Happiness can be found, even in the darkest of times, if one only remembers to turn on the light.
(Aber glaubt mir, dass man Glück und Zuversicht selbst in Zeiten der Dunkelheit zu finden vermag. Man darf nur nicht vergessen ein Licht leuchten zu lassen.)
Albus Dumbledore (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban)
Liebe Schülerinnen, liebe Schüler,
könnt ihr euch noch an Harry Potters erstes Zusammentreffen mit den Dementoren erinnern? Das haut ihn ziemlich um, den dreizehnjährigen Harry, der gerade sein drittes Jahr in Hogwarts beginnt! Und man kann ihn mehr als verstehen – solchen Wesen möchte man um alles in der Welt nicht begegnen, diesen dunklen Gestalten mit ihren schleimigen Händen, die nicht nur Kälte und Dunkelheit um sich verbreiten, sondern auch alle glücklichen Erinnerungen der Menschen in sich aufsaugen. Wer ihnen nicht entkommt, verliert letztlich all seine Kräfte und schließlich den Lebensmut.
Das was J.K. Rowling da entwirft, liest sich wie ein psychologisches Gleichnis: Auch wir kennen Situationen, in denen wir es mit größeren oder kleineren „Dementoren“ zu tun haben. Das können Ereignisse sein, die uns bedrücken, die uns in Angst und Panik versetzen, uns traurig machen oder deprimieren. Manchmal sind es auch Menschen, die eine „Dementoren-Kraft“ auf uns ausüben. Nicht selten sind wir ratlos und müssen schauen, wie wir uns dagegen schützen und wehren können.
Aber schauen wir noch einmal in die Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry. Harry hat Glück, denn in Professor Remus Lupin – der zugleich zu den engsten Freunden seines Vaters gehörte – findet er einen Mentor (also keinen De-Mentor!), der ihn unterstützt und trainiert, um sich gegen die Dementoren zu schützen. Was Harry lernen und üben muss, ist der Patronus-Zauber, der in Gestalt eines Schutzwesens eine positive Energie und Kraft heraufbeschwört. Dazu braucht es neben der Formel „Expecto Patronum“ die intensive Vorstellung eines glücklichen Ereignisses oder Gedankens.
Und auch hier können wir wieder Psychologie für den Alltag entdecken. Zum einen: Wenn wir gegen Dementoren-Situationen und -Kräfte ankämpfen, ist es wichtig einen Mentor oder Mentoren zu haben – und das sind Menschen, die uns stärken und unterstützen, die uns klar machen, was in uns steckt, um schwierige Herausforderungen zu meistern (die uns also mental stärken und uns wachsen helfen). Zum anderen: Wir brauchen einen inneren Patronus, eine innere Kraft, die uns schützt und stärkt. Die Psychologie nennt diese Kräfte Ressourcen – innere Kräfte und Kraftquellen, die wir bereits in uns tragen. Aber wie Harry den Patronus-Zauber trainieren muss, so müssen wir uns unsere Ressourcen und inneren Mentalkräfte erst einmal bewusstmachen und sie dann im Laufe unseres Lebens immer weiter nähren und entwickeln.
Harry gelingt es schließlich, in der Situation höchster Gefahr, eine ganze Armee von Dementoren mit seinem Patronus zu vertreiben. Er versucht es mal um mal, immer wieder spricht er die Formel und konzentriert sich auf seinen inneren Kraftgedanken. Er gibt nicht auf. Und dann erscheint er, sein Patronus!
Ich wünsche euch, dass auch ihr euren eigenen „Patronus“ entdecken könnt und ihn weiterentwickelt – damit ihr nicht nur in Zeiten wie diesen gut gestärkt seid und eure Mental- und Seelenkräfte euch schützen. Ich wünsche euch aber auch gute Mentoren, die euch dabei immer wieder unterstützen. Sehr gerne sind wir Beratungsmenschen auch als Mentoren für euch da und begleiten euch dabei!
Nun wünsche ich euch und euren Familien eine stärkende und frohmachende Weihnachts- und Ferienzeit! Passt gut auf euch auf und bleibt gesund!
Euer Tobias Beckervordersandforth, Beratungslehrer und Coach (DGfC)
Nach einem intensiven Beratungsjahr geht nun auch das Beratungsteam in die Weihnachtspause.
Ab dem 10.01.21 sind Frau Heitmann, Frau Strüwe und Herr BVS wieder für euch erreichbar.
Für die Zeit der Weihnachtsferien verweisen wir auf die Hilfsangebote für den Not- und Krisenfall (auf der Beratungshomepage bitte weit nach unten scrollen):