Das Hospiz Gütersloh – ein Ort voller Leben

Eindrücke des Expertenbesuchs in der 9a

Während auf dem Schulhof und in den Fluren das absolute Leben tobte und die Abiturientia 2023 lautstark feierte, hat sich die 9a am letzten Schultag vor den Osterferien nochmal ein echt schweres Thema vorgenommen. Es ging um den Tod bzw. den Umgang mit dem Sterben, dem Tod und der Trauer. Zu Besuch hatten wir zwei Mitarbeiterinnen des Hospizvereins Gütersloh, die mit so viel Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit unsere Fragen beantworteten, dass das Thema dann doch nicht mehr ganz so „schwer“ erschien.

„Was bedeutet der Tod für dich?“ und „Was würdest du machen, wenn du nur noch ein halbes Jahr zu leben hast?“ – zwei Fragen, je vier Antwortmöglichkeiten, denen wir uns zu Beginn der Stunde zuordnen mussten. Nicht ganz leicht, denn mitten im Leben denkt man über so etwas ja eher selten nach!

Weiterhin konnten wir uns über eine kurze Power Point Präsentation ein ganz gutes Bild davon machen, wie es eigentlich im Hospiz in Gütersloh – gelegen an der Hochstraße – aussieht: Mit Trauer und Dunkelheit hat das wenig zu tun: Helle, freundliche Räume, ein großer Garten, eine Gemeinschaftsküche und einfach überall Ecken zum Sitzen und zum Austauschen. In Gütersloh gibt es zwar kein Kinderhospiz, aber auch davon haben wir durch Bilder einen kleinen Eindruck bekommen und gesehen, dass es dort alles sehr lebendig ist!

Das Hospiz Gütersloh bietet Platz für acht Bewohner (sie werden nicht Patienten genannt). Haupt- und Ehrenamtliche betreuen die Menschen hier rund um die Uhr. Das Alter der Bewohner ist ganz unterschiedlich, von 30 aufwärts. Viele leiden an einer Krebserkrankung und wissen, dass sie bald sterben werden. Auch die Dauer des Aufenthalts in einem Hospiz ist ganz unterschiedlich – manchmal sind es nur Stunden, manchmal aber Monate. Der Vorteil in einem Hospiz ist es, dass sich hier ganz individuell um die Menschen gekümmert wird: Möchte jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt noch nicht frühstücken, bekommt er oder sie das Essen eben später, möchte jemand mal einen Skat-Abend mit Freunden und einem Glas Bier oder Wein erleben, so ist dies auch möglich, will die Familie mal zum Kochen kommen, dann wird gemeinsam gekocht und gegessen und möchte jemand mit seinem Bett in den Garten geschoben werden und vielleicht auch nochmal ein bestimmtes Tier bei sich haben, ist auch dies dort selbstverständlich.

Auch ganz praktische Dinge, wie zum Beispiel eine Patientenverfügung und deren Relevanz in bestimmten „heiklen“ Situationen, haben wir kennengelernt oder die Möglichkeiten, sich im Hospizverein zu engagieren.

Viele von uns können sich nicht vorstellen, dass die Arbeit in einem Hospiz ein „Traumjob“ ist, aber durch die Erzählungen und die ganz persönlichen Eindrücke der Mitarbeiterinnen kann man auf jeden Fall nachvollziehen, was diese Arbeit so besonders macht. Besonders die Tiefe der Gespräche und die Wertschätzung des Lebens. Irgendwie dann doch eine passende Stunde direkt vor den Osterferien, vor dem höchsten christlichen Fest, einem Fest der Hoffnung und des Lebens!

Übrigens: Immer, wenn sich in dem Hospiz eine verstorbene Person befindet, brennt die Kerze am Eingang. Eine schöne Geste.

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