Liebe zur Musik und Liebe zu den Menschen – Frau Walljasper startet mit der 5e ins neue Schuljahr

Frau Walljasper ist für die Kinder der Klasse 5e, die dieses Jahr neu am ESG gestartet sind, die erste Ansprechperson, denn sie hat die Klassenleitung für diese Gruppe übernommen.
Das macht sie natürlich gerade für diese Schülerinnen und Schüler zu einer interessanten Person, über die man gerne mehr erfahren möchte, aber auch für alle anderen interessierten Leser unseres Blogs bietet das folgende Interview, welches wir mit Frau Walljasper geführt haben, einige lesenswerte Informationen!

Unser Interview mit Frau Lena Walljasper:

1. Seit wann sind Sie schon am ESG?
Seit Mai 2014
2. Welche Fächer unterrichten sie?
Musik und Biologie
3. Haben Sie einen Lieblingsraum am ESG?
Ich finde unseren Klassenraum N16 sehr schön. Im Sommer ist es zwar sehr warm, aber dafür immer schön hell und freundlich.
4. Was schätzen Sie besonders am Lehrerberuf?
Ich schätze besonders das Kennenlernen und Arbeiten mit den vielen Schülerinnen und Schüler, die man über einen für sie wichtigen Zeitraum begleitet. Es macht Freude zu sehen, wie sie sich – auch wenn ich bisher nur auf 2,5 Jahre zurückblicken kann – entwickeln und verändern.
5. Hatten Sie dieses Berufsziel eigentlich schon immer?
Ich hatte immer zwei Berufsziele im Kopf: Lehrerin und Apothekerin. Aufgrund der Musik, die mir sehr am Herzen liegt, der Abwechslung, die der Lehreralltag mit sich bringt und den vielen Menschen, mit denen man (zusammen)arbeitet, habe ich mich letztlich für den Lehrerberuf entschieden… (… und würde es auch wieder tun!)
6. Was war denn Ihr Lieblingsfach als Schüler?
Mathe und Musik
7. Haben Sie ein Lebensmotto?
Nein, eigentlich nicht.
8. Worüber können Sie sich im Schulalltag besonders ärgern?
Ich ärgere mich manchmal über nicht funktionierende Computer.
9. Sie müssen auf eine einsame Insel ziehen und dürfen drei Dinge mitnehmen…welche wären das?
Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht…
10. Sie dürften für Ihren Klassenraum/ für ihre Klasse alles anschaffen, was Sie wollen…Wofür würden Sie Geld investieren?
Auf jeden Fall würde ich das Geld für weitere Blumen im Klassenraum nutzen. Das andere Geld würde ich glaube ich zunächst für die Klasse zurücklegen und schauen, wie man es in den zwei Jahren für die Schülerinnen und Schüler einsetzen kann.
11. Was ist ihr Lieblingsessen?
Lasagne
12. Haben Sie ein Traumreiseziel?
Ich würde gerne noch einmal nach Wien. Dort war ich zwar schon einmal, aber ich war so fasziniert von der Stadt, dass ich unbedingt noch einmal dorthin fahren möchte.
13. Sie übernehmen jetzt eine fünfte Klasse – was ist daran besonders reizvoll, was ist daran besonders herausfordernd?
Für mich ist besonders reizvoll, dass ich eine ganz andere Beziehung zu den Kindern bekomme und sie ganz anders kennenlerne, als Klassen, in denen ich nur 2 Stunden unterrichte. Außerdem bin ich gerne eine Ansprechpartnerin für die Kinder. Darin liegt allerdings auch die Herausforderung: Für alle Kinder immer sofort da zu sein, ist nicht immer ganz einfach.
14. Vielleicht einen letzten Satz von Ihnen zu Beginn des neuen Schuljahres?
Ich freue mich auf die Zeit mit der 5e und wünsche allen Fünftklässlern und natürlich auch allen anderen Schülerinnen und Schüler eine ganz tolle und erfolgreiche Zeit am ESG, mit ganz vielen Freunden und tollen Erfahrungen!

Wir danken Ihnen ganz herzlich für die Beantwortung der Fragen und wünschen Ihnen mit Ihrer neuen Klasse viele schöne Momente!

Die Blogger!

Good morning, a warm and hearty welcome Mr. Dixon – Wir begrüßen Herrn Dixon als neuen Lehrer am ESG

Mit Beginn des neuen Schuljahres ist Herr Dixon seinen Dienst am ESG angetreten. Als Muttersprachler ist er gerade im bilingualen Bereich und im IB eine besondere Bereicherung für unsere Schulgemeinschaft. Wenn ihr ein bisschen mehr über Herrn Dixon erfahren wollt, dann legen wir euch das folgende Interview, welches wir diese Woche mit ihm geführt haben, sehr ans Herz. Unbedingt lesenswert: Herr Henry Dixon gelöchert von den Bloggern! Viel Spaß! IMG_3996

1. Seit wann leben Sie und Ihre Familie jetzt schon in Gütersloh?
Seit vier Jahren …
2. Wo haben Sie vorher gewohnt?
Bevor wir nach Gütersloh gezogen sind, haben wir schon in Mönchengladbach gelebt, d.h. meine Familie und ich sind schon seit 12 Jahren in Deutschland.
Ich bin allerdings ein echter Weltenbummler: Geboren in Afrika, an den verschiedensten Stellen in Süd-, Mittel und Nordengland gelebt, gearbeitet und studiert, als junger Mann in Herford bei der Armee stationiert … ich bin schon viel rumgekommen …

3. An was für einer Schule haben Sie vorher unterrichtet?
Den Großteil meiner Erfahrungen habe ich an einem sogenannten Sixth-Form-college gesammelt – einem Oberstufengymnasium. Die Schüler waren zwischen 16 und 19 Jahren alt und haben einen abiturähnlichen Abschluss (das A-Level) abgelegt. Im Gegensatz zu vielen anderen englischen Schulen, war das unterrichten hier sehr relaxed.
Ich hatte außerdem schon eine Stelle als stellvertretender Schulleiter an einer Schule auf der Isle of Wight.
Ein Praktikum an einer Grundschule habe ich auch mal gemacht, wusste dann aber ganz schnell, dass dies nicht mein Ding ist …

