7. März 2017: Der Tag der gesunden Ernährung

Im Jahr 1998 wurde dieser Tag von dem Verband für Ernährung und Diätik e.V. als Aktionstag eingeführt. Ziel ist es, den Menschen vor Augen zu führen, „welche Maßnahmen sich positiv auf die Gesundheit auswirken“.

Wir haben anlässlich des heutigen Tages eine Ernährungsexpertin aufgesucht und ihr einige Fragen gestellt zum Thema Ernährung.

Ein weites Feld … und wir haben gelernt, man müsste eigentlich viel mehr über die Funktionen und Abläufe im menschlichen Körper wissen, damit wir verstehen, was genau mit uns und unserem Körper passiert, wenn wir bestimmte Lebensmittel essen.

1. Wie lautet Ihre genaue Berufsbezeichnung?
Diplom-Oecotrophologin (HÄ??? Wir klären euch auf: Diplom-Oecotrophologie ist die Wissenschaft vom Haushalt und der Ernährung!)

2. Falls noch nicht erläutert: Was ist Ihr Aufgabenfeld?
Ich biete Ernährungsberatung für Menschen an, informiere über gesundes Essen und darüber, wie man durch bewusstes Essen fit bleiben kann. Darüber hinaus berate ich Personen mit bestimmten Krankheitsbildern (Nahrungsunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz o.ä.) darüber, wie man mit ausgesuchter Nahrung den Gesundheitszustand verbessern kann.

3. Was ist denn Ihr Lieblingsessen?
Ich esse sehr gerne Lasagne!

4. Ernähren Sie sich besonders bewusst … also kein Fast-Food/ möglichst selber kochen …
Ich achte schon darauf, was auf meinen Teller kommt, aber ich bin kein „Ernährungsapostel“ (…ich esse auch mal Fast Food;-))

5. Welcher Essenssünde können Sie schwer widerstehen?
Süßigkeiten …

6. Stimmt der Spruch „an apple a day keeps the doctor away“?
Nur der Apfel alleine bringt es sicher nicht, aber ja, einmal am Tag Obst zu essen, ist schon eine gesunde Sache.

7. Wir haben einige Butterbrotsdosen bzw. deren Inhalte fotografiert und möchten gerne mal von Ihnen wissen, was Sie dazu meinen:

Ich bin s e h r beeindruckt von den hier abgebildeten Pausensnacks. Rohkost, Obst, Vollkornbrot … all´ diese Dinge sind ein super Pausensnack. Auch die eine oder andere Süßigkeit dabei, ist sicher nicht verwerflich.

8. Was wäre ein guter Snack für die Schule?
Das, was ihr fotografiert habt, fand ich mehrheitlich schon sehr gut:
– Rohkost und Obst
– Vollkornbrot
– Milchprodukt (Käse, Frischkäse)
– Ein Getränk (Wasser oder eine Fruchtschorle)
Hier eine gute Zusammenfassung zu eurer Frage in Abbildungsform:

Es kommt nicht darauf an, Lebensmittel zu verteufeln, sondern auf eine ausgewogene Mischung!

9. Bei Klausuren haben viele Kinder DextroEnergen dabei – hilft das wirklich?
Nein, nicht wirklich! Besser wäre es, morgens richtig und ausgewogen zu frühstücken. DextroEnergen treibt den Blutzuckerwert steil in die Höhe, hält aber nicht lange an und wenn der Wert dann wieder fällt, kann es zu einem Konzentrationsloch komen (also genau das Gegenteil erwirken, von dem, was man möchte …). Also darauf sollte man besser verzichten!

10. Welches ist für Sie die größte Mogelpackung in Sachen Pausensnack?
Mh… vielleicht die Milchschnitte! Da ist so viel Zucker drin, das hat nichts mehr mit einem leichtem Snack zu tun …

Wir entlassen euch heute mit einem kleinen Zitat zum Thema

„Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.“ (Teresa von Avila)

Probiert doch mal was aus …

Eure Blogger!!!

Unser Gewinnspiel heute:
Der Begriff „Diät“ wäre ein Begriff für das Spiel „Teekesselchen“! Warum? Die richtige Antwort im Kommentar wird von uns prämiert …

„Love is in the air“ – Oliwia schreibt zum morgigen Valentinstag (14.2.2017)

Man kommt nicht daran vorbei und sicher habt ihr es auch schon gemerkt: Morgen ist Valentinstag! Ich fasse mal das Wesentliche zu diesem Tag für euch zusammen.

In Deutschland wird der Valentinstag erst seit dem Zweiten Weltkrieg so wirklich wahrgenommen. Die Amerikaner, US-Soldaten brachten diesen Feiertag in den damals noch westlichen Teil Deutschlands. Tja, und der Tag hat sich gehalten – auch heute noch feiern wir den „Tag der Herzen, den Tag der Liebenden“ (oder wie böse Zungen sagen, den Tag, mit dem sich die Blumenindustrie eine goldenen Nase verdient…).
Denn am Valentinstag beschenken die Jungs und Männer die Mädels und Frauen. Klassischerweise gibt´s Blumen- und da am liebsten rote Rosen. Das schönste Geschenk wird wohl aber an diesem Tag sein, dass man gezeigt und gesagt bekommt, wie sehr man doch geliebt wird (und wer hört das nicht gerne einmal extra?!).

