NICHT abgesagt: Sich erinnern und Flagge zeigen

Heute vor 82 Jahren brannten hier in Gütersloh jüdische Wohn- und Geschäftshäuser sowie die Synagoge, das Gotteshaus der Juden. Der Gedenkstein, der sich in der Daltropstraße, in der Nähe des ehemaligen Standorts der Synagoge, befindet, erinnert dauerhaft an diese schreckliche Nacht. Eigentlich treffen hier jedes Jahr Menschen zusammen, um gemeinsam zu gedenken und ein Zeichen zu setzen. Heute ist es anders, nicht weniger wichtig …

(von Liva)

Am 09.11.1938 war im ganzen Deutschen Reich die sogenannte Reichspogromnacht. Jüdische Wohn- und Gotteshäuser wurden in Brand gesetzt, Geschäfte geplündert und verwüstet. Juden wurden von Angehörigen der SA (Sturmabteilung) und SS (Schutzstaffel) misshandelt, verhaftet oder sogar getötet.

Früher wurde die Reichsprogromnacht Reichskristallnacht genannt. Dies kam, da die Glassplitter der zerstörten Fenster der Häusern und Wohnungen auf dem Boden glitzerten wie Kristalle. Dieser Begriff wurde jedoch geändert, da Reichkristallnacht sehr verherrlichend, beschönigend für das Ausmaß der Zerstörung und Gewalt war. 

Um der Opfern dieser Nacht zu gedenken, gibt es in Gütersloh, am Gedenkstein vor unserer Schule, immer eine Gedenkveranstaltung. Auf Grund von Corona wurde diese leider abgesagt, jedoch rufen die Stadt Gütersloh und der Christenrat auf, am Gedenkstein Blumen zu hinterlegen und Kerzen anzuzünden als Zeichen, dass dieser dunkle Teil der Geschichte nicht vergessen wird. Auch ist es weiterhin eine Mahnung vor zukünftigem Rassismus, Verfolgung und Ausgrenzung.

Auch vor dem Hintergrund der letzten zwei Wochen, die auch auf dem Blog ganz im Zeichen von Rassismusbekämpfung standen, möchten wir euch bitten, dem Aufruf nachzukommen. Stellt heute oder morgen ein Licht oder eine Blume an dem Gedenkstein an der Daltropstraße ab. Setzt damit ein Zeichen und zeigt, dass Rassismus und Antisemitismus bei uns an der Schule und in Gütersloh nichts zu suchen hat!

 „Die Reaktionen der Bevölkerung während des Pogroms (1938) waren zumeist von eingeschüchterter Reserviertheit und einem schockierten Schweigen geprägt. Nur wenige Menschen, die nicht der SA oder SS angehörten, beteiligten sich aktiv an den Zerstörungen und den Brandschatzungen, auch nur wenige allerdings tätigten Hilfe für ihre jüdischen Nachbarn.“ (https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/ausgrenzung-und-verfolgung/novemberpogrom-1938.html)

Heute können WIR Flagge zeigen und handeln!

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