4. Welche Fächer unterrichten Sie jetzt am ESG?
Englisch und Sowi in den Jahrgangstufen 8 und 9, außerdem unterrichte ich das Fach „Global Politics“ im Rahmen des IB.
5. Ihr Hauptaugenmerk liegt doch wahrscheinlich im IB Bereich – aus Ihrer Sicht: Welche Vorzüge bietet das IB (oder einzelne Diplome)? Jetzt dürfen sie Werbung machen 🙂
Ich bin ein sehr großer Fan vom IB! Es ist ein Abschluss, der einem überall in der Welt die Türen öffnen kann, weil er überall anerkannt ist. Außerdem schätze ich diesen Abschluss, da er eben nicht nur auf einen Akademikerabschluss abzielt, sondern von den Jugendlichen fordert, sich in vielen Bereichen zu engagieren. Es bietet den jungen Menschen vielfältigere Gelegenheiten zu reisen, zu studieren, zu arbeiten…Und auch darauf bereite ich die Schüler vor: Ich betreue momentan Schüler und Schülerinnen der Q2, die mit dem Gedanken spielen, sich an einer Universität in England oder Amerika zu bewerben.
Das Abitur ist eine gute und solide Grundvoraussetzung für viele Berufe, das IB ist eben noch ein besonderer Zusatz.
6. Welche Ziele verfolgt das Fach „Global Politics“ (ist das einfach SOWI auf Englisch?)?
Es gibt einen Baustein betitelt als „ People, Power and Politics“. Danach gibt es drei weitere Einheiten: „Human Rights“, „Development“ und 2Peace and Conflict“
7. Und: „CAS“?
Bei CAS liegt der Schwerpunkt ganz klar auf dem Engagement für die eigene Umwelt. Man muss 150 Stunden nachweisen, in denen man sich für soziale Projekte oder in einem hiesigen Verein engagiert hat.
8. Unterrichten Sie ausschließlich in Ihrer Muttersprache Englisch?
Nein, ich unterrichte auf Deutsch … vielleicht ja bald auch Politik auf Englisch … mal sehen …
9. Haben Sie ein Lebensmotto?
Try to engage as possible as you can – try things out – have a goal and try your best
10. Hatten Sie als Schüler ein Lieblingsfach? (Wenn ja, warum gerade dieses…)
Mein Lieblingsfach war Erdkunde, denn mein Vater war Professor für Kartographie und ich habe viel Zeit mit ihm in seinem Arbeitszimmer verbracht …
11. Welchen Platz/ Ort mögen Sie – außer dem ESG – besonders an Gütersloh?
Ich jogge in meiner Freizeit gerne und schätze die Laufstrecke an der Dalke entlang …
12. Was bevorzugen Sie: typisch englische oder typisch deutsche Küche?
Indisch 🙂
13. Freie Wahl der Reise: Nehmen Sie London oder Berlin?
Berlin, denn ich interessiere mich sehr für Geschichte. Als junger Mann war ich mal in Ostberlin als die Mauer noch stand, was ich sehr spannend fand.
14. Sie haben auch Kinder hier an der Schule … wie haben die reagiert, als klar wurde, dass Sie jetzt Lehrer am ESG werden?
Zunächst hielt sich die Begeisterung in Grenzen, aber jetzt haben sich alle daran gewöhnt … ich unterrichte meinen eigenen Sohn ja sogar in Global Politics (…die Prüfungen finden ja eh extern statt …) und ich bin auch sein Rugby Coach
15. Zum Schluss: drei Adjektive, mit denen man Sie einigermaßen treffend charakterisieren könnte?
zielstrebig – gelassen – und aktiv

…wir – die Blogger – ergänzen zu dieser Frage die Umschreibungen „sympathisch und aufgeschlossen“ und bedanken und recht herzlich für das nette Gespräch!

Enjoy your time at the ESG!

Die Blogger

Von Oberflächlichkeit keine Spur – Martin Fugmann steht den Bloggern Rede und Antwort

21382_Martin-FugmannKaum zu glauben, aber wahr: Seit fünf Wochen hat unsere Schule jetzt schon einen neuen Direktor … und auch kaum zu glauben, aber wahr: Wir sind euch ein Interview mit ihm immer noch schuldig geblieben. Jetzt e n d l i c h liefern wir es nach! Unbedingt lesenswert: Herr Martin Fugmann im Blog – Interview:

1. Haben Sie sich gut am ESG eingelebt?
Ich glaube schon … Ich fühle mich wohl und gut aufgenommen von den Schülern, den Eltern und besonders den Kolleginnen und Kollegen. Ich schätze die gute und gesunde Arbeitsatmosphäre hier an der Schule.

2. Wie war Ihr erster Eindruck von unserer Schule?
Mein erster Eindruck von der Schule liegt s e h r lange zurück, denn ich habe hier mein Referendariat absolviert. Aus dieser Zeit ist mir gerade die Einrichtung der Mediothek als revolutionär in Erinnerung geblieben.
Mein Eindruck heute: Die Schule hat sich ganz toll weiterentwickelt! Die Beschreibung des ESGs als „Schule zwischen Tradition und Moderne“ passt wirklich gut. Keine „verstaubte“ Tradition, sondern ein nach vorne gerichtetes, fortschrittliches Denken, was deutlich spürbar ist – gerade natürlich in den Bereichen IB und Bilingualität. Was auch wirklich einen guten Eindruck macht, ist, dass die Schule – bis auf wenige Ausnahmen – die Schüler behält, die in der fünften Klasse ihre Zeit am ESG starten. Die Kinder werden begleitet, auch beim Übergang von der Klasse 9 zur EF gibt es ja nur ganz wenige Schüler oder Schülerinnen, die hier scheitern. Das ist wirklich ein gutes Zeichen.

3. Wie sehen Ihre Ziele für die Schule aus?
Ich möchte, dass sie Schule in all´ den Bereichen, in denen Sie schon toll ist, auch toll bleibt!
Ich möchte, dass Schüler und Schülerinnen gerne hierher zur Schule gehen, dass sie zufrieden sind (hört sich vielleicht ein wenig nach „Kuschelpädagogik“ an, aber ich empfinde das als sehr wichtig …)
Anstehende Themen für die Zukunft sind natürlich
– die Laptops, damit verbunden
– die Anforderungen der digitalen Welt, weiterhin
– die Profile in Klasse 7,
– Transparenz bei den Wahlen der Profile (nur weil man einen Zweig wählt, entscheidet man sich nicht gegen einen anderen … es ist immer ein „Gesamtpaket“, das man da wählt) und auch
– der Ganztags- und der Übermittagsbetrieb, der immer größeren Zulauf gewinnt, muss im Fokus bleiben.

4. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen auf Sie zukommen?
Eine große Herausforderung ist das Schulgebäude selbst … abbröckelnde Fassadensteine, die Fahrradplatzsituation, die mich momentan auch ratlos macht, auch empfinde ich einige Klassenräume nicht als sehr einladend, es mangelt an der einen oder anderen Stelle an der technischen Ausstattung und der Passgenauigkeit von Mobiliar und Größe der Klasse… all´ diese Dinge stellen eine große Herausforderung da (gerade wenn ich höre, wie lang sich solche Angelegenheiten hinziehen können …).

5. Unterscheidet sich der Schullalltag hier zum Schulalltag in den USA?
Der Schulalltag hier ist definitiv – für die Mehrheit – früher zu Ende (manchmal ist es hier ungewöhnlich einsam am Nachmittag). Ansonsten unterscheidet sich der Schulalltag nicht so sehr. Das System Schule ist weltweit doch sehr ähnlich.

6. Vermissen Sie das Leben in den USA? Wenn ja, was genau?
Wir – meine Familie und ich – fühlen uns alle sehr wohl hier!
Manchmal fehlt mir die aufgeschlossene Art der Amerikaner etwas. Hierzulande sind die Menschen ja häufig etwas reservierter. Der „Small-talk“, häufig negativ besetzt als Oberflächlichkeit der Amerikaner, das vermisse ich tatsächlich etwas.
Ein anderer Punkt, der das Leben für uns an unserem Standort Silicon Valley reizvoll gemacht hat, war die Vielfalt der Natur in direkter Umgebung: Großstadt – Pazifik – Wüste – das war natürlich schön.

7. Als Sie sich für das Auswandern, für den Job in den USA entschieden haben, war Ihre Familie dann sofort „Feuer und Flamme“?
Ja, auf jeden Fall! (Das Familienmitglied, das erst noch etwas verhalten in der Freude war, hat sich besonders schnell in Amerika eingelebt)

8. Was denken Sie: Nach so einer langen Zeit in in den USA, welche amerikanische Marotte bemerken Sie an sich?
Wahrscheinlich habe ich viele Marotten, die mir gar nicht so auffallen … ich sage zum Beispiel häufig „O.K.“ …

9. Haben Sie eigentlich ein Lebensmotto?
Genieße die schönen Momente!

10. Sie sind ja auch Musiklehrer, also sehr musikalisch … was hören Sie denn gerne in Ihrer Freizeit für Musik?
Ich höre sehr gerne Klassik – speziell Barockmusik mit Originalinstrumenten…sonst höre ich Musik eigentlich nur im Auto – als Hintergrundgeräusch stört es mich eher…

11. Spielen Sie Instrumente?
Ich spiele Klavier und Posaune. Ich bin eher ein Chormensch (Gesangs- und Dirigentenausbildung).

12. Verraten Sie uns drei Adjektive, mit denen Ihre Frau Sie beschreiben würde?
Mh… manchmal ungeduldig, isst gerne und entspannt!

Ein herzliches Dankeschön für Ihre Zeit, Ihre Offenheit, ihre Freundlichkeit und die Kekse…

Wir sagen nochmal: Herzlich Willkommen am ESG … Sie werden das Ding schon schaukeln, da sind wir uns ganz sicher!