Rote Rosen – die klassischen Blumen der Liebe …

Aber wieso ausgerechnet der 14. Februar und nicht zum Beispiel ein herrlicher Maitag?
Es könnten zwei Gründe in Frage kommen:
1. Der Bischof Valentin von Rom wurde an diesem Tag hingerichtet. König Claudius ll. verbot die Trauung nach kirchlichem Glauben, aber Valentin von Rom traute dennoch munter weiter. Er sollte den Paaren dann auch immer noch Blumen geschenkt haben.
2. Die zweite Sache führt ebenfalls nach Rom zurück – es geht in die Antike. Dort feierten die Menschen die Göttin Juno, die für die Ehe und Familie stand. Schon damals sollten die Mädchen und Frauen Blumen geschenkt bekommen haben.

Ob ihr diesem Tag nun Beachtung (bzw. besonderen Menschen an diesem Tag besondere Beachtung) schenken wollt, das ist natürlich ganz euch überlassen – jetzt wisst ihr zumindest etwas über die Ursprünge dieses Feiertages.
Wir, eure Blogger, wünschen euch einen schönen und besonders liebevollen Valentinstag (kann nicht schaden, jemandem Mal zu sagen, wie froh man darüber ist, dass er/sie da ist).

Bis (hoffentlich) zum nächsten Mal!

Eure Blogger!

P.S.: An dieser Stelle etwas „Schleichwerbung“: Am morgigen Dienstag steht auch die Andacht im Zeichen der Liebe …

„Der-Tag-Des“ – 4. Februar 2017: Weltkrebstag

(recherchiert und geschrieben von Lynn)

Im Jahre 2012 starben 8,2 Millionen Menschen an Krebs.
14,1 Millionen waren insgesamt an Krebs erkrankt.
Bis zu 2020 soll die Anzahl der Erkrankten 20 Millionen betragen.
Statistisch gesehen erkrankt also jeder vierte Deutsche an der Krankheit Krebs…

Jeder von uns hat schon einmal von dieser Krankheit gehört; vielleicht in einem Buch darüber gelesen, im Unterricht als Thema behandelt oder kennt vielleicht sogar eine/ einen Betroffene/n im eigenen Umfeld.
Schon vor der Bekanntgabe, dass ein ehemaliger, großartiger Lehrer unserer Schule – Herr Großeschallau – dieser Krankheit erlegen ist, habe ich mich dazu entschieden, etwas zu dem heutigen Weltkrebstag zu schreiben.

Bei wikipedia heißt es in der Einführung zu diesem Artikel: „Der Weltkrebstag findet jährlich am 4. Februar statt und hat zum Ziel, die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.“
Dazu möchte ich mit meinem Artikel heute einen Beitrag leisten.

Bei der Krankheit Krebs wachsen Zellen im menschlichen Körper durch einen Defekt unkontrolliert weiter und bilden letztendlich einen sogenannten bösartigen Tumor – ein Gewebe, das lebensgefährlich werden kann. Mittlerweile ist Krebs einer der weitverbreitetsten Krankheiten und auch die, mit den zweithäufigsten Todesfällen.

Das ist sehr niederschlagend und viele kommen sich bei diesen Fakten hilflos vor oder versuchen, das Thema und die Tatsache, dass es so ziemlich jeden und jede treffen kann, zu ignorieren. Aber bei einem solchen Thema ist es wichtig, den Fakten ins Auge zu sehen, sich zu informieren und auch, wo es möglich ist, zu helfen.

Das Heilmittel für Krebs finden, scheint dabei ein Rätsel zu bleiben und natürlich können wir auch nicht Unmengen von Geld zu spenden, aber man kann helfen…

…z.B. durch das Spenden von Haaren: Menschen, die an Krebs erkranken, werden oft mithilfe einer Chemotherapie behandelt. Eine Nebenwirkung ist allerdings, dass die Behandelten all´ ihre Haare verlieren, weswegen das Selbstwertgefühl sinkt und Unsicherheit auftreten kann.
Wenn du lange Haare hast und dir vorstellen kannst, dich von ein bisschen Länge zu trennen, solltest du darüber nachdenken, deine Haare zu spenden. Abhängig von der Organisation, an die man sich diesbezüglich wendet, werden die Haare direkt verwendet oder auch verkauft, wobei der Gewinn dann gespendet wird. Eine Altersbegrenzung gibt es bei dieser Art der Hilfe nicht, lediglich einige Bedingungen dein Haar betreffend: mindestens einen 25cm langen Zopf und
möglichst keine gefärbten, gebleichten oder sehr stark beschädigten Haare (abhängig von der Organisation).

Mit deinen Haaren anderen Menschen wieder zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen

Ein größerer Eingriff ist es, wenn man Stammzellen- oder Knochenmark spenden möchten.
Alle 15 Minuten bekommt in Deutschland jemand die Diagnose Blutkrebs.
Man kann Stammzellspender werden für eine Person, die Blutkrebs hat – solange die Gewebemerkmale übereinstimmen – und damit ihr Leben retten. Um diese Person zu finden, gibt es die DKMS (Deutsche KnochenMarkSpende), die die Daten auf eine internationale Datenbank hochladen und vergleichen. Dort kann man sich registrieren lassen. Hierbei gibt es eine Altersbegrenzung: 17 – 55 Jahre alt muss man sein (mit 17 Registrierung, spenden erst ab 18). Bei der Stammzellenspende wird dir Blut, bei der Knochenmarkspende wird dir in einem operativen Eingriff Knochenmark entnommen.

Viele bekannte Leute – hier Lukas Podolski – unterstützen die DKMS bei der Suche nach passenden Spendern

Auch eine Organspende wäre eine Möglichkeit um zu helfen.

Informiert Euch, probiert zu verstehen, was passiert. Es ist ein Thema, was uns alle angeht und vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass der ein oder andere von euch zum Helfer und Unterstützer in der Sache werden kann.

