🙂

Ich wünsche Ihnen und euch erholsame Osterferien!

Liva, EF

Heute ist bei den meisten bereits der Endspurt eingeläutet, noch einen Tag Nerdl und dann sind Osterferien! Auch ich freue mich schon darauf, nicht jeden morgen um acht auf Nerdl „Hallo“ zu schreiben und dann Aufgaben zu machen, sondern auszuschlafen.  Heute habe ich eines der Projekte abgegeben, die wir über die Zeit aufbekommen hatten – nur noch ein längeres Projekt und ich bin auch mit denen durch. 

Rückblickend ist die Zeit doch schneller vorbei gegangen als ich es erwartet hatte. Nach dem etwas holprigen Start mit vielen Probleme auf Nerdl, lief diese Woche, zumindest bei mir, makellos und alles hat funktioniert. Wenn es nach den Osterferien weitergeht, würde ich lieber wieder mehr kreative Aufgaben machen, die nicht nur beinhalten stumpf aus dem Buch abzuschreiben und zusammenzufassen, sondern selbst recherchieren und auch Diskussion führen. 

Paula, Klasse 6

Es war jetzt mein vorletzter Tag Online-Unterricht vor den Ferien, also wieder das Gleiche: Einloggen, Aufgaben machen, ausloggen. Ich bekomme langsam richtig Routine. Ehrlich gesagt, hätte ich gedacht, dass der Unterricht vor dem Rechner sich mehr von dem Unterricht im Klassenraum unterscheidet. Für mich sind die einzigen Unterschiede, dass es keinen mündlichen Unterricht gibt, und natürlich, dass ich nicht in der Klasse, sondern Zuhause sitze. Ich finde, dass der Online-Unterricht schneller langweilig wird als der normale Alltag in der Schule. Anders als meine Schwester, die diese Art von Unterricht schon fast besser findet. Aber ich kann mich in der Schule besser konzentrieren und mir fehlt die Zusammenarbeit mit den anderen Leuten aus meiner Klasse. Mein Bruder, der noch zur Grundschule geht, hat einen viel lockereren Arbeitstag. Er kann seine Aufgaben eigentlich machen wann er will und hat viel weniger zu tun. Die Aufgabenmenge beträgt bei mir dieselbe wie in der Schule, vielleicht ein bisschen weniger als normalerweise. Aber das ständige Zuhause-Sein hat auch sein Gutes: Ich bin viel mehr im Garten, kann mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und habe weniger Stress als sonst. Morgen habe ich meine erste Videokonferenz, mal sehen wie das wird. Und vor den Osterferien ist das dann auch erstmal meine letzte. 

Paulas Arbeitsplatz!

Frau Kämpken – Sie lässt uns gleich an zwei Tagen teilhaben:

Dienstag, 31. April

3./4. Stunde: Mein bilingualer Erdkundekurs in Jahrgang 9 ist eine superlustige Truppe. Mehr noch – sie stellen sich gerne total spannende Fragen. Zum Beispiel ob man mit Hilfe von Datenbanken Einfluss des Krieges in Syrien auf die Entwicklung des Landes zeigen kann oder inwiefern die Nutzung nachhaltiger Energien Deutschland als entwickeltes Land auszeichnet. 

Heute ging es darum, inwiefern „Glück“ ein Maßstab für Entwicklung ist. Also habe ich gefragt, was sie in Zeiten von ESG@Home glücklich macht. Das Ergebnis: Meine superlustige Truppe ist noch gut drauf – aber die „Corontäne“ hinterlässt Spuren. Was kann man also tun? Wir schauen dazu einen Vortrag von Nic Marks zum „Happy Planet Index“. Dort lernen wir, dass „aktiv sein an der frischen Luft“ glücklich macht. Und viele Schüler*innen gelobten nachmittags raus zu gehen.

Ich schnappte mir jedenfalls nachmittags meine Familie für einen Waldausflug mit Picknick. Wir haben einen Staudamm gebaut und Dosenravioli auf dem Gaskocher warm gemacht. Yeah 🙂

Abends musste ich dann noch ein paar organisatorische Dinge klären, eine Email hier, ein Technikproblem da. ESG@home heißt eben auch, dass das Büro immer dabei ist. 

Mittwoch, 1. April 2020. 