Ihre Blogger

Gestatten: Reineke, Matthias

Es geht schon wieder los …Teil 2 unserer Serie: Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer der neuen Fünftklässler stellen sich vor!

Wie versprochen liefern wir euch hier einige interessante Informationen zu Herrn Reineke, der seit diesem Schuljahr als Klassenlehrer einer fünften Klasse fungiert (nicht nur für diese, sondern auch für alle ESGler ist dieses Interview sehr lesenswert …).

1. Seit wann sind Sie schon am ESG?
Obwohl ich mich am ESG bereits sehr zu Hause fühle, unterrichte ich tatsächlich erst seit dem Februar des letzten Halbjahres an eurer, an unserer neuen Schule.

2. Welche Fächer unterrichten Sie?
Die drei Fächer, die ich unterrichte haben alle eins gemeinsam: sie richten einen Blick auf das Leben. Biologie, Geschichte und Sport.

3. Haben Sie einen Lieblingsraum am ESG?
Sportplatz und Biologieraum natürlich.

4. Was schätzen Sie besonders am Lehrerberuf?
Die Menschen für und mit denen ich arbeite.

5. Hatten Sie dieses Berufsziel eigentlich schon immer?
Mit dem Eintritt in die Oberstufe war mir klar: „Ich will Lehrer sein. Ich will auch da vorne stehen und die Kids begeistern!“ Also habe ich in vielen Fächern ein Referat nach dem anderen gehalten, um mich schon zu Schulzeiten auf meine zukünftige Rolle vorzubereiten. Nebenbei habe ich dadurch meine mündlichen Noten poliert. Ganz praktisch.

6. Was war denn Ihr Lieblingsfach als Schüler?
Siehe Frage 3! 😉

7. Haben Sie ein Lebensmotto?
Nicht das ich wüsste!

8. Worüber können Sie sich im Schulalltag besonders ärgern?
Notendiskussionen.

9. Sie müssen auf eine einsame Insel ziehen und dürfen drei Dinge mitnehmen…welche wären das?
Ich war vor wenigen Jahren für mehrere Wochen zum Wellenreiten in Brasilien. Sonne. Strand. Meer. Aber was fehlte waren meine Kinder und meine liebe Frau. Allerdings komm ich dann inzwischen dank 4 Kindern mit den drei Dingen nicht mehr aus.

10. Sie dürften für Ihren Klassenraum/ für ihre Klasse alles anschaffen, was Sie wollen…Wofür würden Sie Geld investieren?
Eine Sofaecke zum gemütlichen Vokabellernen und Schachspielen in den ruhigen Minuten. Zum anderen einen Tischkicker, an dem sich Jungs wie Mädchen treffen und spannende Partien austragen.

11. Was ist ihr Lieblingsessen?
Hähnchen- Ananas- Curry mit Reis.

12. Haben Sie ein Traumreiseziel?
Siehe Frage 9. Nur komplett 😉

13. Sie übernehmen jetzt eine fünfte Klasse – was ist daran besonders reizvoll, was ist daran besonders herausfordernd?
Sowohl Reiz als auch Herausforderung bestehen für mich darin, die teils recht holprige Reise von der Grundschule zum Gymnasium etwas sanfter zu gestalten.

14. Vielleicht einen letzten Satz von Ihnen zu Beginn des neuen Schuljahres?
Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut (Aristoteles).

„Wir sagen Dankeschön und Auf Wiedersehn, schau´n Sie bald wieder rein …“ – Vier Lehrer verabschieden sich in den Ruhestand

Das ESG begrüßte dieses Jahr eine Vielzahl von neuen Lehrern, auf der anderen Seite verabschieden wir nun insgesamt vier gestandene Männer in den wohlverdienten Ruhestand:
 Herr Pache, der schon viele Jahre die Oberstufe koordinierte (ob wohl nun unter seiner fehlenden Leitung die ganze Oberstufenkoordination zusammenbricht? Auf jeden Fall sind die Fußstapfen, in die Herr Dr. Göhler nun tritt, sehr groß).
 Ebenfalls verlässt uns der unter mehreren Generationen bekannte und sehr sympathische Biolehrer Herr Czaja.
 Auch der engagierte (und expressive) Herr Küster nimmt Abschied vom Lehrerdasein am ESG.
 Ferner war es auch das letzte Schuljahr für Herrn Pelkmann. Er hat uns dankeswerterweise noch ein letztes Interview gegeben! Unbedingt lesenswert!

1. Herr Pelkmann, wie viele Jahre lang haben Sie allmorgendlich das ESG betreten?
Zuerst 8 Jahre als Schüler, und 35 ½ Jahre als Lehrer.
2. Wenn Sie nun gehen – was werden Sie mit Blick auf Ihre Zeit am ESG sehr vermissen?
Natürlich die netten Kollegen und Kolleginnen!
3. Was werde Sie so gar nicht vermissen?

Die Korrektur von Klassenarbeiten und Klausuren.

4. Wie starten Sie in Ihre „Pensionszeit“ – vielleicht mit einer großen Reise, einem Bauvorhaben oder mit einer ganz unspektakulären Eingewöhnungszeit?
Ich plane mehrere kleine Reisen im Herbst.
5. Worauf freuen Sie sich besonders, wenn Sie in die Zukunft, die Zukunft ohne das ESG, blicken?
Besonders freue ich mich darauf, keine festen Termine zu haben.
6. Sie haben hier die Möglichkeit, ein paar Worte an Ihre Kollegen und Kolleginnen am ESG zu richten. Was möchten Sie loswerden?
Es gibt ein Leben vor der Pension!
7. Und wenn Sie ein paar Abschiedsgrußworte an die Schülerschaft hätten – wie lauteten diese?
Möglichkeiten viel aufsaugen, kritisch bleiben – die Schulzeit genießen.

Den nun scheidenden Lehrern wünschen wir von Herzen alles Gute für die nun anstehende „wilde Zeit danach“. „Lehrer werden ist schon schwer, es zu bleiben noch viel mehr …“ – Sie sind geblieben, engagiert und mit viel Herzblut für die Sache. Dafür ein großes Dankeschön im Namen vieler Schüler und Schülerinnen, die Ihnen in Ihrer Laufbahn so begegnet sind! Wir sagen nicht Lebe wohl – wir sagen Dankeschön und Auf Wiedersehn!!! Ihre Blogger!

Es geht schon wieder los – ein neues Schuljahr am ESG beginnt

Wir von der ESbloG-AG wünschen unserer gesamten Schulgemeinde einen schönen Start in eine neues, aufregendes, ereignisreiches, turbulentes, freudiges und erfolgreiches Schuljahr 2016/2017!!!

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …“ – besonders zauberhaft – aufregend ist dieser erste Schultag natürlich für die Kinder, die ganz neu am ESG (durch-)starten. Am Begegnungsnachmittag habt ihr ja eure Klasse und euren Klassenlehrer/ eure Klassenlehrerin schon kennengelernt. Wir liefern euch spannende Fakten rund um eure neue „erste Bezugsperson“ in Sachen Schule nach! Viel Spaß beim weiteren Kennenlernen von Frau Walljasper, Frau Hagel, Herrn Detering und Herrn Reineke! Eure Blogger!