Eure Bloggerin Lynn

„DER – TAG – DES“ – 15. Januar 2017: Der Tag der Weltreligionen

Zum ersten „Tag-des“-Berichts im neuen Jahr haben wir den auf den heutigen 15. Januar fallenden Weltreligionstag gewählt (obwohl der Januar noch so einige andere Tage zu bieten hätte: Tag der Belanglosigkeiten, Tag des Pfützenspringens, Tag des Schneemanns, Mit der Hand schreiben Tag, Auf und davon Tag … es gibt ja wirklich nichts, was nicht bedacht wird … irgendwann mal …).

Warum fiel unsere Wahl auf den Weltreligionstag?

Natürlich haben uns auch die Ereignisse vor Weihnachten dazu bewogen – der schwere Anschlag in Berlin und die Schmähzettel, die in der Gütersloher Innenstadt einen Tag später in Umlauf gebracht wurden.
Weiterhin hatten wir aber auch mit Frau Ibrahim vom Islamischen Zentrum Gütersloh e.V., die in dem Weihnachtsgottesdienst am letzten Schultag gesprochen hat, eine direkte Ansprechpartnerin für einen religiösen Austausch – und diese Chance haben wir genutzt und sie gefragt, ob sie uns helfen würde, ihre Religion, den Islam, besser kennenzulernen. Sie hat sofort zugestimmt und uns eingeladen, sie zu besuchen. Das haben einige von uns getan, lest hier, was wir dort über ihre Religion herausgefunden haben.

Das Gespräch haben wir mit Frau Julya Ibrahim geführt. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des islamischen Zentrums Gütersloh e.V..

Ganz unscheinbar liegt das Islamische Zentrum an der Wiedenbrücker Straße

Frau Ibrahim ist in Köln geboren, wurde katholisch erzogen und hegte lange Zeit den Wunsch, einem Orden beizutreten, um „der Gesellschaft etwas zurückzugeben“. Nach einem Aufenthalt in Ostafrika, wo sie mit dem Islam in Kontakt kam, ist Frau Ibrahim dann mit 29 Jahren zum Islam übergetreten

1. Wir befinden uns hier im Islamischen Zentrum Gütersloh e.V.– was genau ist das/ Wie würden Sie diese Einrichtung beschreiben?
Dieses Zentrum versteht sich als ein Ort für alle Muslime in Gütersloh. Es ist ein offener Treffpunkt zum Ausleben der Traditionen und zur Begegnung. Die Moschee nimmt hier den größten Raum ein, es gibt zusätzlich zwei Schulräume, einen kleinen Moscheeladen, einen Waschraum (für das Waschen vor dem Gebet), eine kleine Bücherei und einen Rückzugsraum für Frauen und Mütter. Alle Beteiligten arbeiten hier ehrenamtlich, denn das Zentrum finanziert sich nur über Spenden. Wir sind keine Gesellschaft des öffentlichen Rechts und Einkünfte wie die Kirchensteuer gibt es nicht.

Die Moschee
Der kleine Moscheeladen
Blick in einen der zwei Schulräume
So wird hier arabisch gelernt und gelehrt

2. Gibt es mehrere dieser Einrichtungen in Gütersloh?
Nein, nicht in dieser Art. Unser Zentrum besuchen mehr als 30 verschiedene Nationen. Es gibt weitere Moscheegemeinden, die allerdings eher nur für eine Nation offen sind, da dort in der Hauptsprache türkisch gesprochen wird.

3. Viele von uns haben Sie im Weihnachtsgottesdienst am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien in der Martin Luther Kirche gesehen und gehört. Sie haben auch den gesamten Gottesdienst mit uns gefeiert – war das komisch für Sie oder eher etwas, was Sie sich häufiger wünschen würden – auf beiden Seiten?
Das war gar nicht komisch für mich. Das “Vater-unser“ kann ich vorbehaltslos mitbeten, einige andere Dinge dagegen habe ich ausgelassen, z.B. das Singen einiger christlicher Weihnachtslieder, denn ich glaube ja nicht, dass Jesus Gottes Sohn ist …

4. Wir haben ja gerade Weihnachten und Silvester gefeiert. Feiern Sie ein vergleichbares Fest/ vergleichbare Feste?
Es gibt im Islam nur diese zwei großen Feiertage: Der Feiertag nach Ramadan und das Opferfest. Das könnte man von dem feierlichen Aufwand her vergleichen.

5. Was ist Ihnen persönlich an Ihrer Religion besonders wichtig?
Ich habe mich aus verschiedenen Gründen dazu entschlossen, zum Islam zu konvertieren. Drei Dinge, mit denen ich im Christentum Schwierigkeiten hatte, war die Trinität, für mich gibt es nur einen Gott – ohne Partner- die Erbsünde und die Vorstellung der Sündenvererbung. Im Islam schätze ich es, dass ich nur verantwortlich bin, für das, was ich tue. Das finde ich gerecht. Und: wenn ich etwas falsch gemacht habe, dann zählt doch die gute Absicht.

6. Haben Sie eine Lieblingsstelle im Koran?
Ja, die Sure 55 Rahman (*eine „Sure“ ist übrigens ein Abschnitt des Korans, also der heiligen Schrift des Islams) „Der Barmherzige“

7. Welches sind die zentralen Gestalten im Islam?
Der eine Gott Allah, der keinen Partner hat (also eben nicht wie z.B. Vater und Sohn im Christentum), der Prophet Mohammed, der – nach der Übermittlung durch den Engel Gabriel – den Koran verkündet…als Gesandter Gottes.