Früh, sehr früh. Um etwa 4:20Uhr weckte mich ein lautes „Mama! Maaamaaaa!“ aus dem Kinderzimmer. Normalerweise – eine Katastrophe! Denn wenn ich wie sonst um 6:50Uhr mit dem Zug aus Hamm zum ESG fahre, zählt jede Stunde Schlaf. Aber heute kann ich mich nochmal umdrehen, denn ich habe erst um halb neun eine Verabredung mit meinem Q2 Leistungskurs. Wir treffen uns zum Quatschen zur Videokonferenz. Nach Wochen voll von Projektarbeiten, Probeklausuren, Fachbegriffslisten, Feedbackrunden und Barcamps ist die Luft einfach raus. Und so ist nur die Hälfte des Kurses da, ich kann es ihnen nicht verdenken. Sie wirken müde – und nicht gesprächig. Ich weiß, dass manche von Ihnen schlecht schlafen oder oft Bauchschmerzen haben. Ablenken, das kann ich. Ich plaudere über dies und das, etwas über Corona und die globale Verteilung (Geographen halt…). Und zuverlässig analysieren sie in 5 Sekunden ein Balkendiagramm zum Vergleich von Island und Holland, wofür Twitter gefühlt 5000 Tweets brauchte – Gott sei Dank, sie haben es noch drauf. Dann platzt meine Tochter ins Büro und erzählt den Abiturient*innen, dass sie ihr ganzes Taschengeld für Eis ausgibt. Sie lächeln – das geht also auch noch 🙂

Danach wurde es etwas stressig. Ich wollte schnell die Stunde auf NERDL für meine Achtklässler*innen in der 3./4. Stunde etwas „aufhübschen“ – ein freundliches Willkommen, ein Stundenablauf, Kriterien, Arbeitsanweisungen. Denn bei ESG@home kommen einige Schüler*innen immer zu früh zum Unterricht und wollen „schonmal gucken“(manche kommen gar nicht, aber das ist ein anderes Thema). Und gegessen hatte ich auch noch nichts. Mein Freund, meine Tochter und eine liebevoll dekorierte Smoothie-Bowl erwarteten mich bereits  – gemeinsames Frühstück mit Cappucchino. Luxus des Homeoffice. 

Und dann legten die Achtklässler los. Wir hatten uns einer Herausforderung gestellt: Pecha Kucha-Vorträge auf Zoom mit geteiltem Bildschirm, natürlich auf Englisch. Alle stellen ihre Mikrofone aus und wir hören einfach nur zu, auch ich. Wir lernen etwas darüber, wie die Tiere der Arktis vor den Herausforderungen des Klimawandels stehen. Und es ist gut, dass auch bei der Feedback-Runde mein Mikrofon stumm bleibt. In meinem Kopf meckert die Lehrerin in mir immer wieder, weil manche besser hätten üben oder tiefgründiger recherchieren müssen. Aber darum geht es nicht bei ESG@home. 20 von 24 Schüler*innen waren da, hatten ihre Präsentationen fertig, haben sich nicht unterbrochen, sich der Herausforderung gestellt. Ob das in N21 auch geklappt hätte? 

„Mama! Mamaaaa! Bist du jetzt fertig? Ich will aufs Trampolin!“ Leider noch nicht, denn ich wollte noch Emails checken von Schüler*innen, die ich bisher nicht erreicht habe. Und tatsächlich, einige haben geantwortet, bedanken sich sogar für Material. Da hüpft mein Herz und bald darauf auch ich, auf dem Trampolin. 

Hier gibt es übrigens den TED-Talk Nic Marks  zum Happy Planet Index: 

Und diese Grafik hat sich der Geographie LK angeschaut: 

Tag 11 – ESG@Home

Wahnsinn, schon der 11. Tag Homeschooling – und es wird nicht langweilig. Heute gewähren uns Frau Zurwiehe und Frau Milse einen ganz privaten Einblick in ihren ESG@Home Mittwoch. Lieben Dank, dass Sie für diese Zeilen noch Zeit finden!

Frau Zurwiehe

Heute ist Mittwoch – also sind schon zwei Wochen Homeschooling um. Ehrlich gesagt, kommt es mir so vor, als ob es schon länger so gehen würde. Die Abläufe sind mittlerweile eingespielt, alles klappt mal mehr und mal weniger gut. Ich muss jedoch zugeben, dass ich die Schule sehr vermisse. Auch, wenn ich erst seit Februar aus meiner Elternzeit zurück bin, fehlen mir die Kolleg*innen und die Schüler*innen in den letzten Tagen immer mehr. Vieles wäre so einfach, wenn wir einfach kurz persönlich (nicht per Telefon, Mail, Chat etc.) darüber sprechen können. Aber natürlich bin auch ich gleichermaßen dankbar, dass wir als Schule diese Möglichkeiten haben, den Kontakt verhältnismäßig einfach aufrecht zu erhalten und das Lernen weiterhin zu ermöglichen.

Nun aber zu heute: Der Mittwoch ist mein „entspanntester“ Tag. Die ersten beiden Stunden habe ich frei, aber da meine kleine Tochter nicht gerne lange schläft, habe ich vorher schon Zeit, einige Matheaufgaben aus der letzten Stunden nachzuschauen und zu kommentieren. Glücklicherweise fängt gerade ein Bagger gegenüber unseres Grundstücks an zu arbeiten, so dass wir das Frühstück kurz unterbrechen und meine Tochter gespannt den Bagger verfolgt, während ich die Schülerarbeiten nachschauen kann.