Los geht´s mit Frau LIOBA HAGEL:

1. Seit wann sind Sie schon am ESG?
Seit drei Jahren jetzt schon.
2. Welche Fächer unterrichten sie?
Deutsch und Geschichte
3. Haben Sie einen Lieblingsraum am ESG?
D27, der schönste Klassenraum, weil er mit zwei Fensterfronten so schön hell ist und zudem angenehm groß ist.
4. Was schätzen Sie besonders am Lehrerberuf?
Die Sommerferien 😉 – die Abwechslung von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde und den Spaß, den man beim Umgang mit Kindern und Jugendlichen hat
5. Hatten Sie dieses Berufsziel eigentlich schon immer?
Tatsächlich nicht, meine Mutter ist Lehrerin und ich habe diesen Beruf deswegen als Jugendliche für mich völlig ausgeschlossen.
6. Was war denn Ihr Lieblingsfach als Schüler?
Deutsch war immer mein Lieblingsfach, danach kam Englisch.
7. Haben Sie ein Lebensmotto?
Nein, eigentlich nicht.
8. Worüber können Sie sich im Schulalltag besonders ärgern?
Über Unehrlichkeit ärgere ich mich besonders, wenn mir z.B. Lügen über vergessene oder abgeschriebene Hausaufgaben erzählt werden.
9. Sie müssen auf eine einsame Insel ziehen und dürfen drei Dinge mitnehmen…welche wären das?
Ein gutes Buch, denn damit vergeht die Zeit immer wie im Fluge; Sonnencreme, weil ich sonst direkt einen Sonnenbrand bekäme und einen MP3-Player, um Musik zu hören.
10. Sie dürften für Ihren Klassenraum/ für ihre Klasse alles anschaffen, was Sie wollen…Wofür würden Sie Geld investieren?
Ich würde viele Blumen und Fensterbilder anschaffen, damit der Klassenraum noch etwas schöner wäre. Außerdem würde ich in meinem Klassenraum einen zuverlässig funktionierenden Beamer haben wollen, wobei wir den ja schon in den meisten Räumen haben.
11. Was ist ihr Lieblingsessen?
Kürbisrisotto, Rinderrouladen
12. Haben Sie ein Traumreiseziel?
Mehrere, Südafrika ist eines, das ich mir in den Herbstferien erfüllen werde, ich möchte aber auch noch unbedingt nach Kanada und Australien.
13. Sie übernehmen jetzt eine fünfte Klasse – was ist daran besonders reizvoll, was ist daran besonders herausfordernd?
Reizvoll daran ist, dass man zu einer fünften Klasse als Klassenlehrerin eine besondere Beziehung entwickeln kann, unter anderem auch, weil man die gemeinsame Klassenfahrt nach Spiekeroog macht, durch die man sich gut kennenlernt. Heraufordernd ist dabei, dass man als Klassenlehrer auch für die Entwicklung des Klassenklimas verantwortlich ist, also zum einen dafür, dass die Klasse als Gruppe gut miteinander auskommt und auch, dass die richtige Arbeitsatmosphäre entsteht.
14. Vielleicht einen letzten Satz von Ihnen zu Beginn des neuen Schuljahres?
Ich wünsche allen Fünftklässlern einen guten Start am ESG und drücke ihnen die Daumen, dass sie sich alle schnell einleben!

Wir danken Ihnen ganz herzlich für die Beantwortung der Fragen und wünschen Ihnen mit Ihrer neuen Klasse viele schöne Momente!

Große Emotionen am vorletzten Schultag bewegen das ESG

Der letzte Auftritt von Herrn Rachner am ESG und die Verabschiedung der ersten IB-Absolventen (inkl. Interview mit der IB-Absolventin Sarah Leßmann)

„Ich bin dann mal weg – tschüss ESG, tschüss Gütersloh“ – das waren die letzten Worte, die der nun scheidende Schulleiter Friedhelm Rachner auf seiner Verabschiedung den anwesenden Lehrern, Schülern und zahlreichen (wichtigen!) Ehrengästen in der Aula des ESGs hat zukommen lassen. Schlichte Worte eines großen Mannes, der die kurzen Auftritte den langen Reden immer vorgezogen hat. Schlichte Worte, aber die Emotionalität, die dieser letzte Gruß enthielt, war beeindruckend und so manch´ einer konnte den Kloß im Hals und die Träne im Auge nicht verbergen. Ein ESG ohne Herrn Rachner??? Fragen danach, ob kurze Dienstwege nun wieder länger werden und wer den Wissendurst (nicht nur) der Sekretärinnen stillen wird (Frau Eckernkamp würde ihrem nun Ex-Chef ohne zu Zögern den Doktortitel verleihen), beunruhigen doch irgendwie. Zum Glück liegen sechs Wochen Sommerferien vor uns allen, damit man sich an diesen Gedanken – ESG ohne Herrn Rachner – erst einmal gewöhnen kann. Es wird weitergehen, es wird gut werden, Hilfe wird kommen (Motto F.R.) – es ist nur der Moment der Trennung, der eben schmerzhaft ist.

Herr Rachner würde an dieser Stelle nicht wollen, dass dieser Artikel sich weiter um seine Person rankt, deshalb widmen wir uns dem zweiten emotionalen Höhepunkt der Veranstaltung: Die Verabschiedung der ersten IB (International Baccalaureate) Absolventen fand im Rahmen der Feierstunde um den scheidenden Schulleiter statt. Sarah Leßmann – eine der erfolgreichen IB-Kandidatinnen – hielt in diesem Zusammenhang eine sehr persönliche und wirklich ergreifende Rede, in der sie sich bei ihren IB-Mitstreitern und den Lehrpersonen des IB-Bereichs bedankte. Wir haben Sarah zu einem Gespräch gebeten und sie zu ihren Erfahrungen rund um den zweijährigen IB – Prozess befragt. Unbedingt lesenswert, denn, wer weiß, vielleicht seid ihr schon bald künftige IBler!!!

(***Dieser Artikel hätte noch viel mehr zu bieten, würden wir sämtliche beeindruckende Momente des vorletzten Schultages hier erwähnen und ausbreiten – wir tun es in Stichpunkten:
 Frau Proempler am Tenorsaxophon: genial
 Herr Rödiger als Big Band Leiter: leidenschaftlich
 Herr Rimpel als erster Redner: (wie immer) jedes Wort ein Volltreffer
 Herr Schewe auf dem Ambo: geistreich, eloquent und humorvoll (auch wie immer)
 Schüler-, Lehrer- und Elternvertreter im abgespielten Videobeitrag: kreativ und urkomisch
 Einsatz aller Beteiligten im Bereich Organisation, musikalisches Arrangement, Catering: unbezahlbar!!!
Ein Gefühl macht sich breit, dass das ESG und die an dieser Schule mitwirkenden Kräfte aller Bereiche ein tolles Team bilden und man ab und an ruhig ein bisschen stolz darauf sein darf.)

Nun zu Sarah und ihren Erfahrungen rund um das International Baccalaureate:

1. Sarah, gestern hast du dein IB Zeugnis in Empfang nehmen dürfen und auch noch eine Rede vor all diesen wichtigen Menschen in der Aula gehalten – kannst du diesen Moment mal beschreiben?

Puh, das ist schwer in Worte zu fassen! Es war auf jeden Fall schön, ich war sehr aufgeregt und nervös (und hoffe, dass man das nicht zu sehr gemerkt hat). Irgendwann war ich einfach so „im Fluss“ und dann hat es mir viel Freude bereitet. Auf jeden Fall kam das Gefühl auf, dass sich die ganze Arbeit gelohnt hat!

2. War es für dich von Anfang an klar, dass du das IB machen willst?

Ja, eigentlich schon. Mich hat das Internationale immer gereizt – und die Herausforderung. Dann haben es auch gute Freunde von mir gewählt und damit war die Entscheidung dann eigentlich schnell gefallen.

3. Ist es für deine nun anstehende berufliche Laufbahn erforderlich, dass du das IB hast?

Es ist vielleicht nicht unbedingt erforderlich, aber es wird sehr hilfreich sein. Ich werde nun erstmal in Bielefeld mein Studium beginnen (Anglistik und Literaturwissenschaft) und möchte dann entweder nach Dublin oder London an eine Universität wechseln. Für namenhafte und prestigeträchtige Universitäten ist der IB Abschluss auf jeden Fall von Vorteil – wenn nicht sogar notwendige Zugangsvoraussetzung.