8. Im Christentum gibt es die 10 Gebote als religiöse und ethische Leitlinien. Gibt es etwas Vergleichbares im Islam?
Es gibt die so genannte „Halal“ und „Haram“.
„Halal“ ist arabisch und bedeutet „erlaubt/ zulässig“. Es bezeichnet alle Dinge, die nach islamischen Recht zulässig sind und das sind alle Dinge, die gut für meine Mitmenschen und für mich sind.
„Haram“ ist ebenfalls arabisch und bezeichnet im Islam alles, was verboten ist.
Es geht dabei immer um 5 Elemente, die die geschützt werden sollen: Die Religion, die Familie, das Vermögen, die Ehre und die Würde.

9. Muss man im Islam beim Beten eine bestimmte Kleidung tragen?
Es sollte auf jeden Fall saubere Kleidung sein, die Kleidung sollte eine bestimmte Aura, also einen bestimmten Bereich des Körpers beim Mann und der Frau bedecken und nicht zu eng anliegen. Die Frauen tragen beim Beten ein Kopftuch. Im ganz normalen Alltag wird keine Frau dazu gezwungen, ein Kopftuch zu tragen!

10. Wer übernimmt bei Ihnen in der Gemeinde denn die Rolle des Priesters?
Das Priesteramt wie in den christlichen Gemeinden gibt es im Islam nicht. Die Leitung des Gottesdienstes liegt in der Hand eines Gemeindemitglieds oder eines von der Gemeinde bezahlten „Imam“ (das ist arabisch und bedeutet „Vorbild, Führer“). Bei uns übernimmt ein junger 25-jähriger Mann momentan diese Funktion. Er steht in der Berufsausbildung und ist Imam quasi nebenbei. Das Zölibat ist übrigens im Islam nicht erlaubt.

11. Wie wird man eigentlich Muslim (*übrigens: einen männlichen Anhänger des Islams nennt man „Moslem“ oder „Muslim“, eine weibliche Anhängerin nennt man „Muslima“)?
Allein durch das Sprechen des Glaubensbekenntnisses:
„Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt, außer Gott,
und ich bezeuge, dass Muhammad sein Knecht und sein Gesandter ist.“
Dieses kurze Glaubensbekenntnis wird die „Schahada“ genannt.

12. Ist es nicht manchmal schwierig in einem christlich geprägten Umfeld seine Religiosität auszuleben (z.B. bei der Regel 5mal am Tag zu beten?!)
Nein, das Gebet ist absolute Pflicht. Das Frühgebet spricht man zu Hause und im weiteren Tagesverlauf kann man, wenn es nicht anders geht, zwei Gebete zusammenfassen und spricht diese z.B. nach der Arbeit. Einige Absprachen mit und in Firmen gibt es allerdings auch. Schwieriger ist es dabei beim Freitagsgebet. Für Muslime, die dazu in der Lage sind, dies zu besuchen, ist dies Pflicht. Da dies jedoch um die Mittagszeit ist, können einige Muslime dies nicht wahrnehmen.

13. Die Ereignisse vor Weihnachten in Berlin und auch in GT machen die Lage für die Muslime hier bestimmt nicht einfacher. Haben diese Ereignisse ihr Leben und Wirken hier verändert?
Diese Ereignisse haben die Menschen befangen gemacht und sie in ihrer Offenheit eingeschränkt. Es macht uns zutiefst betroffen und auch wütend im Namen unserer Religion solche Taten zu rechtfertigen.

14. Auf Ihrer Internetseite findet man folgenden Text:

„Muslime des islamischen Zentrums Gütersloh erklären hiermit, dass sie jegliche Form von Gewalt gegen Zivilpersonen aufgrund der Religionszugehörigkeit zum Islam ablehnen.
Der Islam verbietet die Tötung, Verletzung und psychische Misshandlung. Kein Akt des Terrors ist durch unsere Religion, den Islam, zu rechtfertigen.
Wir verurteilen daher auf das Schärfste jeglichen Missbrauch unserer Religion zur Rechtfertigung von Terrorakten.“
Sind diese Zeilen als Reaktion auf die Ereignisse der Vorweihnachtszeit entstanden?
Nein, diese Zeilen sind tatschlich schön länger auf unserer Internetseite zu finden.

15. Haben Sie das Gefühl, sich mehr und mehr in Rechtfertigungszwängen zu befinden?
Ja, das ist leider so!

16. Wir haben uns auch gefragt, ob es für Sie nicht besonders hart zu ertragen ist, dass eine Terrororganisation den Begriff Islam im Namen trägt. Wie betroffen macht sie das?
Das macht uns sehr betroffen. Gefühle wie Ohnmacht und Verzweiflung befallen einen in dieser Situation. Man kann es kaum ertragen, dass etwas sehr Schönes, nämlich unsere Religion, so missbraucht und ins Gegenteil verkehrt wird. Besonders schlimm ist das auch für die Kinder, die mitunter in echte Identitätskrisen geraten können.

17. Heute ist Tag der Weltreligionen: Wenn Sie sich einen Gesprächspartner zum Interview laden dürften, wer wäre das?
Das wäre zum einen die Bundeskanzlerin Angela Merkel und weiterhin hätte ich auch ein Interesse an einem Gespräch mit Eugen Drewermann (*…das ist ein deutscher Theologe, Psychoanalytiker, Schriftsteller und suspendierter Priester).

18. Vielleicht ein Blick in die Zukunft: Was würden sich sich wünschen in Bezug auf Ihre Religion, aber auch in Bezug auf das Zusammenleben der Religionen in Gütersloh?
Es gibt eine Sure, die mir da einfällt: „Euch eure Religion und mir meine Religion“. Ich wünsche mir einen respektvollen Umgang in den verschiedenen Lebensweisen, dass die verschiedenen Religionen friedlich nebeneinanderstehen können und dass man jedem Menschen die Freiheit zugesteht, sich für eine Lebensweise zu entscheiden!