Ich bin wirklich begeistert, wie gut auch die Fünftklässler schon ihre Lösungen online stellen können. An dieser Stelle gilt aber auch den Eltern ein besonderer Dank, die ihre Kinder tatkräftig dabei unterstützen, die ein oder andere technische Hürde zu meistern. 

In der dritten und vierten Stunde habe ich Sport in Klasse 6. Auch, wenn wir als Lehrer sehen, wer gerade online ist und wer nicht, freue ich mich immer sehr, wenn die Schüler*innen eine Begrüßung schicken und ich sie begrüßen kann. Im Klassenraum / in der Sporthalle kommen wir ja glücklicherweise auch nicht nur in den Raum und schauen, wer da ist, sondern wir begrüßen uns. Die Schüler*innen füllen die abschließende Umfrage (Danke an Herrn Rudolf) aus und ziehen ein Fazit, wie ihnen die letzten zwei Wochen gefallen haben. Zum Glück sind viele Kinder über die Abwechslung mit den praktischen Aufgaben dankbar. 

In der fünften Stunde habe ich schon wieder eine Freistunde. Wir gehen schnell an die frische Luft und essen anschließend Mittag, bevor es um 12.30Uhr mit einer Stunde Mathe in Klasse 7 für mich und einem Mittagsschlaf für meine Tochter weitergeht. Die Schüler*innen scheinen teils schon in „Osterferien-Stimmung“ zu sein und bearbeiten (hoffentlich) relativ still ohne viele Nachfragen ihre Aufgaben zum Lösen von Gleichungen. Im Vergleich zu gestern läuft heute alles relativ problemlos. Wenn viele Nachfragen kommen, ist es oft nicht so leicht, alles gleichzeitig zu schaffen. Aber mit etwas Geduld klappt es glücklicherweise meistens. 

Es ist für alle keine einfache Zeit, aber wir alle lernen nun zu schätzen, wie gut es uns eigentlich geht, wenn wir uns „ganz normal“ in der Schule von Angesicht zu Angesicht begegnen. 

Ich hoffe, es geht allen gut und dass wir uns ganz bald alle im Schulgebäude wiedersehen werden! 

Viele Grüße an alle,

Katja Zurwiehe

Frau Milse

7.05h: Harriet und Heinrich finden ESG@home richtig klasse; endlich sind die morgendlichen Spaziergänge mal etwas länger. Sie sind bereit 🙂

8.05 Uhr: Puuuh! Ganz schön was los… 
Kopano meldet: 11 neue Nachrichten,
im NERDL-Einzelchat: 11 neue Nachrichten,
im Gruppenchat: vereinzelte Hallos,
im Post: „Oh, wollte ich Ihnen schicken, mache ich aber jetzt …“
Teams meldet: „Ich kann den Reader nicht finden“ Oh nein … vergessen hochzuladen; tmilse tippt: „Bitte noch mal alle aus der Stunde raus und erneut reingehen, der Reader liegt jetzt in der Bibliothek, sorry!!“

Laptop meldet blinkend: „Ich versuche Sie zu erkennen.“ und schafft es nicht. Woran das wohl liegt….

8.47h: Noch gar kein „Guten Morgen“ im Chat der Lehrerzimmer-Tischgruppe wie sonst ….
8.48h Oh doch. Da ist jemand mal so richtig sauer und schreibt sich den Frust los. Wildes Hin- und Hergetippe …
08.54h

9.35 Uhr Feriengrüße an die 8c zum Ende der Stunde tippen, Pause, Kaffee holen …. 

Laut Stundenplan:
Zwei Freistunden. Also erst mal sortieren, was so anliegt: Die 9c wartet noch auf Feedback, das Oberstufenteam mal anfragen, wie die offizielle Regelung des MSBs bezüglich der weiteren Vorgehensweise lese… Hui, dazu ist ja auch schon etwas auf dem Blog zu finden, der war ja mal wieder megaschnell 🙂 Danke, dass ihr alle so toll auf dem Laufenden haltet, fühlt sich dadurch so an, als wäre ich gar nicht so weit weg vom ESG! Die Befragungen für die Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte zu ESG@home vorbereiten. Was läuft gut? Wo gibt es Probleme? Wie können wir gemeinsam diese außergewöhnliche Herausforderung meistern? Was können wir daraus auch für unseren „irgendwann“ mal wieder regulär stattfindenden Unterricht lernen?
Ich bereite erst mal den Unterricht für die 5er vor. Da machen wir gerade ein fächerverbindendes Projekt mit der Joseph Junior School in Nairobi. Diese liegt in einem Armenviertel von Nairobi und ist somit besonders hart von der aktuellen Krise betroffen. Die Schule ist geschlossen, es fehlt an allem, sogar an Essen. Vielleicht sollten wir an einem gemeinsamen Spendenaufruf arbeiten. Den könnte der Blog dann ja veröffentlichen.

