Corona Update

Liebe Eltern, liebe Kolleg*innen, liebe Schüler*innen,

im Folgenden finden Sie die relevanten Passagen aus der Mail des Ministeriums von 13.33 Uhr. In blauer Schrift (*fett) haben wir die konkreten Umsetzungen der Maßnahmen für das ESG formuliert. 

1. Ruhen des Unterrichts ab Montag bis zum Beginn der Osterferien

Alle Schulen im Land Nordrhein-Westfalen werden zum 16.03.2020 bis zum Beginn der Osterferien durch die Landesregierung geschlossen. Dies bedeutet, dass bereits am Montag der Unterricht in den Schulen ruht.

Die Schulen haben Kommunikationsmöglichkeiten mit den Eltern in den kommenden Wochen in geeigneter Weise sicherzustellen.

Bitte beachten Sie dazu die Anleitungen auf der Homepage (Startseite unten), die Eltern-, Schüler- und Lehrerportale.

ÜBERGANGSREGELUNGDamit die Eltern Gelegenheit haben, sich auf diese Situation einzustellen, können sie bis einschließlich Dienstag (17.03.) aus eigener Entscheidung ihre Kinder zur Schule schicken. Die Schulen stellen an diesen beiden Tagen während der üblichen Unterrichtszeit eine Betreuung sicher. Die Einzelheiten regelt die Schulleitung.

Für Lehrerinnen und Lehrer gilt, dass am Montag (16.03.) und Dienstag (17.03.) eine Anwesenheit in der Schule erforderlich ist, um im Kollegium die notwendigen Absprachen zu treffen. Einzelheiten regelt die Schulleitung auf der Grundlage ihres Weisungsrechts (§ 59 Abs. 1 Satz 2 SchulG). Zu einer darüber hinaus gehend erforderlichen Anwesenheit vgl. Ziff. 4.

Zur Organisation der Aufsicht bleibt der Stundenplan am Montag, dem 16.3. und Dienstag, der 17.3. in Kraft. Es ist Schüler*innen freigestellt, die Schule zu besuchen. Klausuren werden nicht geschrieben.

Facharbeiten können im Sekretariat abgegeben oder online als PDF eingesendet werden.

Ab Mittwoch ist Online Unterricht für alle über NERDL verpflichtend, d.h. alle Stunden finden zu den im Stundenplan vorgesehenen Zeiten statt, dies betrifft auch Nachmittagsunterricht. Anleitungen finden Sie im Netz, auf der Webseite. Es gibt eine Online Präsenzpflicht für alle Schüler*innen und Lehrer*innen während der Unterrichtszeit. 

Kinder in den Klassen 5 und 6, die nicht über ein eigenes Endgerät (Tablet, Notebook) verfügen, können am Montag und Dienstag Geräte in der Mediothek ausleihen. Dazu müssen die Kinder ihren Bibliotheksausweis vorlegen! Für die Arbeit mit NERDL benötigen Sie einen internetfähigen Rechner (Notebook, Surface, Tablet…). Das Betriebssystem spielt keine Rolle. Auf Handys ist der Funktionsumfang stark eingeschränkt.

2. Not-Betreuungsangebot

Die Einstellung des Schulbetriebes darf nicht dazu führen, dass Eltern, die in unverzichtbaren Funktionsbereichen – insbesondere im Gesundheitswesen – arbeiten, wegen der Betreuung ihrer Kinder im Dienst ausfallen. Deshalb muss in den Schulen während der gesamten Zeit des Unterrichtsausfalls ein entsprechendes Betreuungsangebot vorbereitet werden. Hiervon werden insbesondere die Kinder in den Klassen 1 bis 6 erfasst.

Eltern mit Kindern in den Klassen 5 und 6 melden bitte am Montag bis 12.00 Uhr im Sekretariat per Mail oder Telefon, ob Sie ab Mittwoch ein Betreuungsangebot während der Kernunterrichtszeit Ihrer Kinder benötigen (von 8.00 Uhr bis 13.15 Uhr, bzw. in der Übermittagsbetreuung). 