Vielen Dank, Frau Ibrahim, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Gerne kommen wir auf Ihr Angebot einer ausführlichen Moscheeführung zurück!

Was zeigt uns dieses Gespräch: Wir müssen den anderen kennenlernen, verstehen, Fremdheit sollte uns keine Angst machen, sondern uns dazu motivieren, Fragen zu stellen, offen zu sein für den anderen, ihn als Bereicherung für unseren eigenen Horizont zu verstehen – das ist auf Dauer der Schutz vor Vorurteilen und schlechtem (rechtem) Gedankengut!

Eure Blogger!!!
P.S. Wir empfehlen euch sehr, einen Blick auf die Homepage des Islamischen Zentrums: http://izg-online.info. Hier erfahrt ihr mehr über das Zentrum an sich, aber auch über den Islam.
P.S. Kleines Quiz am Schluss: Was bedeuten die arabischen Worte „Salam Aleikum“, mit dem sich Muslime begrüßen? Antwortet im Kommentar!

14.12.2016 DER-TAG-DES – „Funky Monkey“ – Tag des Affen

(geschrieben von neu-Bloggerin und Tierliebhaberin Melissa)

Heute ist der Tag des Affen – diesen Gedenktag gibt es seit dem Jahr 2000 und er wurde in den USA als „Monkey Day“ eingeführt. Es gibt zahlreiche verrückte Aktionen, die an diesem Tag durchgeführt werden, man darf als Mensch einfach mal ein „Affentheater“ aufführen.

Denkt man an Affen, dann denkt man an lustige und schlaue Tiere, wie sie häufig auch in Cartoons oder Comedy-Filmen auftreten. Ich hingegen verbinde mit diesen Tieren die vielerorts betriebene Tierquälerei, die an ihnen begangen wird zum Zwecke der Forschung, des Verzehrs oder der Belustigung o.ä. Auch der bedrohte Lebensraum dieser Tiere macht mir Sorgen. Viele Zoos nutzen den Tag für besondere Veranstaltungen und Aktionen und Tierorganisationen nutzen diesen Tag für spezielle Angebote zu diesem Thema.

Nutzt auch ihr den Tag zum „Verrückte-Sache-Machen“ und zur Wertschätzung dieser Lebewesen!

Eure Melissa

Der-Tag-Des – 8. November: Der Tag der Putzfrau

Es gibt Tage, da schämt man sich – wie man so schön sagt – fremd, wenn man die Putzfrauen auf den Gängen und in den Klassen Papier aufheben, Essensreste wegmachen und Kaugummis abschrubben sieht. Man schämt sich für diejenigen, die so achtlos ihr Papier, ihre vollgeschnieften Taschentücher, ihre Brot- oder Mittagessensreste (ja, ich bin auf dem Flur schon mal über einen halben Döner gestolpert), ihre Getränkeverpackungen und sonstige Abfälle auf den Boden oder anderswo hinwerfen. Das ist ein sehr respektloses Verhalten unseren Reinigungskräften gegenüber. Außerdem ist es einfach eklig für die anderen Menschen, wenn man in einem vermüllten Raum sitzen, lernen und arbeiten soll. Welche Erfahrungen habt ihr mit diesem Thema gemacht? Wir freuen uns über Kommentare!

Ach ja, dem netten Putz-Team unserer Schule versüßen wir heute den Tag mit etwas Schokolade, denn seit 2004 fällt auf den 8. November der Internationale Tag der Putzfrau!

Danke für Ihren täglichen Einsatz an unserer Schule sagen

die Blogger

Aufgepasst liebe ESG – Lehrerinnen und Lehrer: Heute ist der 5. Oktober: Welttag der Lehrerin und des Lehrers

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Na, liebe ESG Lehrerinnen und Lehrer, hätten Sie es gewusst, dass heute
I H R Tag ist??? Wahrscheinlich nicht! Aber dafür sind wir mit unserer Rubrik „DER-TAG-DES“ ja da, um jeden Monat einen der etlichen Gedenk-, Feier- und Aktionstage in den Blick zu nehmen und unsere Gedanken und Worte um diesen Tag kreisen zu lassen. Am „Tag der Lehrerin und Lehrers“ führt natürlich kein Weg vorbei! Auf der UNESCO Webseite heißt es dazu: „Ziel des Welttags ist es, auf die verantwortungsvolle Aufgabe von Lehrern aufmerksam zu machen und das Ansehen der Lehrer weltweit zu steigern.“ Mit den vielen Neuzugängen in unserer Blog – AG 🙂 haben wir uns mal auf den Weg gemacht und Menschen verschiedensten Alters aufgefordert, ganz spontan den Satz zu beenden „Lehrer sind …“. Sehr aufschlussreich und unbedingt lesenswert die Resultate dieser Umfrage:

Lehrer sind …

… streng

… anstrengende Kunden (…also einige…)

… schlau (und haben viele Wochen Ferien)

… spannend

… Menschen mit gaaaaanz viel Urlaub

… unpünktlich

… gut im Erklären

… Besserwisser

… komisch

… nervig und langweilig

… Menschen mit einigen Talenten

… Menschen mit manchmal sehr fragwürdigen Regeln

… sind für deine Bildung wichtig – auch wenn die Schüler das meistens nicht wahrhaben wollen

… klug

… sozial eingestellt

… Wissensvermittler, Erziehungshelfer, Vertrauenspersonen, Sozialarbeiter, Elternersatz

… super

… arm dran

… nicht kritikfähig

… auch nur Menschen

… wichtig für unsere Bildung

… haben zu viel Freizeit

Was Sie jetzt davon haben? Wenigstens eine nette Lektüre und die Gewissheit, dass sich einige Vorurteile beständig halten.

