„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“

Schulsozialarbeiterin Frau Strüwe im Blog-Interview

Wir sind total froh, dass wir euch heute ein Interview mit unserer neuen Schulsozialarbeiterin Frau Strüwe präsentieren können. Neben dem tollen Beratungsteam aus Herrn BVS und Frau Heitmann steht euch nun eine weitere Anlaufstelle zur Verfügung, die ihr bei Bedarf aufsuchen könnt.

Wie ihr sie erreichen könnt,

wie sie arbeitet,

was ihr von ihr erwarten könnt,

aber auch, wie man zu so einem Beruf überhaupt kommt u.v.m erfahrt ihr hier:

Wie heißen Sie?  
Gabriele Strüwe

Neu im ESG-Team: Frau Gabriele Strüwe

Was sind Sie von Beruf? 

Ich bin Bachelor Soziale Arbeit und Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen, damit kann man in sehr vielen verschiedenen Berufsfeldern im Sozial- und Gesundheitswesen arbeiten. 

Wie läuft eine Ausbildung zu Ihrem Beruf ab? 

Im Studium der Sozialen Arbeit wählt man Schwerpunkte/Profile, da habe ich mich für „Kultur und Medien“ und „Beratung“ entschieden. 

Parallel zu einem Studium über mindestens sechs Semester sammelt man über 120 Tage Erfahrung durch Praktika in den verschiedenen Berufsfeldern. 

Meine Praktika hatte ich in der Theaterwerkstatt Bethel. Außerdem habe anderthalb Jahre das Projekt „MOTS“ der Compagnie Fredeweß aus Hannover als Praxisassistenz begleitet (MOderner Tanz an Schulen).  Zum Studienabschluss schreibt man dann eine Bachelorarbeit und legt noch eine mündliche Prüfung ab. 

Mit einem Studium der Sozialen Arbeit kann man z.B. auch tätig werden in Beratungsstellen wie Erziehungsberatung, Familienberatung, Drogenberatung …, als Streetworker:in, in der Jugendhilfe, bei Ämtern, in der Frühförderung, bei Kirchen, in Jugendhäusern, in der Freizeitgestaltung etc. 

Jetzt sind Sie also als Schulsozialarbeiterin am ESG tätig. Betreuen Sie parallel auch noch andere Schulen? 

Ich bin ausschließlich für die Schulsozialarbeit am ESG eingestellt und    habe eine Stelle mit wöchentlich 29 Stunden. Nun arbeite ich seit fünf Wochen am ESG. Es gibt schon jetzt sehr viele Anfragen mit Bitten um Unterstützung. Für die Schulsozialarbeit am ESG ist eine weitere Stelle mit 29 Stunden wöchentlich ausgeschrieben zur Verstärkung.

Was sind Ihre Arbeitsfelder bzw. fragen wir uns, mit welchen Problemen man zu Ihnen kommen kann? 

Schulsozialarbeit kann man bildlich gesprochen als Verbindungsstelle, als Brückenbau sehen, Schulsozialarbeit kann vermitteln z.B. zwischen Schüler:innen und Eltern, Schüler:innen und Lehrenden, für Schüler:innen untereinander, im Gruppen- oder Klassenverband sowie zwischen Schüler:innen und externem Umfeld. 

Es geht darum Unterstützung zu geben um möglichst das Leben an der Schule positiv erfahrbar zu machen und eine Gelegenheit zu persönlichen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten ohne vermeidbare Hindernisse zu schaffen.

Die Schulsozialarbeit kann bei kleineren oder auch großen Sorgen helfen, bei schulischen Schwierigkeiten oder persönlichen/privaten/Problemen Zuhause,         bei sozialen Problemen z.B. Mobbing, Gewalterfahrung, auch bei Essstörungen, Depressionen, Überforderung, Ängsten, Drogenproblemen … steht die Schulsozialarbeit als Anlaufstelle zur Verfügung um gemeinsam neue Optionen zu finden, mögliche Wege und Chancen zu entdecken und auf Wunsch weitere Schritte zu besprechen/organisieren/planen. 

Ist Ihre Arbeit am ESG auf eine Altersgruppe beschränkt? 
Nein

Woher weiß ich denn, ob mein Problem „groß genug“ ist für ein Gespräch mit Ihnen?

Eine Sorge ist eine Sorge, wenn sie so in den Vordergrund rückt und belastet, dass man sich z.B. nicht mehr auf seine Aufgaben konzentrieren kann oder man alleine nicht weiter weiß und einfach einen Rat möchte. In der Schulsozialarbeit gibt es eine gute Vernetzung, auch zu externen Hilfsangeboten und Fachstellen. Bei Bedarf stelle ich gerne Kontakte her und kann an entsprechende Unterstützungsangebote weiterleiten.

Kann ich mit einer Unterstützung zu Ihnen kommen, wenn ich mich alleine nicht wohlfühle? 

Auf jeden Fall, eine Freundin oder ein Freund kann in schwierigen Situation eine gute Hilfe sein und zur Seite stehen und gerne dabei sein.

Wie funktioniert denn so ein Treffen mit Ihnen, wie muss man sich das vorstellen, also wie arbeiten Sie?

Wir verabreden uns zu einem persönlichen Gespräch, z.B. in dem  Schulsozialarbeitsbüro in der Daltropstraße (Mittlerer Eingang 2. OG, durch die Glastüre links, Raum  D23). Wir setzen uns zusammen, besprechen uns und schauen gemeinsam nach sinnvollen nächsten Schritten und möglichen Wegen, das Problem anzugehen. 