3. Durchführung von Prüfungen und Erbringung von Leistungsnachweisen etc.

a) Zentralabitur in der gymnasialen Oberstufe und an Beruflichen Gymnasien

Die vorzeitige Einstellung des Unterrichts ab dem 16. März bis zum Ende der Osterferien hat grundsätzlich keine Auswirkungen auf die Terminsetzungen bei den bevorstehenden Abiturprüfungen. Die Termine sind insbesondere mit Blick auf die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch aufgrund des durch die Kultusministerkonferenz veranlassten länderübergreifenden Aufgabenpools zwischen den Ländern abgestimmt und bleiben in diesen und allen anderen Fächern grundsätzlich bestehen. Auch die Konferenz des Zentralen Abiturausschusses (ZAA) am 2. April kann wie vorgesehen stattfinden, da die Schulen als Gebäude nicht geschlossen sind.

Selbst für den Fall, dass der Unterricht nicht unmittelbar nach den Osterferien wieder aufgenommen werden sollte, ist vorgesehen, dass die Schulgebäude in Abstimmung mit den örtlich zuständigen Behörden von Abiturientinnen und Abiturienten sowie Lehrkräften genutzt werden können, um an den vorgesehenen Terminen ordnungsgemäße Prüfungen durchzuführen, da die Einstellung des Unterrichts einen generellen prophylaktischen Charakter hat und die Räumlichkeiten selbst nicht betroffen sind.

(…)

b) Informationen zu anderen Prüfungsformaten

Weitere Informationen u.a. zu Zentralen Prüfungen in Klasse 10 (ZP 10), zentralen Klausuren in der Einführungsphase (ZKE), Prüfungen an Berufskollegs sowie zum Umgang mit Klassenarbeiten etc. werden Ihnen in den kommenden Tagen gesondert übermittelt und auf der Homepage des Ministeriums für Schule und Bildung (www.schulministerium.nrw.de) veröffentlicht und stetig aktualisiert.

Im Übrigen wird empfohlen, die Schülerinnen und Schüler in der Zeit bis zum Beginn der Osterferien zum Lernen zu Hause anzuhalten (Lektüre, Aufgabensätze, Referate etc.). Hierzu sollten in der Schule vorhandene technische Infrastrukturen genutzt werden.

Siehe Regelungen des ESG zu NERDL, Kopano, etc. 

4. Dienstpflichten und Erreichbarkeit von Schulleitungen sowie Lehrerinnen und Lehrer

Das Ruhen des Unterrichtsbetriebes entbindet die Schulleitungen und die Lehrkräfte nicht von den bestehenden Dienstpflichten.

Das Ruhen des Unterrichts aus Gründen des Infektionsschutzes gilt grundsätzlich nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Lehrkräfte (vgl. Schul-Mail Nr. 1 und 3). In diesem Fall erfüllen die Lehrkräfte ihre Dienstaufgaben, soweit möglich, am heimischen Arbeitsplatz.

Trotz der Entscheidung über das Ruhen des Unterrichts kann eine Schule auch teilweise weiter genutzt werden, wenn sichergestellt ist, dass a) ein Zusammenkommen einer begrenzten Anzahl von Menschen mit den Zielen des Infektionsschutzes vereinbar ist und b) von den betroffenen Schulräumen keine Infektionsgefahren ausgehen. Dieses liegt im Ermessen der zuständigen Behörden (örtliche Ordnungsbehörden bzw. Gesundheitsämter). In einem solchen Fall kann die Anwesenheit der Lehrkräfte durch die Schulleitung angeordnet werden.

Das ESG wird alle verpflichtenden Dienstbesprechungen, Konferenzen und Arbeitsgruppensitzungen online organisieren und durchführen. Die Schule steht  Lehrkräften als Arbeitsplatz zur Verfügung, während der Unterricht ruht. Auch der Onlineunterricht kann von Lehrkräften aus dem Schulgebäude heraus organisiert und durchgeführt werden. 

Es muss in jedem Fall eine Erreichbarkeit der Schulleitungen und der Lehrkräfte sichergestellt werden.

Kontaktdaten: siehe Webseite….

 (…)

Das Krisenmanagement des Ministeriums und der Bezirksregierungen bleiben für schulische Krisen unter den bekannten Nummern erreichbar.