Wir als Blog-Team nehmen diesen Tag zum Anlass, Ihnen einfach mal DANKE zu sagen für Ihren tagtäglichen Einsatz hier am ESG und wir hoffen, dass die Nervennahrung, die wir im Lehrerzimmer deponiert haben, gut angekommen ist! Denn Sie „brauchen starke Nerven!/ Wenn einer wieder Schwalben baut,/ die anderen mit Kreide werfen/ und keiner mehr zur Tafel schaut.“

In diesem Sinne, lassen Sie es sich schmecken und genießen IHREN Tag!

Ach, diesen Text von A. Appelberg möchten wir Ihnen nicht vorenthalten … lächeln und genießen bitte!

DER LEHRER

„Lehrer werden ist schon schwer,
es zu bleiben noch viel mehr.
Überall wird eingespart
und der Schulbetrieb ist hart.

In den Klassen geht´s hoch her,
da herrscht ständig viel Radau.
Besser hat´s selbst der Dompteur,
seine Löwen sind schon schlau.

Für die Schule? Nein für´s Leben
soll der Schüler eifrig lernen
und nach Wissen ständig streben.
Der Erfolg steht in den Sternen.

Ach wie sehr man sich auch plagt,
hohle Köpfe auszukleiden,
Nürnberg´s Trichter selbst versagt,
Lehrer sind nicht zu beneiden.

Nein sie brauchen starke Nerven!
Wenn einer eine Schwalbe baut,
die anderen mit Kreide werfen
und keiner mehr zur Tafel schaut.

Still wird´s nur bei der Klausur,
manche Nase wird da blaß,
unerbittlich tickt die Uhr,
wer kennt schon den Pythagoras.

Der Dozent am Klassenpult,
müht sich um die Schüler redlich,
trägt am Ende doch die Schuld,
wenn die Arbeit war vergeblich.

Manche Lehrer, ach verzeiht,
kann die Schüler ja versteh´n.
Ist sie schön doch, diese Zeit,
möchte noch selbst zur Schule geh´n. “

(A. Appelberg)

Herbstanfang – Startschuss für saisonale AGs am ESG

Heute gibt es mal wieder einen „DER-TAG-DES“-Artikel:

Heute, am 23. September 2016, beginnt kalendarisch gesehen der Herbst.
Wir möchten euch mit einem kleinen Gedicht auf diese farbenprächtige Jahreszeit einstimmen und gleichsam auf die Astronomie-AG verweisen, die ausschließlich in den Herbst- und Wintermonaten stattfindet (freitags 20.00h bis 21.30h in der Astronomie-Station). Schaut doch mal rein!
Als investigatives Blogger-Team werden wir uns übrigens auf Entdeckungsreise durch die verschiedenen Arbeitsgemeinschaften unserer Schule begeben. Spätestens mit Aushändigung eures Laptops in Klasse 7 kennt ihr alle die CompuTecs-AG, aber was ist mit
– der Video-AG,
– der Modellbahn-AG,
– der Schach-AG,
– der Kreativ-AG?!
Habt ihr davon schon gehört? Nehmt ihr sogar an einer dieser Arbeitsgemeinschaften teil? Dann schreibt doch hier mal einen Kommentar und teilt eure Erfahrungen mit.
Morgen statten wir dem Schulsanitätsdienst (das ist ja auch wie eine AG … im weitesten Sinne…) einen Besuch ab. Erwartet unseren Bericht!

Herbstlied (von Friedrich Hebbel)

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält;
denn heute löst sich von den Zweigen nur,
was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.

In diesem Sinne: Genießt den Herbst!
Eure Blogger

DER-TAG-DES – 20. Juni 2016 – Weltflüchtlingstag

DER-TAG-DES

20. Juni 2016 – Weltflüchtlingstag

Wir starten die Rubrik diesen Monat mit dem Weltflüchtlingstag, der heute am 20. Juni 2016 begangen wird. Initiator dieses Tages ist die UN Generalversammlung. Gefeiert wird der Weltflüchtlingstag seit dem Jahr 2001. Wir haben diesen „TAG-DES“ zum Anlass genommen, mal nachzuhaken bei dem Integrationsbeauftragten der Stadt Gütersloh, Frank Mertens, und dem Fachbereichsleiter für Familie und Soziales, Wolfgang Sieveking, was es mit der momentan viel beschriebenen Entspannung in Sachen Flüchtlinge so auf sich hat. Zudem haben wir die ergreifende Geschichte einer Flucht zugeschickt bekommen, die ihr unbedingt lesen solltet! (Auf der Homepage der Stadt Gütersloh findet ihr weitere Fakten zu diesem Thema, Hinweise darauf, wie und wo man den Menschen helfen kann, aber auch weitere Geschichten von Menschen, die über ihren Flüchtlingsalltag berichten – lesenswert: http://www.guetersloh.de (Rubrik: Leben in Gütersloh à Zuwanderung und Integration à Flüchtlinge in Gütersloh)! )

 

Frank Mertens und Wolfgang Sieveking beantworteten uns unsere Fragen zum Thema „Flüchtlinge in Gütersloh“

 

  1. Wie viele Flüchtlinge leben eigentlich momentan in Gütersloh?

Die Stadt Gütersloh nimmt Asylbewerber und Flüchtlinge nach einer von der Landesregierung vorgegebenen Quote auf. Fast alle müssen mit einer Unterkunft, einem „Dach über dem Kopf“, versorgt werden. Nur wenige haben schon familiäre Bindungen und müssen nicht in ein Übergangsheim / eine Übergangswohnung.
Zurzeit leben ca. 850 Menschen in ca. 30 städtischen Unterkünften (Turnhallen, Heime und Wohnungen).

