Deine Meinung zählt: Politik und Sport, Politik in Sport? – Die Fußball EM und die LQBTQ Debatte

von Miriam Aydin, EF

Die Deutschen mussten die EM leider schon im Achtelfinale verlassen. Schade, denn mit Fußball und der Fußball-Begeisterung schwappt ja auch eine Stimmung über, die – gerade nach so einem langen Lockdown – schon irgendwie besonders ist.

Beim Fußball geht es um Emotionen, Entertainment – politische Dissonanzen, auch Menschenrechtsverletzungen in Austragungsländern werden gerne beiseitegeschoben, normalerweise.

Nicht so jetzt. In Ungarn hat das Parlament ein Homo- und transphobes Gesetz beschlossen, in dem Homosexualität quasi mit Pädophilie gleichgesetzt werden.

„In der ungarischen Verfassung steht die Idealfamilie: Der Vater ist ein Mann, die Mutter eine Frau. Transgeschlechtliche Menschen dürfen ihren Geschlechtseintrag in Ausweisen nicht ändern lassen – selbst nach einer Angleichung des Körpers an die Geschlechtsidentität. Künftig sind auch Bücher, Broschüren, Aufklärungskampagnen und Werbung, die eine andere Familie zeigen, verboten. Das bedeutet: Aufklärungskampagnen in der Schule, aber auch Werbespots im Vorabendprogramm im Fernsehen, wie der von Coca-Cola, der im vergangenen Jahr ein gleichgeschlechtliches Paar zeigte, sind untersagt.“

(https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ungarn-homosexualitaet-101.html)

Tausende Menschen sind dagegen in Budapest auf die Straße gegangen. Und was hat das mit Fußball zu tun? Am 24.06.2021 spielte Ungarn gegen Deutschland in München. Auch hier sollte ein Zeichen gesetzt werden gegen die Politik des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbáns und so forderte der Münchener Stadtrat, das Stadion in Regenbogen Farben anzuleuchten. Auch Manuel Neuer setzte mit seiner Regenbogen Kapitäns Binde ein Zeichen für die LGBTQ community ein. 

FDP-Politiker Gerhard Papke und Präsident der Deutsch- Ungarischen Gesellschaft, wittert eine Kampagne gegen Ungarn.                                                                                                                                       

„(…) Diese Freche Arroganz gegenüber Völkern, die sich dem linken Mainstream nicht anschließen wollen, ist unerträglich“ #DFB.

Bei Twitter hagelt es Kritik, auch aus der eigenen Partei. Auch Philipp Köster, Chefredakteur des Fußball Magazins „11 Freunde“, findet den Kommentar völlig daneben.

„Wenn Herr Papke das als linken Mainstream bezeichnet, dann sollte er sich Fragen ob dass, was Menschenrechte sind, für ihn verhandelbar ist oder nur Teil eines vermeintlich linken Mainstreams ist“.

Trotzdem war auch Phillip Köster klar, dass der Regenbogen Vorstoß scheitern wird, da die UEFA kein Interesse daran habe, einen Konflikt mit Ungarn anzuzetteln. 

Doch kann man das Ganze so pauschalisieren?
Sollte der Fußball nicht ein politisch neutraler Ort sein und somit habe die UFEA eine richtige Entscheidung getroffen? 

Ich persönlich bin der Meinung, dass der Fußball ein politisch neutraler Ort bleiben soll. Es ist natürlich nachvollziehbar, dass sich viele Menschen über diese Entscheidung ärgern, jedoch sollte man Politik von sportlichen Interessen trennen. Dieser ganze Konflikt und der Hass gegen das Land und seine Bürger an sich, wurde meiner Meinung nach durch das Ganze viel dramatischer als es eigentlich hätte sein können.    

 Mich würde interessieren, wie ihr das seht? Schreibt doch gerne einen Kommentar. 

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