Weitere Informationen erhalten Sie zeitnah mit der Schul-Mail (Nr. 5).

Mit freundlichen Grüßen

Mathias Richter

Martin Fugmann 

(Schulleiter ESG)

Info Stadtbus Gütersloh GmbH

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch wir möchten dazu beitragen, dass Risiko einer Ansteckung mit dem Corona-Virus für Fahrgäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu minimieren. Aus diesem Grund wird die Stadtbus Gütersloh GmbH ab sofort den Fahrerbereich mit einem Absperrband vom Bereich der Fahrgäste trennen. Die Fahrgäste können ausschließlich durch die hinteren Türen ein- und aussteigen. Ein Fahrkartenverkauf ist in den Stadtbussen bis auf Weiteres nicht mehr möglich. Tickets müssen vor Fahrtantritt im Servicezentrum am ZOB oder bei anderen Einrichtungen erworben werden. Es handelt sich hierbei um reine Vorsichtsmaßnahmen. Wir bitten um Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Rüttermann

Leiter Fahrdienst

Ein neues Gesicht am ESG – Frau Rusche im Blog-Interview

Gestern hatten wir Blogger mal wieder Besuch in unserer Sitzung. Es gibt ja ein neues Gesicht am ESG , welches wir euch noch nicht vorgestellt haben: Frau Maria Rusche. Heute holen wir das also nach – viel Spaß beim Kennenlernen! 

  1. Welche Fächer unterrichten Sie? 
    Chemie und Biologie 
  2. Wo haben Sie studiert?
    Ich habe mein Studium in Bonn begonnen, dann habe ich mich für eine Zeitlang auf Reisen begeben und Praktika gemacht, nach zwei Semestern habe ich ein Auslandsemester in Finnland absolviert und schließlich habe ich an der Uni Bielefeld meinen Abschluss gemacht. 
  3. Wo haben Sie Ihr Referendariat gemacht? 
    Ich habe kein Referendariat gemacht, sondern bin eine sogenannte Seiteneinsteigerin. Ich habe nicht auf Lehramt, sondern auf Diplom studiert und mein Diplom in Biologie gemacht und hatte Chemie im Nebenfach. Ich habe dann auch lange in der Wissenschaft gearbeitet, dann aber festgestellt, dass mir das reine Wissen-Ansammeln nicht so sehr gefiel. Ich hatte das Gefühl, dass ich dieses Wissen auch gern weitergeben würde. Wissenschaft, das Studieren und Forschen im Elfenbeinturm war nicht das Richtige für mich. Natur und Umweltschutz war und ist mir immer total wichtig und ich möchte etwas machen, mit dem ich direkt an die nächste Generation anknüpfe – so bin ich zum Lehramt gekommen. 
  4. Seit wann sind Sie am ESG tätig?
    Seit dem Halbjahr, also seit dem 3. Februar.
  5. Wie viele Stunden unterrichten Sie derzeit? 
    Ich habe eine 70% Stelle, das sind 18 Unterrichtsstunden.
  6. Wo sind Sie so eingesetzt?
    In Bio momentan in den Klassen 5 und 6 und in der EF und Q1, in Chemie bin ich in der 7 und 8 zu finden.
  7. Gibt es ein Thema, auf das Sie sich besonders freuen, das Sie besonders gerne unterrichten?
    Ach, ich finde alle Jahrgänge und die da verorteten Themen haben ihren Reiz. Derzeit freue ich mich auf die Pflanzenexperimente in Klasse 5. 
  8. Wie gefallt es Ihnen denn bis jetzt am ESG? 
    Gut, es ist anders als die Schule davor! An die Digitalisierung habe ich mich schon gewöhnt, ich finde mich mittlerweile in Bezug auf die Räume zurecht und ich mag die tolle, wissbegierige Schülerschaft hier.
  9. Denken Sie, dass Sie eine strenge Lehrerein sind?
    Schwierig, das selbst einzuschätzen. Ich glaube, ich bin grundsätzlich locker, humorvoll und entspannt und  so streng, wie ich sein muss. 
  10. Wohnen Sie auch in Gütersloh? 
    Nein, ich wohne mit meinem Mann und meinen zwei Kindern in Bielefeld.
  11. Entscheidungsfragen: Meer oder Berge?
    Berge
  12. Schokolade oder Gummibärchen?
    Schokolade
  13. Sommer oder Winter?
    Winter 
  14. Kochen oder kochen lassen?
    Kochen lassen 
  15. StarWars oder Harry Potter?
    Harry Potter (habe ich gerade noch gehört …)
  16. Wäre es für Sie auch denkbar, Bio-bili zu unterrichten?
    Ja, auf jeden Fall. Zu Hause spreche ich mit meinen Kindern nur Englisch. Meine Englischkenntnisse habe ich durch meine vielen Auslandsaufenthalte während meines Studiums verbessert und verfestigt. Als wir eine noch in Holland gelebt haben, war meine – und die meiner Familie – Lebens- und Arbeitssprache Englisch, ebenso in Finnland. Also, das wäre durchaus eine Option für mich.
  17. Sie scheinen viel rumgekommen zu sein – was sind denn so ihre Top 3 Länder?
    Auf jeden Fall Finnland (weil ich den Winter so sehr liebe ), Kanada und Neuseeland
  18. Und jetzt hier in OWL – wie gefällt es Ihnen (oder zieht es Sie schon wieder in die Ferne)? 
    Nein, ich mag die Mentalität und die Gegend hier – es ist eine gute Wahlheimat!