 

  1. Wo lebt die Mehrzahl dieser Menschen? Wer betreut sie?

Die größten Unterkünfte sind die Sporthallen mit je 170 Plätzen – aktuell aber nur mit je 60 Personen belegt -, die kleinsten eine einzelne Wohnung mit zwei Personen. Die Größe beläuft sich im Durchschnitt auf +/- 50 Plätze. Diese Unterkünfte liegen dezentral verteilt im gesamten Stadtgebiet. Die Betreuung der Menschen erfolgt durch ein Team mit vier städtischen Sozialarbeitern, einem Team von fünf städtischen Hausmeistern sowie erfreulicherweise einer Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern, deren Arbeit über den Integrationsbeauftragten der Stadt Gütersloh, den AK Asyl der ev. Kirchengemeinde Gütersloh und der Flüchtlingsberatungsstelle der Diakonie koordiniert wird. Hilfreiche Hinweise sind zudem im Internet zu finden: www.flüchtlingshilfe-guetersloh.de

 

  1. Was machen die Menschen den ganzen Tag? Was sind Ihre Ängste und Sorgen?

Von Seiten der Stadtverwaltung erfolgt eine begleitende Unterstützung, die auch auf die Eigenverantwortung der Flüchtlinge selbst setzt. Alle schulpflichtigen Kinder besuchen eine allgemeinbildende Schule möglichst im Ganztagsunterricht. Kindern unter 6 Jahren wird ein Kindertagesstättenplatz vermittelt, ebenso möglichst mit Nachmittagsbetreuung. Für Erwachsene werden Alphabetisierungskurse und Sprachkurse angeboten. Nach einer gewissen Zeit werden auch erste Schritte für eine berufliche Qualifizierung vermittelt. 
Die Ängste und Sorgen gelten in der Regel Familienangehörigen und Verwandten in der Heimat, ebenso aber auch dem eigenen Asylverfahren: wann ist mit einer Entscheidung zu rechnen? Habe ich Chancen in Deutschland zu bleiben? Kann ich meine Familie nachholen? Wann bekomme ich eine eigene Wohnung? Wo kann ich arbeiten? …….

 

  1. Gibt es viele unbegleitete Kinder und Jugendliche in Gütersloh? Wer kümmert sich um diese?

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden durch das Jugendamt betreut. Diese Kinder und Jugendlichen leben zunächst in sogenannten Clearingstellen (Einrichtungen der Jugendhilfe). Hier werden grundsätzliche Fragen bzgl. ihres ausländerrechtlichen Status, der gesundheitlichen Verfassung, der Herkunft und möglicher persönlicher Perspektiven geklärt. Danach erfolgt eine weitere Betreuung und Versorgung in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe (Wohngruppen und Heime) und – wenn möglich – auch bei Verwandten in Gütersloh. Ihre aktuelle Zahl beträgt derzeit 75.

 

  1. Gibt es auch in Gütersloh Anfeindungen diesen Menschen gegenüber?

Noch beobachten wir in Gütersloh eine große Hilfsbereitschaft von einer Vielzahl an Bürgern. Dennoch erleben wir auch Gleichgültigkeit bis hin zu offener Ablehnung gegenüber den Flüchtlingen. Extremistische Anfeindungen und Übergriffe haben wir bislang nicht beobachtet.

 

  1. Entspannt sich die Flüchtlingslage/ die Flüchtlingsfrage?

Nein, die Frage entspannt sich eindeutig nicht. Die Fluchtbewegungen in der Welt haben sich nicht geändert. Zwar kommen aufgrund der Schließung der sog. ‚Balkan-Route‘ derzeit weniger Flüchtlinge in Mitteleuropa an. Somit müssen aktuell nicht mehr so viele Flüchtlinge versorgt werden, wie noch im Zeitraum vom September 2015 bis Januar 2016. Mittel- bis langfristig werden die Flüchtlingszahlen sehr wahrscheinlich wieder steigen, wenn sich neue Routen aufgetan haben.
Die Stadt Gütersloh rechnet damit, dass in diesem Jahr noch weitere ca. 700 Flüchtlinge aufgenommen werden müssen. 
Zudem verlagert sich die Herausforderung von der Erstversorgung in Richtung Integration (Sprache, Kindergarten, Schule, Praktikum, berufliche Ausbildung, Wohnung).

  1. Welche Aufgaben sind dringlich? Was kann jeder tun?

Wichtig ist, dass immer ausreichend Unterbringungskapazitäten vorhanden sind. Danach ist der Zugang zur Sprache, zur schulischen bzw. beruflichen Bildung sowie zur Arbeitswelt erforderlich. 
Die vierte Säule der Integration ist die Aufnahme in die Gesellschaft. Hier ist jede/r einzelne gefragt, was er und sie ehrenamtlich und/oder in seinem persönlichen Umfeld dazu beitragen kann, damit die Flüchtlinge auch in das gemeinschaftliche Miteinander aufgenommen werden. Integration erfolgt durch konkrete Kontakte. Integration ist keine Einbahnstraße der Zugewanderten, sie kann nur durch eine Begegnung von Mensch zu Mensch erfolgreich sein.

 

  1. Ärgert die Berichterstattung in den Medien zu diesem Thema manchmal?

