Let’s Talk Mental Health 08

Janus und der Zeugnisgott

Wie würde er wohl aussehen und welche Eigenschaften hätte er, so ein Zeugnisgott? Würde ihm die Herrschaft über das Reich der Zeugnisse obliegen, würde man ihn anflehen oder gar durch Opfer gnä­dig stim­men können, um einen guten Ausfall des Zeugnisses zu erwirken? Lägen ihm die Schü­ler:in­nen am Herzen und würde er diejenigen aufmuntern, trösten und ermutigen, deren Zeugnis nicht so gut aus­gefallen ist? – Ein nicht uninteressantes Gedankenspiel…

Aber zunächst zu einer anderen Beobachtung: Das erste Schul­halb­jahr endet immer im Januar – in diesem Jahr mit der Zeugnisausgabe wenige Tage später. Und der Monat Januar verdankt seinen Namen dem doppelgesichtigen, römischen Gott Janus – einem der ältesten Götter der römi­sch­en Mytho­logie. Janus steht für Anfang und Ende, er ist der Gott der Ein- und Ausgänge, der Türen und Tore (sein Name lässt sich auf die lateinischen Begriffe für Tür und Durchgang zurück­füh­ren). Nicht von ungefähr hat man den Januar nach ihm benannt. Der Januar ist Tür und Durch­gang ins neue Jahr, man schaut noch ein bisschen zurück auf das Ende des vergangen Jahres, jedoch noch mehr auf den Anfang des neuen Jahres.

Nein – auf keinen Fall soll der gute alte Janus hier als „Zeugnisgott“ eingeführt werden! Letzten Endes kommt es auf die eigene Motivation, das eigene Aktivwerden an. Aber die Be­­deutung des Monats Januar und das Bild des zurück- und vorausblickenden Januskopfes könnten hilf­reich sein: Am Ende des Halbjahres – mit dem Zeugnis in der Hand – und auf der Türschwelle zum zweiten Halb­­jahr, einmal zurückzuschauen: Was ist gut gelaufen im vergangenen Halbjahr? In welchen Be­rei­chen habe ich mich bereits weiter­entwickelt? Welche Herausforderungen habe ich ge­meistert, wel­che Hindernisse über­wunden? – Dann vorauszuschauen ins zweite, neue Halbjahr: Was gibt mir Zu­­versicht für die neuen Heraus­for­derungen? In welchen Bereichen will ich mich weiterentwickeln? Welche neuen Ziele will ich mir setzen – konkret und umsetzbar? Wer kann mich dabei unter­stüt­zen? – Und schließlich: Mutig durch die Tür ins neue Halbjahr gehen, Schritt für Schritt! Das Janus­sym­bol – wie die Darstellung auf der Münze – kann eine Erinnerung sein an den Rückblick und Aus­blick. Vor allem, mit dem Blick auf deine Stärken und Ressourcen!

Auch im zweiten Halbjahr werden deine Fach- und Klassenlehrkräfte dir zur Seite stehen – und darüber hinaus natürlich auch die Beratungslehrkräfte (Frau Heitmann und Herr Beckervorder­sand­forth) und die Schul­sozial­arbeiterinnen (Frau Siefert und Frau Strüwe).

Zum Glück gibt es keinen Zeugnisgott – aber hoffentlich ganz viele Menschen in der Schule und zu Hause, die dich daran erinnern, dass du – so wie du bist – gut und in Ordnung bist!

Ein gutes Durchatmen und Verschnaufen am langen Wochenende und dann einen zuversichtlichen Start ins neue Halbjahr! Pass gut auf dich auf!

Dein Tobias Beckervordersandforth, Beratungslehrer und Coach DGfC

*Beitragsbild: Lydia Griva (pexels.com)

Schüler:innen der PRISMA-Kurse engagieren sich erfolgreich für die Partnerschule in Kenia

Unsere Schule pflegt seit Jahren eine Partnerschaft mit der St. Joseph School in Kenia. Unsere Partnerschule stand jetzt vor einer ernsten Bedrohung: Die Gelder der Schule, die sich ausschließlich über Spenden finanziert, reichten nur noch für Essen und Löhne bis Ende Dezember letzten Jahres, wenn keine neuen Spenden eingingen.

Die Schülerinnen und Schüler der PRISMA-Kurse des achten Jahrgangs ließen das nicht einfach geschehen. Mit großem Engagement setzten sie sich für die Schule ein und mobilisierten Spendenaktionen, um finanzielle Hilfe zu leisten.

Mit großer Kreativität und viel Einsatz organisierten die Jugendlichen verschiedene Verkaufsaktionen. In der Schule und auf Weihnachtsmärkten wurden selbst gebastelte und gebackene Waren verkauft. Aber auch am Wochenende gingen einige Schülerinnen und Schüler von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln. Jeder trug auf seine Weise dazu bei, die Partnerschule zu unterstützen.

Ein besonderes Highlight war das Spendenbarometer, das regelmäßig aktualisiert wurde und allen zeigte, wie viel Geld bereits zusammengekommen war. Die Zahlen konnten sich sehen lassen: Am Ende der Aktion war die beeindruckende Summe von über 9.500 Euro erreicht!

Herr Fugmann bedankte sich im Namen der gesamten Schulgemeinschaft der ESG herzlich bei den Jugendlichen für ihren großartigen Einsatz. Als Anerkennung erhielten alle Beteiligten eine Urkunde für ihr ehrenamtliches Engagement sowie viele lobende Worte.

Auch aus den PRISMA-Kursen selbst kamen durchweg positive Rückmeldungen. „Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und uns ein starkes Gemeinschaftsgefühl vermittelt“, berichtete eine Schülerin. Ein anderer Schüler ergänzte: „Wir haben alles selbstständig organisiert – von der Ideenfindung über die Preisgestaltung bis hin zur Werbung. Es hat sich angefühlt, als wären wir ein kleines Unternehmen.“

Diese Aktion war nicht nur ein großer Erfolg für die Partnerschule in Kenia, sondern auch für die Schülerinnen und Schüler selbst. Sie konnten erleben, wie viel sie gemeinsam bewegen können. Eine absolute Win-Win-Situation für alle Beteiligten!

Weitere Aktionen werden folgen, denn – wie gesagt – von solchen Spenden lebt die Schule!