Dann hoffen wir, dass Sie nicht nur in OWL, sondern vielleicht auch am ESG Wurzel schlagen können! Herzlichen Danke für Ihre Zeit und das nette Gespräch! 

Frau Rusche im Kreise viele (Neu-)Blogger/Innen

Der Buch-Tipp des Monats

Erfolgreich auf Instagram für Dummies – von Sonja Karmann

Hilft euch mit Instagram so richtig durch zu starten und eurem Instagram-Account den letzten Schliff zu verpassen. Die Autorin Sonja Karmann lebt als Marketing-Beraterin für Ecommerce in München. Sie hat das Buch für  Lesende ab 12 Jahren verfasst. 

Das Buch ist im Buchhandel für 12,99 € erhältlich.

IN DER MEDIOTHEK KÖNNT IHR ES KOSTENLOS AUSLEIHEN! 

Bleibt belesen! 

Wir sehen uns in der Mediothek!

Viele Grüße

Frau Peter

Große Enttäuschung …

… herrschte heute zu Beginn der 3. Stunde in vielen Räumen unserer Schule.

Studienfahrten, Exkursionen, Besuche außerschulischer Lernorte, Konzerte und auch die Klassenfahrt nach Spiekeroog werden nun definitiv ausgesetzt – nicht gänzlich abgesagt, was jetzt akut kein großer Trost ist, aber immerhin.

Wer hätte gedacht, dass diese drastischen Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Bei all´ der Enttäuschung – es ist eine Entscheidung, die zum Schutze aller getroffen wurde.

Kopf hoch!

„MORS“ beim Kurzfilmfestival dabei – ihr hoffentlich auch

Vor Kurzem haben wir euch den Kurzfilm “MORS” hier vorgestellt. Dieser kommt nun auch auf die Kinoleinwand. Lest hier, was die Filmcrew uns berichtet hat:

Wir haben den Film „MORS“ bei dem Kurzfilmfestival vom Bambi eingereicht und er wurden angenommen!!! 
Bei dem Festival bestimmt eine Jury und das Publikum den Gewinner. Das heißt umso mehr Leute kommen und für uns stimmen, desto größer wird unsere Chance, das Festival mit unserem Kurzfilm zu gewinnen. Es wäre ganz toll, wenn uns möglichst viele von euch teilnehmen und uns unterstützen würden.
Das Festival besteht aus drei Tagen, der Sektion A am 13.3., der Sektion B am 14.3. und dem Best-of am 18.3. Unser Film wird in der Sektion A – also am Freitag, 13.3. – gezeigt. Der Eintritt für diesen einen Tag kostet 13€ und beginnt um 19:30 mit dem Eröffnungsfest. Wenn man plant, zu allen drei Tagen zu gehen, gibt es ein Ticket für 18€.