Gerade nach den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln schwenkte die Berichterstattung der Medien um von ‚Willkommens-Kultur‘ auf ‚Rückkehr-Forderungen‘. Seit diesem Zeitpunkt kann eine vermehrt tendenzielle Berichterstattung beobachtet werden. Nach unseren Eindrücken ist eine damit einhergehende „Kriminalisierung“ von Asylbewerbern nicht gerechtfertigt. Lt. Auskunft der Kreispolizeibehörde Gütersloh sind Straftaten der in Gütersloh lebenden Asylbewerber rein statistisch im Vergleich zur altersgleichen einheimischen Bevölkerung deutlich unterrepräsentiert.

 

Wir danken Ihnen sehr dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns unsere Fragen zu beantworten. Wir wissen, dass dies nicht selbstverständlich ist – gerade in Ihrem Job, in dem es sicherlich an Terminen, Aufgaben, Arbeit … nicht mangelt. DANKESCHÖN!

 

 

Auf einmal, weißt du nicht mehr, wo dein Kind ist … Die Geschichte einer Flucht erzählt von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern

 

Schon bevor die Flüchtlingswelle im Herbst 2015 unser Land erreichte, hatten es Samira, ihr Mann und ihre Kinder geschafft, mit Hilfe von Schleppern den Irak zu verlassen und nach Deutschland zu gelangen. Im Sprachkurs, den Samira besuchte, fiel den dort arbeitenden Ehrenamtlichen auf, dass sie immer dünner, immer teilnahmsloser und immer sehr müde wirkte. Da ein Gespräch mit ihr nicht möglich war, verging einige Zeit, bis man mit Hilfe einer Dolmetscherin die dramatische Geschichte ihrer Flucht erfuhr. Die Familie hatte den Weg durch die Türkei geschafft und wurde auf dem Weg nach Griechenland auseinandergerissen. Von dem ältesten Sohn hatte man seit Wochen nichts gehört. Jetzt erklärte sich Samiras apathisches Verhalten und ihre Müdigkeit, denn in der Nacht kamen die Bilder, die Alpträume, die Verzweiflung und immer die Frage: Wo ist mein Sohn? Einer besonders engagierten ehrenamtlichen Lehrerin ließ diese Frage keine Ruhe. Mit Hilfe des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes stellte man Nachforschungen an. Vergeblich! Die Rettung brachte ein Anruf aus Athen. Dem 15-jährigen Jungen war es tatsächlich gelungen, sich telefonisch bei seinen Eltern zu melden. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen! Noch weitere acht Wochen waren nötig, in denen sich der Jungen ganz alleine in Athen durchschlagen musste – immer auf der Flucht vor der griechischen Polizei, die Flüchtlinge aufgreift und sofort inhaftiert. Es waren einflussreiche Persönlichkeiten nötig, die den Kontakt zur Deutschen Botschaft in Athen vermittelten, eine Person musste gefunden werden, die nach Athen flog und dort die Angelegenheit vor Ort regelte, Spendengelder für Flugtickets wurden gesammelt und unendlich viele Telefonate wurden geführt. Was unmöglich schien, ist gelungen! Die Familie lebt heute wieder zusammen. Ihr ältester Sohn besucht eine berufsbildende Schule.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich für diese ergreifende Geschichte, die uns von Menschen geschrieben wurde, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge und deren Schicksal engagieren. Samiras Erlebnis zeigt uns einmal mehr, dass hinter den Begriffen Flüchtlinge, Flüchtlingswelle, Flüchtlingsströme, Flüchtlingspolitik … so viele Einzelschicksale, so viele Gesichter, so viele traurige und ergreifende Geschichten stecken, dass es unmöglich wäre, sie alle am heutigen Weltflüchtlingstag zu benennen. Samira kommt hier stellvertretend zu Wort, um uns zu zu zeigen: Habt ein waches Auge für die Menschen in eurer Umgebung, urteilt nicht pauschal, hantiert nicht mit Vorurteilen, gebt euch rechten Parolen nicht hin, sondern seht die Menschen und ihre Not

Der ESbloG konstituiert die neue Rubrik „DER-TAG-DES“

Der Tag des Purzelbaums??? Der ESbloG konstituiert die neue Rubrik „DER-TAG-DES“

 

Heute möchten wir euch auf eine neue Rubrik im ESBloG aufmerksam machen, die diesen Monat eingeführt wird. Wir betiteln diese Spalte als „DER-TAG-DES“.

 

Monatlich gibt es für so ziemlich alles und jeden einen Aktions-, Gedenk, Welt -oder Feiertag. Im Juni reihen sich z.B. folgende Begebenheiten aneinander:

  • der Tag der Organspende,
  • der Tag des Hundes,
  • der Tag der Umwelt,
  • der Beginn des Ramadans,
  • der D-Day Gedenktag,
  • der Tag des Tagebuchs …

 

Einige dieser Tage belustigen uns, andere lenken unsere Aufmerksamkeit einmal mehr auf wichtige Ereignisse der Vergangenheit und Geschehnisse der Gegenwart hier und anderswo.

 

Unsere Redaktion sichtet zu Beginn eines jeden Monats diese laaaaaaaange Liste der Tage, wählt einen aus und berichtet darüber. Manchmal lest ihr hier also Lehrreiches oder Lustiges, es gibt auch Nützliches oder Nonsens, dann wieder Informatives oder Irritierendes – entscheidet selbst, ob es euch lesenswert erscheint!

 

Ach ja, den Tag des Purzelbaums haben wir schon verpasst, der war nämlich am 27. Mai 2016 😆 !