4. Wann muss man sich denn endgültig entscheiden, ob man diesen Weg einschlägt?

In der EF wird zunächst einmal ein unverbindlicher IB Vorbereitungskurs angeboten, den man auf jeden Fall belegen sollte. Endgültig entscheiden muss man sich dann mit Eintritt in die QI. Von dieser Wahl kann man dann zwar noch zurücktreten, aber das wäre ärgerlich (das IB kostet ja auch etwas – wobei die Reinhard Mohn Stiftung den Großteil der Kosten übernimmt … das ist wirklich ein enormer Vorteil – in dieser Hinsicht steht an unsere Schule jedem der Zugang zum IB offen). Lieber vorher genau überlegen und ehrlich zu sich selbst sein (und: wenn man zwar die Noten hat, diesen Weg aber selbst nicht einschlagen möchte, dann sollte man auch immer davon absehen…)

5. Welche Auswirkungen hat dieser Weg dann auf die Wahlen, die man am Beginn der Oberstufe durchführen muss?

Eigentlich beeinflusst der IB Weg die Wahlen zu Beginn der Oberstufe nicht so sehr. Ich hätte auch gerne den Englisch und Deutsch-LK gewählt, musste dann aber den Geschichts-LK besuchen, was jetzt aber auch nicht weiter dramatisch war (der IB Literaturkurs hat ja auch viele Aspekte abgedeckt, die man im Deutsch-LK so macht…)

6. Diesen Weg dann eingeschlagen – wie muss man sich das vorstellen – habt ihr dann nur noch in der IB Gruppe zusammen gelernt?

Nein, wir waren keine von den übrigen Mitschülern unserer Stufe isolierte Lerngruppe! Die Vorbereitungen für das deutsche Abitur laufen ganz normal weiter. Es gab aber natürlich die Zusatzstunden (im Schnitt ungefähr 8 Zusatzstunden), in denen dann nur die IBler in einer Kleingruppe zusammen gelernt haben.

7. Welche Veränderungen im Stundenplan oder in den Leistungsanforderungen hast du –ggü. deinen Mitschülern – bald bemerkt?

Oh ja, der Stundenplan – das war z.T. echt schon hammerhart! Ich hatte z.B. donnerstags teilweise bis zur 12. Stunde (17.40h!!!) Unterricht (da tut mir Frau Strangmann jetzt noch leid, denn die Motivation und das Leistungsniveau ließen um diese Uhrzeit natürlich stark nach …). Während die meisten Schüler meiner Jahrgangsstufe zwei Langtage auf dem Plan hatten, wies mein Stundenplan zeitweise fünf Langtage auf.

8. Die Frage, die viele Schüler und Schülerinne natürlich umtreibt, ist die Frage nach dem Lern- und Arbeitsaufwand, den man für das IB betreiben muss (man hört 14 Prüfungen an 11 Tagen/ etlichen Mehrstunden usw…). Was kannst du dazu sagen – kannst du die Angst vor einem enormen Freizeitverlust nehmen?

Dass der IB Weg mit einem Freizeitverlust einherging, das war mir von Anfang an klar, das wurde ja auch immer gesagt. Manchmal war das auch wirklich nervig und es fehlte ein adäquater Ausgleich – dennoch mit Blick auf das, was man dann am Ende erreicht hat, ist dieses Manko an Freizeit schon in Ordnung!

9. Zu den Prüfungen: Laufen die Prüfungen, die zum normalen Abitur führen und die IB Prüfungen gleichzeitig ab?

Bei uns zum Glück nicht: Im April fanden die Abiturprüfungen statt, im Mai (das ist immer so festgelegt) die IB Prüfungen. Wie gesagt, das war aber Glück – es kann auch passieren, dass die Prüfungen parallel liegen.

10. Und was hat es mit dem Gerücht: 14 Prüfungen an 11 Tagen so auf sich?

Das ist leider kein Gerücht! Allerdings waren das nicht so lange Prüfungen wie im Abitur. Da schreibt man ja teilweise Klausuren von 4,5 Stunden. Im IB war die längste Prüfung 2,5 Stunden, also nicht ganz so heftig. Aber keine Angst, das Wochenende war frei!

11. Was sind das für Prüfungen – mündliche, schriftliche und/oder zu Hause zu bearbeitende Aufgaben/ ähnlich den Abiturprüfungen …?

Die Prüfungsformate sind teilweise ganz anders als im Abitur. Man muss Aufsätze schreiben oder das Leseverstehen wird geprüft. Mathe ist vielleicht noch ähnlich zu den Abituraufgaben, in Bio war es ein Abarbeiten von Fragen. In den Prüfungsfächern musste man Essays bzw. Aufsätze einreichen und es gibt – aufgeteilt auf die zwei Jahre – viele mündliche Prüfungen. Zu den mündlichen Prüfungen kommen keine externen Prüfer – allerdings wird alles aufgenommen und stichprobenartig einige Aufnahmen an die IB-Organisation geschickt. Gibt es (starke) Differenzen bei der Vorbenotung der Lehrer der Schule und der IB-Prüfer, werden auch die restlichen Aufnahmen eingesendet. Das gleiche Prinzip gilt im Übrigen auch für die Essays.

12. Und alles macht man auf Englisch?

Ja, aber manchmal haben wir die Fakten auch erstmal auf Deutsch geklärt (z.B. in Bio) und dann haben wir das Thema noch mal auf Englisch durchgearbeitet.

13. Es heißt, dass gerade „methodisches Knowhow, die Selbstständigkeit und Organisationsfähigkeit durch den Erwerb des IB nachgewiesen werden“ Wie geschieht dies?

Man muss sich einfach unglaublich gut selbst organisieren und diszipliniert sein. Man muss einen Plan entwickeln, dass man all´ die Abgabetermine für Hausarbeiten, die Prüfungen und die sonstigen Anforderungen gut „unter einen Hut“ bekommt. Wenn man die zwei Jahre IB geschafft hat, ist man bestimmt sehr gut auf einen Universitätsalltag vorbereitet.

14. Weiter heißt es, „IB learners strive to be …
▪ inquirers
▪ knowledgeable
▪ thinkers
▪ communicators
▪ principled
▪ open-minded
▪ caring
▪ risk-takers
▪ balanced and
▪ reflective“
Das sind ja gleich viele „Komplimente“ – was scheint dir von diesen Zuschreibungen besonders wichtig?

Mh, schwere Frage. Ich denke „risk-takers“ trifft es gut. Mit der Entscheidung, das IB zu machen, trifft man zugleich auch die Entscheidung, aus seiner persönlichen „Comfort Zone“ auszutreten (z.B. in CAS). Man nimmt auch unbekanntes, unbequemes Territorium in Kauf. Aber auch „open-minded“ und „reflective“ trifft es gut …Eigentlich sind all´ diese Zuschreibungen treffend für angehende IBler.

15. Was genau verbirgt sich hinter dem Kurs „CAS“?

Das ist ein Pflichtkurs für das IB, in dem man 150 Stunden soziale Arbeit leisten muss. „CAS“ leitet sich von „Creativity, Activity, Service“ab. Die 150 Stunden, die man dort leisten muss, teilen sich auf diese drei Bereiche auf.
Ich habe z.B. zwei Tage in der Woche in einer Suppenküche ausgeholfen, aber auch ein gemeinsames Projekt wie unsere Ice-Bucket-Challenge oder das Erstellen eines Blogs mit einer Schule in Australien gehörten in diesen Bereich.

16. Hast du die IB Wahl jemals angezweifelt?

Ehrlichgesagt ja schon … gerade in der QII als zeitweise alles zusammen kam. Der Februar war so schrecklich: Vor-Abitur, Hausarbeiten, mündliche Prüfungen und CAS Stunden. Häufig musste ich mich da selbst motivieren, indem ich mir immer wieder sagte: „2 Monate noch!“

17. Nun ist ja das endgültige Ende deiner Schulzeit gekommen – Was wirst du am ESG sehr vermissen?

Natürlich die Leute, mit denen ich diese harte Zeit zusammen durchgestanden habe – die Mitschüler und Schülerinnen und die Lehrer. Der IB Unterricht hat immer in einer ganz entspannten Atmosphäre stattgefunden. Die kleine Lerngruppe machte ein ganz anderes Arbeiten möglich: lockerer, humorvoller, gemeinschaftlicher…
Insgesamt ist es nach 8 Jahren ESG komisch, jetzt ohne das ESG zu leben

18. Was wirst du gar nicht vermissen?

Den langen Unterricht, die Prüfungen, die Hausarbeiten, den ganzen Mehraufwand – und (das sei mal kritisch angemerkt) das Unverständnis einiger Lehrpersonen für den sehr engen Zeitplan, den wir IBler so hatten.