Oder wir verabreden uns zu einem Telefonat oder Zoom-Treffen.

Tel. 0176-18879818 oder wir tauschen uns schriftlich aus bei E-Mail:

stw@esg-guetersloh.de

Kann man denn auch mit privaten Problemen zu Ihnen kommen oder sind Sie speziell für schulische Angelegenheiten da? (*falls nicht schon bei Frage 5 beantwortet).

Siehe 5

Sind Sie zur Verschwiegenheit verpflichtet? und  Wenn ja, gibt es Situationen, in denen Sie dieser Verpflichtung nicht mehr nachkommen können? 

Mitarbeitende der Schulsozialarbeit unterliegen grundsätzlich der beruflichen Schweigepflicht, genau wie z.B. Ärzte oder Anwälte. Nur im Notfall, wenn es um Rettung von Leib und Leben, um Eigen- oder Fremdgefährdung geht, hat dies Vorrang vor der Schweigepflicht. 

Und jetzt ganz praktisch: Wo und wie kann man Sie denn erreichen? 
s.o.

Können wir SchülerInnen Sie auch telefonisch kontaktieren? 
s.o.

Kann man sie jederzeit am ESG antreffen? 

Grundsätzlich arbeite ich überwiegend im Büro der Schulsozialarbeit und bin dort auch zu anzutreffen, wenn ich nicht aus einem aktuellem Anlaß im Außeneinsatz bin und z.B. einen Schüler oder eine Schülerin zu einem wichtigen Termin begleite. Um immer auf dem neuesten Stand der fachlichen und auch rechtlichen Entwicklungen in der Schulsozialarbeit zu sein, gehört zu meiner Arbeit z.B. auch die Teilnahme an Fachtagungen und Gremien und der Austausch mit anderen Schulsozialarbeiter:n. Am Sichersten trifft man mich deshalb mit Termin. In der Zeit montags bis donnertags von 13.15 Uhr bis 14.15 Uhr bin ich in der Regel im Büro vor Ort erreichbar um persönlich Termine für eure Anliegen abzusprechen. Ihr könnt natürlich auch Termine per Email/Telefon anfragen. 

Werden Sie auch mal mit in Klassen gehen und vielleicht bei Problemen dort helfen, die die Klassengemeinschaft angehen? 
Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen, alles Klassen kennenzulernen. Einige Klassen habe ich auch schon besucht. Speziell zum Training der Klassengemeinschaft habe ich ein Projekt entwickelt: „Zusammen sind wir mehr- Teambuilding“ Dies ist bei Bedarf ein Workshop-Angebot für Klassen/ Kurse, auch in Kooperation mit ihren Lehrenden, bei Interesse bitte einfach bei mir melden. 

Wir haben ja mit Herrn BVS und Frau Heitmann auch schon eine Beratungsstelle am ESG. Woher weiß ich jetzt, zu wem ich gehen soll, zu Ihnen oder zu den beiden genannten LehrerInnen? 

Die Beratungsstelle am ESG ist seit langer Zeit für die Schüler:innen des ESG    da und das bleibt natürlich auch so. Schulsozialarbeit bildet hier wie üblicherweise an den Schulen mit den Beratungslehrenden gemeinsam ein Beratungsteam. Im Team tauschen wir uns regelmäßig über allgemein auftauchende Probleme aus. 

Mit wem ein vertrauliches Problem besprochen wird, ist für die Ratsuchenden eine individuelle Entscheidung, jeder und jede hat die freie Wahl, ob es um weiterführende Hilfen geht und das Netzwerk der entsprechenden externen Fachstellen benötigt wird oder ob es um Schulinhaltliches, Fächerspezifisches geht. Es ist sicher ein gutes Angebot, zwischen Ansprechpartner:innen unterschiedlichen Professionen wählen zu können. 

Was finden Sie toll an Ihrem Beruf? 

Die Schulsozialarbeit hat ja auch die Funktion eines Wegweisers, und es ist immer wieder schön, mitzuerleben, dass Schwierigkeiten auch eine Chance sind, über sich hinaus zu wachsen. Oft entstehen so neue Wege und ungeahnte Möglichkeiten und viele Ereignisse gestalten besser als jemals gedacht. 

Können Sie uns vielleicht mal von einem richtig tollen, für Sie motivierenden Elrebnis erzählen im Zusammenhang mit Ihrer Arbeit?

Jeden Tag erlebe ich bei meinen Gesprächen, dass sich Sorgen auflösen lassen, Probleme kleiner werden, Lösungen möglich sind und gefunden werden, und dadurch Schülerinnen und Schüler wieder ein Stückchen besser fühlen– gibt es eine schönere Motivation? 

Es gibt bestimmt viele Kinder, die Hilfe brauchen, aber sich vielleicht nicht trauen, diese in Anspruch zu nehmen. Wie könnten Sie diese zum Gespräch ermutigen?! 

Es ist eine Erleichterung, wenn man seine Sorgen mit jemandem teilen kann.Manchmal braucht man Unterstützung von außen und kommt alleine nicht weiter, das ist normal und kein Grund, Angst davor zu haben oder sich zu schämen. Jede und Jeder ist herzlich zu einem Gespräch willkommen.

„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“ sagte schon Johann Wolfgang von Goethe (1749 -1832)

Wir machen was daraus!

Liebe Frau Stüwe, wir hatten viele Fragen, die Sie uns so ausführlich beantwortet haben. Dafür sagen wir Ihnen nochmal ganz herzlichen Dank! Wir freuen uns, dass wir Sie am ESG jetzt haben und wünschen Ihnen viel Freude bei uns!

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