Dass wir mit Ende diesen Schuljahres von einigen Kollegen Abschied nehmen müssen, die uns quasi altersbedingt verlassen, hatten wir ja „auf dem Schirm“, aber Frau Erhardt geht?! Diese Nachricht kam überraschend und wir mussten direkt mal nachhaken.
- Wir waren etwas überrascht, dass Sie das ESG verlassen – dürfen wir fragen, warum und ob es für Sie auch überraschend kam?
Weil ich gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren wollte. Die Fahrtzeit hat viel Zeit in Anspruch genommen und ich wollte gerne näher an meiner Schule wohnen.
2. Wie lange waren Sie denn am ESG als Lehrerin tätig?
7 Jahre.
3. Wie fanden sie ihre Zeit auf dieser Schule? Können Sie das zusammenfassend sagen?
Ich war sehr gerne hier und habe lange überlegt, da ich eine so tolle Schule nicht mal eben verlassen wollte. Hier sind so nette Kollegen und tolle Schülerinnen und Schüler. Das gibt mir am meisten.
4. Was war ihr lustigster oder schönster oder erinnerungswürdigster Moment am ESG?
Ich hatte ganz, ganz viele positive Momente. Zum Beispiel haben wir in meinem zweiten Jahr an einem Schülerwettbewerb teilgenommen und gleich den ersten Platz gemacht. Auch die Kursfahrt mit meinem Leistungskurs nach München zählt zu den schönsten Erlebnissen. Und dann gibt es noch die vielen kleinen Momente, die schön sind, z.B. Feiern, Konzerte, Abibälle oder Situationen, in denen Schülerinnen und Schüler merken, dass sie plötzlich etwas verstanden haben oder es ihnen Spaß macht. Ein lustiger Moment war auch, als wir im Physikunterricht Gartic Phone (Stille Post gezeichnet) gespielt haben und Bauchschmerzen vor Lachen hatten.
5. Trifft auf Sie das Vorurteil auf Sie zu, dass Naturwissenschaftler eher schlecht in Sprachen und Sport sind?
Nein, ich würde sagen, dass dies nicht auf mich zutrifft. Ich bin mit Deutsch und Russisch zweisprachig aufgewachsen und meine Mutter hat Fremdsprachen unterrichtet. In der Uni habe ich damit angefangen, Spanisch und Japanisch zu lernen. Als unsportlich würde ich mich auch nicht bezeichnen. Ich fahre Kanu und spiele gerne Volleyball und Badminton.
6. Sie unterrichten ja Mathe und Physik. Welches dieser Fächer mögen Sie denn persönlich lieber?
Am Anfang habe ich lieber Mathe unterrichtet. Da ich nun sehr viel Physik unterrichte, habe ich mittlerweile so viele Erfahrungen gesammelt und Ideen für tolle Experimente, die den Schülerinnen und Schülern Spaß machen, dass ich nicht so eindeutig sagen könnte, welches Fach ich lieber unterrichte.
7. Beschreiben sie ihren Charakter mit drei Worten?
Unternehmungslustig, hilfsbereit und ehrgeizig. Lange auf dem Sofa sitzen, Ausruhen und Chillen sind nicht so meins. Ich helfe gerne, wenn Leute Hilfe brauchen und wenn ich etwas erreichen möchte, tue ich sehr viel dafür.
8. Warum sind sie Lehrerin geworden?
Eigentlich wollte ich schon immer Lehrerin werden und meine Mama war auch Lehrerin. Zwischendurch habe ich auch überlegt, Ärztin zu werden. Dann hat mir Nachhilfe zu geben sehr viel Spaß bereitet und ich bin bis heute gerne Lehrerin und bereue es kein bisschen.
9. Was werden sie am meisten vermissen, wenn Sie das ESG nun verlassen?
Meine Kolleginnen und Kollegen und euch Schülerinnen und Schüler!
10. Welche Gedanken und Gefühle tragen sie mit Blick auf ihren Abschied am ESG?
Manchmal frage ich mich, ob es zu leichtsinnig ist, das Wagnis einzugehen, das ESG zu verlassen. Und ich frage mich, ob ich es irgendwann bereuen werde.
11. Was vom ESG nehmen sie am mit und möchten es auf jeden Fall als Erfahrung in Ihre neue Schule einbringen?
Was ich mitnehmen werde ist besonders die Offenheit für Neues und die Möglichkeiten, unkompliziert Neues auszuprobieren, ohne vorher viel zu diskutieren. Auch das sehr herzliche Verhältnis zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern habe ich am ESG sehr geschätzt.
12. Ihr letzter persönlicher Gruß an unsere Blog-Leser und Leserinnen?!
Gestaltet die Zukunft, so wie ihr es gerne möchtet und wendet sie zum für euch Positiven.
Vielen Dank, Frau Erhardt, dass Sie sich die Zeit für eine Gespräch mit uns genommen haben. Das ESG verliert eine tolle Lehrerin! Wir wünschen Ihnen für Ihre Zukunft alles erdenklich Gute!