19. Verrätst du uns dein schönstes Erlebnis während deiner Schulzeit?

Die Ice-Bucket-Challange, die wir organisiert und auf dem Schulfest durchgeführt haben, war schon toll.

20. Was denkst du: Wird es nun in Zukunft ein Abitur „1. Klasse = IB“ und ein Abitur „2. Klasse = normales Abitur“ an unserer Schule geben?

Nein, so sollte man nicht denken! Jeder, der das Abitur schafft – ob mit oder ohne IB – kann sehr stolz auf sich sein! In unserer Stufe gab es so viele tolle Abiturergebnisse, das ist doch super!

21. Was kannst du Schülern und Schülerinnen, die ernsthaft mit dem Gedanken spielen, das IB zu machen, mit auf den Weg geben – vielleicht ein letzter ermutigender Satz von dir?

Wenn jemand mit dem Gedanken spielt, das IB zu machen, probiert es auf jeden Fall aus! Gerade der IB-Prepkurs in der EF ist noch unverbindlich und eine super Möglichkeit, um festzustellen, ob das IB tatsächlich für einen geeignet ist. Das IB bedeutet zwar eine Menge Arbeit, aber es macht auch unglaublich viel Spaß, mit netten Leuten in kleinen Gruppen zusammenarbeiten, zu lernen und – im Idealfall – am Ende sein Diploma überreicht zu bekommen und zu realisieren, dass einem nun tatsächlich alle Türen der Welt offenstehen. Egal wie schwer es auch sein mag, man ist nie allein, sondern kann immer darauf zählen, dass Mitschüler und Lehrer nach Kräften begleiten, unterstützen und helfen!

Wir bedanken uns bei Sarah für ihre Auskunftsbereitschaft und ihre Zeit. Wir wünschen dir von Herzen alles Gute für deine Zukunft. Bleib´ uns – der ESbloG-AG – doch freundschaftlich verbunden, indem du uns mal einen Kommentar schreibst! Wir freuen uns drauf! Deine Blogger!

He´s going home – der Kapitän verlässt das Schiff

Seit 2010 stand Herr Friedhelm Rachner als Kapitän fest und beständig an Bord des ESG Schiffes in Gütersloh. Nun geht er diesen Sommer von Bord und zieht ohne seine ESG – Crew weiter gen Norden.

Zu Ehren seiner vielen Dienste zugunsten der Schule – ganz vorne weg die Etablierung des IBs, deren erster Jahrgang mit Herrn Rachner dieses Jahr die Schule verlässt – ist es nur selbstverständlich, dass wir den scheidenden Schulleiter zu einem letzten Interview gebeten haben.

 

Danke, dass Sie sich in diesen letzten, trubeligen Tagen am ESG Zeit nehmen, um uns noch ein paar Fragen zu beantwortet.

 

  1. Was halten Sie von dem Vergleich mit Ihnen und einem Kapitän, der sein Schiff verlässt?

Ohne Uniform kann ich mir den Vergleich schon vorstellen.

 

  1. Wie lange waren Sie der Kapitän dieser Schule?

Seit dem 1.2.2010.

 

  1. Wie sind sie überhaupt aus dem hohen Norden nach Gütersloh gekommen?

Wenn das die Frage nach dem Warum ist, kann ich sie einfach zu beantworten. Das Kuratorium wollte im ESG eine Form der Internationalen Bildung etablieren und ich wollte an einer deutschen Schule das Internationale Baccalaureate etablieren. So passten zwei Interessenlagen zueinander. Schulleiter war ich ja bereits an einem Niedersächsischen Gymnasium, das war also nichts Neues für mich. Ich hatte aber das Privileg am United World College of the Atlantic in St,Donat`s Castle unterrichten zu dürfen, der Gründungsschule des IB, das hat mich geprägt.

 

  1. Was hat Sie gereizt an einer Stelle als Schulleiter – ist das nicht unglaublich „dröge“, viel Verwaltungskram, viel Organisation …

Ja, aber trotzdem spannend.

 

  1. Welchen Ort – neben dem ESG – schätzen Sie besonders an Gütersloh?

Mohns Park

 

  1. Und wenn wir mal nach Bremerhaven kommen sollten, welchen Ort sollten wir Ihrer Meinung nach auf unsere „Zu-besuchen-Liste“ setzen?

Den Überseehafen im Rahmen einer Hafenrundfahrt, die Museen (Auswandererhaus, Schifffahrtsmuseum und Historisches Museum) und das Klimahaus.

  1. Zurück nach Gütersloh an das ESG – Was schätzen Sie besonders am ESG?

Dass hier das ESG in einem alten Gemäuer ganz häufig der Entwicklung ein Stück voraus sind. Hier bereiten sehr motivierte und qualifizierte Lehrkräfte junge Menschen erfolgreich für die Zukunft vor.

 

  1. Was wird Ihnen in Bezug auf Ihre Arbeit an der Schule fehlen?

Die Diskussionen im Sowie-Z-Kurs.

 

  1. Was werden Sie so gar nicht vermissen?

Die überlangen Arbeitstage.

 

  1. Was war für Sie persönlich das beeindruckenste Erlebnis am ESG?

Der von Schülern organisierte Flüchtlingstag.

 

  1. Wie beginnt für Sie Ihre Pensions-Zeit? Mit einer großen Reise, einem Bauvorhaben oder mit einer ganz unspektakulären Eingewöhnungszeit?

Ich renoviere unser Haus (indem ich den Handwerkern unnötige Ratschläge erteile) und mich, damit ich im Mai 2017 fit für den Jacobsweg bin.

 

  1. Haben Sie ein Hobby, dem Sie sich jetzt mehr widmen wollen, weil Sie jetzt mehr Zeit dazu haben?

s.o.

 

  1. Ist das Thema „Schule“ für Sie denn jetzt ganz passé?

Ja, denn es gibt auch ein Leben danach.

 

  1. Sie haben jetzt die Möglichkeit, der bleibenden Mannschaft im Kollegium noch ein paar Worte zu sagen. Was wäre das?

Weiter so und immer daran denken: Düsseldorf und Detmold sind weit weg (zum Glück).

 

  1. Und zu den Schülern? Was würden Sie da noch gerne loswerden?

Nehmt Euch ein Vorbild am Abiturjahrgang 2016! (Und verbessert Euch noch etwas im Handball!)

 

  1. Haben Sie eigentlich ein Lebensmotto?

Attraktive Ämter wecken bei denen, die sie ausüben, die Neigung, sich selbst gemeint zu fühlen, wenn nur der Posten gemeint ist. Oder kurz. Nimm dich nicht zu wichtig!

 

Wir wünschen Ihnen für Ihre Zukunft alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit und bedanken und ganz herzlich für all´ Ihre Arbeit, die Sie in diese Schule gesteckt haben! Machen Sie´s jut – AHOI!!

„Man muss auch mal mit einer 3 leben können“ – Wie war das erste Jahr als Stifter???

Uns hat interessiert, welche Bilanz die jetzigen Fünftklässler am Ende ihres ersten Schuljahres am ESG ziehen. Sieben Kinder haben wir zu diesem Thema befragt und ihre Antworten für euch zusammengeschrieben. Lesenswert!!!

 

Was vermisst ihr am ESG hier, wenn ihr auf eure Zeit an der Grundschule zurückdenkt?

