„Manchmal wär‘n wir gerne anders, doch dann wär‘n wir nicht mehr echt. Jeder ist auf seine Weise gut genug und auch perfekt.“ (Julia Engelmann)
Manchmal wär‘n wir gern anders…
Eben erst ist das erste Schulhalbjahr zu Ende und schon sind wir wieder mittendrin im zweiten. Die meisten von euch werden bereits die ersten Klassenarbeiten, Klausuren und Tests hinter sich haben. Und in diesen Tagen sind wir auch wieder an zwei wichtigen Haltestellen angekommen, dem Schüler- und Elternsprechtag. Eigentlich bräuchten wir da viel mehr Zeit zum Reden. Häufig ist nur Zeit, auf die Dinge zu schauen, die nach Veränderung rufen: mehr Konzentration und aktive Mitarbeit im Unterricht, Hausaufgaben regelmäßig und ordentlich erledigen, die Lernzeiten besser organisieren, Verbesserung in bestimmten Fächern und, und, und. Zu wenig Zeit haben wir, um über das zu sprechen und das zu feiern, was schon gut ist und läuft, was bereits in euch ist oder eine bereits begonnene positive Veränderung.
Dazu passt das Zitat der Poetry-Slammerin und Sängerin Julia Engelmann: „Manchmal wär‘n wir gerne anders, doch dann wär’n wir nicht mehr echt. Jeder ist auf seine Weise genug und auch perfekt.“ Erst einmal wertschätzen und würdigen, was wir schon sind, was schon da ist. Ihrer Ansicht bringt es uns nicht weiter, wenn wir Idealen (Aussehen, Ansehen und anderen Eigenschaften) hinterherjagen, die wir nun mal nicht erreichen können. Denn dabei würden wir uns total überfordern und frustrieren. Das passt auf die Persönlichkeitsentwicklung ebenso wie auf Schule und Lernen: Unsere Entwicklungsziele müssen realistisch und erreichbar sein, also unsere Ausgangsvoraussetzungen berücksichtigen – echt sein, statt sich zu verbiegen. Dazu braucht es eine elementare Grundlage: Zu wissen und zu spüren, dass wir – so wie wir sind – völlig in Ordnung sind. Das ist der Nährboden, auf dem Wachstum und Entwicklung erst möglich wird.
Zu den wichtigsten Aufgaben von Schule und Elternhaus gehört es, dass ihr als Schüler:innen genau dabei begleitet werdet: Euch eurer Potenziale und Entwicklungsmöglichkeiten bewusst zu werden. Akzeptieren zu lernen, dass man so ist wie man ist, nicht jemand anders sein kann und auch mal scheitert. Und letztendlich, Ja zu euch selbst sagen zu können – mit allen positiven Eigenschaften, mit allen Ecken und Kanten, die eine echte Persönlichkeit ausmachen. Dann kann auch Veränderung beginnen, wo sie nötig ist.
Wann immer ihr ein Anliegen, eine Sorge oder ein Problem habt, dass ihr vertraulich besprechen möchtet, sind die Beratungslehrkräfte (Frau Heitmann und Herr Beckervordersandforth) und die Schulsozialarbeiterinnen(Frau Siefert und Frau Strüwe) für euch da. Ihr erreicht uns über itslearning, Kopano oder könnte uns gerne auch persönlich ansprechen.
Passt gut auf euch auf!

Euer Tobias Beckervordersandforth, Beratungslehrer und Coach DGfC
Titelfoto: Nature_Desing (pexels.com)