11.40 Uhr Pä-LK Q2
Die Armen! Keine gemeinsamen Abschlussrituale, Abiturklausuren verschoben, viel Ungewisses, aber auch: Beim kursinternen Barcamp wurde deutlich, dass sie fit sind für die anstehenden Aufgaben. 

12.30 Uhr Eigentlich: Medi-Aufsicht.
Zeit, die Freiheiten, die ESG@home bietet, zu nutzen: kurz in den Garten, Hunde laufen lassen. Aber auch, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten; s.o. … Und sich auf den Abend zu freuen. Aufgrund der Tierschutzvorgaben darf ich weiterhin zum Stall, um mich um die Pferde zu kümmern. Trotz der dortigen strengen Regelungen beginnt damit die schönste Zeit des Tages. Bewegen, resetten und Kraft tanken für den nächsten Tag  ESG@home. Sicherlich wird dieser wieder viel Interessantes bieten. Ich bin schon gespannt auf morgen 🙂

Be a volunteer – Der Bürgermeister wirbt für die „VoluMap“

Liebe Schülerinnen und Schüler,

in meiner letzten Mail hatte ich euch um Verständnis für die außergewöhnliche Situation gebeten und euch Danke gesagt dafür, dass ihr euch verantwortungsbewusst und solidarisch verhaltet, auch wenn für euch die vergangenenWochen alles andere als einfach waren –und das gilt nicht nur für diejenigen, die vor ihren Prüfungen stehen. Auch Eure Osterferien habt ihr euch sicher anders vorgestellt,und ihr nehmt auch wahr, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch offen bleibt, wie es danach weiter geht. Auch ich kann dazu zum heutigen Zeitpunkt noch keine Aussagen machen. Dennoch weissich, dass mindestens einige von euch darüber nachdenken, wie und wo man in diesen Tagen Unterstützung leisten und Zusammenhalt zeigen kann. Das finde ich sehr beachtlich.

Deshalb möchte ich euch mit der heutigen Mail auf ein Angebot der Stadt Gütersloh aufmerksam machen, das dazu beitragen soll, Hilfsangebote und die Gewinnung von Freiwilligen zu organisieren.

Zusammen mit dem Gütersloher Unternehmen Topocare haben wir „VoluMap“ entwickelt, eine App, die Hilfsprojekte und Helfer zusammenbringen will. Sie steht im Google Play Store und im Apple Store zum Download zur Verfügung (natürlich kostenlos). Dort kann man sich registrieren bzw. für bestimmte Projektemelden. Im Hintergrund hält unsere städtische Koordinatorin für das Ehrenamt, Elke Pauly-Teismann, organisatorisch die Fäden zusammen. Bei ihr kann man sich darüber hinaus auch direkt melden, wenn man helfen möchte, aber auch wenn man Hilfe braucht (z.B. beim Einkaufen, wenn man selbst nicht aus dem Haus gehen kann). Elke Pauly-Teismann ist über die Mailadresse ehrenamtskoordination@guetersloh.de über die Corona-Telefonnummer 822310 erreichbar. Vielleicht habt ihr ja auch Ideen und Anregungen, wie wir gemeinsam Unterstützung und Hilfe organisieren können. Dann ist Elke Pauly-Teismann genau die richtige Ansprechpartnerin, aber auch ich selbstnehme gern eure Vorschläge auf (meine Mailadresse: henning.schulz@guetersloh.de).

Ich würde mich freuen, wenn Ihr die Info über die VoluMap und die Möglichkeiten Hilfe zu leistenin eurem Umfeld weiter geben könntet. Denn ich glaube, dass es umso wichtiger sein wird zu helfen, je länger die Einschränkungen unseres gewohnten Alltagslebens andauern. Aber auch danach wird die VoluMap weiter Bestand haben, dann nicht mehr als „Corona-Hilfe“, sondern –wie ursprünglich vorgesehen –als Ehrenamts-App, die hoffentlich eine Fülle von Projekten mit Freiwilligen zusammenbringt, die mitarbeiten, sich aber nicht unbedingt fest an Vereine und Organisationen binden wollen. Auch Schüler*innen-Projekte hätten dann dort Platz. Alle weiteren Infos findet ihr auf unserer Website unter www.ehrenamt.guetersloh.de.

Ich wünsche Euch trotz allem, dass ihr eure Ferien für Dinge nutzen könnt, die euch Spaß machen. Vorallem aber wünsche ich euch und euren Familien: Bleibt gesund!

Herzliche Grüße

Euer Henning Schulz
Bürgermeister