 

  • die Schulhofgestaltung war an unserer Grundschule interessanter und abwechslungsreicher
  • wir hatten ein Klettergerüst, eine große Wiese
  • manchmal vermisse ich das gemütliche, kleine Ambiente der Grundschule
  • an der Grundschule war es im letzten Jahr schön, zu den „Größten“ zu gehören – hier musste man quasi wieder als I-Männchen anfangen
  • ich vermisse gar nichts 😀

 

Welchen Tipp würdet ihr angehenden ESG Schülern geben, die jetzt – am Ende ihrer Grundschulzeit – bestimmt ganz nervös sind?

 

  • habt keine Angst vor dem Neubeginn
  • man schließt auch hier an der riesigen Schule schnell neue Freundschaften
  • und: vor Oberstufenschülern muss man keine Angst haben 😀

 

Habt ihr neue Fächer bekommen, die euch sehr gut gefallen?

 

  • Biologie gefällt mir gut – wir hatten zwar schon Sachunterricht an der Grundschule, aber in Bio behandelt man die Themen rund um Mensch und Tier und Pflanzen noch genauer
  • Erdkunde und Politik sind auch neue Fächer, die viel Spaß machen
  • wir vermissen Kunst  🙁

 

Habt ihr weniger Freizeit als vorher? Müsst ihr viel lernen?

 

  • ja, auf jeden Fall verbringe ich mehr Zeit mit dem Lernen und den Hausaufgaben
  • ja, auch in Fächer, die in der Grundschule noch richtig leicht waren, muss ich mich jetzt richtig „reinhängen“ um mitzukommen

 

Was war bis jetzt euer tollstes Erlebnis am ESG?

 

  • alle: Spiekeroog!!!
  • und schön war es auch, die neue Klasse und die Klassenlehrerin zum ersten Mal zu treffen

 

Was war so genial an der Klassenfahrt nach Spiekeroog?

 

  • wir waren viel am Strand
  • es gab tolle Challenges
  • die Disco war cool
  • man hat so viel zusammen gemacht
  • die Gemeinschaftsbildung
  • einfach alles!!!

 

Wählt ihr Französisch oder Latein? Warum?

 

  • ich wähle Französisch, denn an der Grundschule hatte ich schon einen Pluskurs in der Sprache
  • ich wähle Französisch, denn in meiner Familie gibt es viele Menschen, die Französisch sprechen
  • ich wähle Französisch, weil ich schon seit meiner frühen Kindheit nach Frankreich gefahren bin
  • ich wähle Latein, das hat mein Bruder auch schon gemacht und der kann mir dann helfen
  • ich wähle Latein, denn das ist eine Sprache, die ja auch für andere Fächer wichtig ist
  • ich wähle Latein, weil ich mich auch für alte Geschichte interessiere

 

 

Wenn ihr euch etwas wünschen dürften für die Pausengestaltung, was wäre das?

 

  • eine Schaukel/ Netzschaukel
  • …allerdings ist diese Schule ja so groß, man müsste wohl ewig anstehen…
  • einen Kletterparcours
  • warum gibt es eigentlich ein Trampolin hier, das man nicht benutzen darf?
  • längere Pausen wären nicht schlecht 😀

 

Habt ihr eine Lehrperson schon besonders ins Herz geschlossen (mit einem Augenzwinkern gefragt … und mit Frau Rapp im Raum sitzend 😀 )?

 

  • alle: unsere Klassenlehrerin Frau Kaci!!!
  • Herr Menzen
  • Frau Mülot
  • Frau Becker
  • Frau Rapp

 

Habt ihr einen Lieblingsraum am ESG?

 

  • die Medi ist cool

 

Empfehlt ihr das ESG weiter?

 

  • alle: Auf jeden Fall/ JA!!
  • allerdings sollte man dafür auch echt gut sein – nicht nur gute Noten… auch Ehrgeiz haben und Geduld haben
  • man muss sich auch im Klaren sein, dass man (nicht wie an der Grundschule) auch mal mit einer Note wie der 3 oder einer 4 leben muss
  • und man muss sich wirklich gut organisieren: In der Grundschule gab es für alle Dinge ein Schreiben/ eine Postmappe; jetzt stehen die Informationen nur noch an der Tafel, man muss es sich selbständig notieren und an viele Sachen denken

 

 

Euer Abschlusssatz (bitte führt ihn weiter): „Mein erstes Jahr am ESG war …“

  • …anstrengend
  • …anders als an der Grundschule
  • …aufregend und schön
  • …durcheinander
  • …spannend
  • …lustig und schön

 

 

Danke, dass ihr uns einen Einblick in euer erstes Jahr am ESG gegeben habt. Wir wünschen euch auch weiterhin viel Erfolg und vor allem Freude und Spaß an dieser Schule! Schön war es mit euch! Eure Blogger!

DER-TAG-DES – 20. Juni 2016 – Weltflüchtlingstag

DER-TAG-DES

20. Juni 2016 – Weltflüchtlingstag

Wir starten die Rubrik diesen Monat mit dem Weltflüchtlingstag, der heute am 20. Juni 2016 begangen wird. Initiator dieses Tages ist die UN Generalversammlung. Gefeiert wird der Weltflüchtlingstag seit dem Jahr 2001. Wir haben diesen „TAG-DES“ zum Anlass genommen, mal nachzuhaken bei dem Integrationsbeauftragten der Stadt Gütersloh, Frank Mertens, und dem Fachbereichsleiter für Familie und Soziales, Wolfgang Sieveking, was es mit der momentan viel beschriebenen Entspannung in Sachen Flüchtlinge so auf sich hat. Zudem haben wir die ergreifende Geschichte einer Flucht zugeschickt bekommen, die ihr unbedingt lesen solltet! (Auf der Homepage der Stadt Gütersloh findet ihr weitere Fakten zu diesem Thema, Hinweise darauf, wie und wo man den Menschen helfen kann, aber auch weitere Geschichten von Menschen, die über ihren Flüchtlingsalltag berichten – lesenswert: http://www.guetersloh.de (Rubrik: Leben in Gütersloh à Zuwanderung und Integration à Flüchtlinge in Gütersloh)! )

 

Frank Mertens und Wolfgang Sieveking beantworteten uns unsere Fragen zum Thema „Flüchtlinge in Gütersloh“

 

  1. Wie viele Flüchtlinge leben eigentlich momentan in Gütersloh?

Die Stadt Gütersloh nimmt Asylbewerber und Flüchtlinge nach einer von der Landesregierung vorgegebenen Quote auf. Fast alle müssen mit einer Unterkunft, einem „Dach über dem Kopf“, versorgt werden. Nur wenige haben schon familiäre Bindungen und müssen nicht in ein Übergangsheim / eine Übergangswohnung.
Zurzeit leben ca. 850 Menschen in ca. 30 städtischen Unterkünften (Turnhallen, Heime und Wohnungen).

 

  1. Wo lebt die Mehrzahl dieser Menschen? Wer betreut sie?

Die größten Unterkünfte sind die Sporthallen mit je 170 Plätzen – aktuell aber nur mit je 60 Personen belegt -, die kleinsten eine einzelne Wohnung mit zwei Personen. Die Größe beläuft sich im Durchschnitt auf +/- 50 Plätze. Diese Unterkünfte liegen dezentral verteilt im gesamten Stadtgebiet. Die Betreuung der Menschen erfolgt durch ein Team mit vier städtischen Sozialarbeitern, einem Team von fünf städtischen Hausmeistern sowie erfreulicherweise einer Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern, deren Arbeit über den Integrationsbeauftragten der Stadt Gütersloh, den AK Asyl der ev. Kirchengemeinde Gütersloh und der Flüchtlingsberatungsstelle der Diakonie koordiniert wird. Hilfreiche Hinweise sind zudem im Internet zu finden: www.flüchtlingshilfe-guetersloh.de

 

  1. Was machen die Menschen den ganzen Tag? Was sind Ihre Ängste und Sorgen?

Von Seiten der Stadtverwaltung erfolgt eine begleitende Unterstützung, die auch auf die Eigenverantwortung der Flüchtlinge selbst setzt. Alle schulpflichtigen Kinder besuchen eine allgemeinbildende Schule möglichst im Ganztagsunterricht. Kindern unter 6 Jahren wird ein Kindertagesstättenplatz vermittelt, ebenso möglichst mit Nachmittagsbetreuung. Für Erwachsene werden Alphabetisierungskurse und Sprachkurse angeboten. Nach einer gewissen Zeit werden auch erste Schritte für eine berufliche Qualifizierung vermittelt. 
Die Ängste und Sorgen gelten in der Regel Familienangehörigen und Verwandten in der Heimat, ebenso aber auch dem eigenen Asylverfahren: wann ist mit einer Entscheidung zu rechnen? Habe ich Chancen in Deutschland zu bleiben? Kann ich meine Familie nachholen? Wann bekomme ich eine eigene Wohnung? Wo kann ich arbeiten? …….

