Herzliche Einladung zur Lesung inkl. Gespräch mit Dominik Bloh
„Ich kann nicht vergessen, wo ich herkomme. Ich trage Überlebensschuld mit mir. Das könnte ich sein, denke ich immer wieder, wenn ich die Menschen sehe, die immer noch auf der Straße sind. Ich dachte, ich werde keine 30 Jahre alt. Schau, was heute ist.“
Dominik Bloh, Jahrgang 1988, landete mit 16 in Hamburg auf der Straße, als seine Mutter ihn rauswarf. Er ging weiter zur Schule, machte Abitur, niemand merkte etwas. Nach fast 11 Jahren als Straßenjunge hat er heute eine kleine Wohnung in Hamburg, ist Vater geworden. Sein Buch über die Zeit auf der Straße, „Unter Palmen aus Stahl“, war ein Spiegel-Bestseller.
In seinem zweiten Buch „Die Straße im Kopf“ erzählt Dominik in eindringlicher, markanter Sprache, wie sich sein Leben seit seinem Bucherfolg verändert hat. Wie schwer es ist, nach Jahren der Obdachlosigkeit wieder im „normalen“ Leben Fuß zu fassen. Wie es sich anfühlt, in zwei Welten zu leben; der neuen Welt mit Dusche und Privatsphäre – und der alten Welt auf der Straße, die immer noch da ist, in seinem Kopf, aber auch in der harten Realität vieler tausender Menschen, die in Deutschland ohne Obdach sind.
Dominik bleibt nicht bei seiner eigenen Geschichte stehen. Er öffnet Leser*innen die Augen für das Paralleluniversum, das genau vor ihrer Nase existiert, aber meist nicht wahrgenommen wird. Und ganz ohne Klagen und Anprangern macht er klar, was passieren muss, um wirklich etwas zu verändern. Er selbst initiierte u.a. das Projekt »GoBanyo«, ein Duschbus für Obdachlose und erhielt für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz. Heute berät er die Politik und wirkt am nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit mit, um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, die Wohnkrise in Deutschland zu überwinden.
Eine Abendkasse ist eingerichtet.
Eintritt: 15 € (für Schüler*innen beträgt die Gebühr 5,00 €)