 

  1. Gibt es viele unbegleitete Kinder und Jugendliche in Gütersloh? Wer kümmert sich um diese?

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden durch das Jugendamt betreut. Diese Kinder und Jugendlichen leben zunächst in sogenannten Clearingstellen (Einrichtungen der Jugendhilfe). Hier werden grundsätzliche Fragen bzgl. ihres ausländerrechtlichen Status, der gesundheitlichen Verfassung, der Herkunft und möglicher persönlicher Perspektiven geklärt. Danach erfolgt eine weitere Betreuung und Versorgung in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe (Wohngruppen und Heime) und – wenn möglich – auch bei Verwandten in Gütersloh. Ihre aktuelle Zahl beträgt derzeit 75.

 

  1. Gibt es auch in Gütersloh Anfeindungen diesen Menschen gegenüber?

Noch beobachten wir in Gütersloh eine große Hilfsbereitschaft von einer Vielzahl an Bürgern. Dennoch erleben wir auch Gleichgültigkeit bis hin zu offener Ablehnung gegenüber den Flüchtlingen. Extremistische Anfeindungen und Übergriffe haben wir bislang nicht beobachtet.

 

  1. Entspannt sich die Flüchtlingslage/ die Flüchtlingsfrage?

Nein, die Frage entspannt sich eindeutig nicht. Die Fluchtbewegungen in der Welt haben sich nicht geändert. Zwar kommen aufgrund der Schließung der sog. ‚Balkan-Route‘ derzeit weniger Flüchtlinge in Mitteleuropa an. Somit müssen aktuell nicht mehr so viele Flüchtlinge versorgt werden, wie noch im Zeitraum vom September 2015 bis Januar 2016. Mittel- bis langfristig werden die Flüchtlingszahlen sehr wahrscheinlich wieder steigen, wenn sich neue Routen aufgetan haben.
Die Stadt Gütersloh rechnet damit, dass in diesem Jahr noch weitere ca. 700 Flüchtlinge aufgenommen werden müssen. 
Zudem verlagert sich die Herausforderung von der Erstversorgung in Richtung Integration (Sprache, Kindergarten, Schule, Praktikum, berufliche Ausbildung, Wohnung).

  1. Welche Aufgaben sind dringlich? Was kann jeder tun?

Wichtig ist, dass immer ausreichend Unterbringungskapazitäten vorhanden sind. Danach ist der Zugang zur Sprache, zur schulischen bzw. beruflichen Bildung sowie zur Arbeitswelt erforderlich. 
Die vierte Säule der Integration ist die Aufnahme in die Gesellschaft. Hier ist jede/r einzelne gefragt, was er und sie ehrenamtlich und/oder in seinem persönlichen Umfeld dazu beitragen kann, damit die Flüchtlinge auch in das gemeinschaftliche Miteinander aufgenommen werden. Integration erfolgt durch konkrete Kontakte. Integration ist keine Einbahnstraße der Zugewanderten, sie kann nur durch eine Begegnung von Mensch zu Mensch erfolgreich sein.

 

  1. Ärgert die Berichterstattung in den Medien zu diesem Thema manchmal?

Gerade nach den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln schwenkte die Berichterstattung der Medien um von ‚Willkommens-Kultur‘ auf ‚Rückkehr-Forderungen‘. Seit diesem Zeitpunkt kann eine vermehrt tendenzielle Berichterstattung beobachtet werden. Nach unseren Eindrücken ist eine damit einhergehende „Kriminalisierung“ von Asylbewerbern nicht gerechtfertigt. Lt. Auskunft der Kreispolizeibehörde Gütersloh sind Straftaten der in Gütersloh lebenden Asylbewerber rein statistisch im Vergleich zur altersgleichen einheimischen Bevölkerung deutlich unterrepräsentiert.

 

Wir danken Ihnen sehr dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns unsere Fragen zu beantworten. Wir wissen, dass dies nicht selbstverständlich ist – gerade in Ihrem Job, in dem es sicherlich an Terminen, Aufgaben, Arbeit … nicht mangelt. DANKESCHÖN!

 

 

Auf einmal, weißt du nicht mehr, wo dein Kind ist … Die Geschichte einer Flucht erzählt von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern

 

Schon bevor die Flüchtlingswelle im Herbst 2015 unser Land erreichte, hatten es Samira, ihr Mann und ihre Kinder geschafft, mit Hilfe von Schleppern den Irak zu verlassen und nach Deutschland zu gelangen. Im Sprachkurs, den Samira besuchte, fiel den dort arbeitenden Ehrenamtlichen auf, dass sie immer dünner, immer teilnahmsloser und immer sehr müde wirkte. Da ein Gespräch mit ihr nicht möglich war, verging einige Zeit, bis man mit Hilfe einer Dolmetscherin die dramatische Geschichte ihrer Flucht erfuhr. Die Familie hatte den Weg durch die Türkei geschafft und wurde auf dem Weg nach Griechenland auseinandergerissen. Von dem ältesten Sohn hatte man seit Wochen nichts gehört. Jetzt erklärte sich Samiras apathisches Verhalten und ihre Müdigkeit, denn in der Nacht kamen die Bilder, die Alpträume, die Verzweiflung und immer die Frage: Wo ist mein Sohn? Einer besonders engagierten ehrenamtlichen Lehrerin ließ diese Frage keine Ruhe. Mit Hilfe des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes stellte man Nachforschungen an. Vergeblich! Die Rettung brachte ein Anruf aus Athen. Dem 15-jährigen Jungen war es tatsächlich gelungen, sich telefonisch bei seinen Eltern zu melden. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen! Noch weitere acht Wochen waren nötig, in denen sich der Jungen ganz alleine in Athen durchschlagen musste – immer auf der Flucht vor der griechischen Polizei, die Flüchtlinge aufgreift und sofort inhaftiert. Es waren einflussreiche Persönlichkeiten nötig, die den Kontakt zur Deutschen Botschaft in Athen vermittelten, eine Person musste gefunden werden, die nach Athen flog und dort die Angelegenheit vor Ort regelte, Spendengelder für Flugtickets wurden gesammelt und unendlich viele Telefonate wurden geführt. Was unmöglich schien, ist gelungen! Die Familie lebt heute wieder zusammen. Ihr ältester Sohn besucht eine berufsbildende Schule.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich für diese ergreifende Geschichte, die uns von Menschen geschrieben wurde, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge und deren Schicksal engagieren. Samiras Erlebnis zeigt uns einmal mehr, dass hinter den Begriffen Flüchtlinge, Flüchtlingswelle, Flüchtlingsströme, Flüchtlingspolitik … so viele Einzelschicksale, so viele Gesichter, so viele traurige und ergreifende Geschichten stecken, dass es unmöglich wäre, sie alle am heutigen Weltflüchtlingstag zu benennen. Samira kommt hier stellvertretend zu Wort, um uns zu zu zeigen: Habt ein waches Auge für die Menschen in eurer Umgebung, urteilt nicht pauschal, hantiert nicht mit Vorurteilen, gebt euch rechten Parolen nicht hin, sondern seht die Menschen und ihre Not