Guten Morgen, gute Woche …

… wünschen euch an dieser Stelle wie immer die Blogger.

Montag, 9.3.: Keine Termine – aber Obacht: Was wird heute entschieden in Puncto Fahrten/ Corona? Wir dürfen gespannt sein …

Dienstag, 10.3.: 7.55h Andacht

Zentrale Lernstandserhebung Klasse 8 Englisch

15.20h – Vorstellungsstunde der Konfirmandinnen und Konfirmanden (Mediothek des ESG)

19.00h – Informationsabend Kursfahrten Q1Aula des ESG

Mittwoch, 11.3.: Spiekeroogfahrt 2. Gruppe (bis 19.03.2020)

19:00h – Informationen zur Wahl der Q1 (LKs und GKs) für die Jahrgangsstufe (EF Aula des ESG)

Donnerstag, 12.3.: Zentrale Lernstandserhebung Klasse 8 Mathematik

Freitag, 13.3.: Keine Termine (an einem Freitag, dem 13.ten) 🙂

Die Mensa bietet euch Folgendes: https://www.cultina.de/wp-content/uploads/ESG-KW-11-W-7.pdf

8. März – Ein „Tag für die Rechte der Frauen, für den Frieden und eine humane Gesellschaft“

Heute ist „internationaler Weltfrauentag“. Vor diesem Hintergrund haben wir euch am Mittwoch ein längeres Interview mit Frau Milse präsentiert, der diese Thematik besonders am Herzen liegt. Heute möchten wir euch gerne die vielen interessanten Fakten vorstellen, die wir im Rathaus von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Gütersloh – Frau Inge Trame – erfahren haben. Eine Lektüre dieses – zugegebenermaßen etwas längeren – Interviews lohnt sich in jedem Fall.

Die Blog-Crew mit der Gleichstellungsbeauftragten Frau Inge Trame
  • Was macht eigentlich ein* Gleichstellungsbeauftragte*r? 

Die Gleichstellungsstellen sind aufgrund des Verfassungsauftrages aus Artikel 3 Absatz 2 entstanden. Gleichstellungsbeauftragte setzen das Recht auf dem Papier in die Praxis um. Diese Rechte und Aufgaben sind detailliert im Landesgleichstellungsgesetz und in der Gemeindeordnung festgelegt.

  • Braucht man im Jahre 2020 wirklich noch eine*n Gleichstellungsbeauftragte*n? 

Klar, da Gleichstellung nach wie vor noch eine Herausforderung ist. Es ist heute immer noch so, dass es keine tatsächliche Gleichstellung gibt. 

  • Worin sehen Sie momentan die größte Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen, die Frauen einfach “hinzunehmen” haben?

Die Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern bleibt nach wie vor eine Herausforderung, auch für das 21. Jahrhundert. Hier ein paar Beispiele

In politischen Gremien sind Frauen seltener zu finden

Bundestag: 36,1% Frauen; 63,9 % Männer
10% aller Rathäuser von Frauen geführt
Frauenanteil in Kommunalparlamenten: 27% (Gemeinderat: 9/19)
Landtag NRW: 28,34% weiblich
Kreistag Gütersloh: 46,67% weiblich
Ratsmitglieder in den Kommunen von Kreis GT: 29,1% weiblich
Mandate in GT: 35% weiblich (18/ 52)

Gleichberechtigte Berufs- und Arbeitswelt

Frauen verdienen 21% weniger als Männer, dies macht die sogenannte „Gender Pay Gap“ – die geschlechtsbedingte Gehaltslücke – deutlich.
Aufmerksam gemacht wird auf die ungleiche Bezahlung durch den jährlichen „Equal Pay day“.

Die Gehaltslücke beginnt übrigens bereits beim Taschengeld: Jungen bekommen durchschnittlich 20% Prozent mehr Taschengeld als gleichaltrige Mädchen, das ergab eine Umfrage aus Großbritannien. Je älter Kinder werden, desto größer wird der Unterschied.

Junge Frauen starten mit guten Schulnoten in eine Ausbildung oder ins Studium und dann?

  • Es gibt weniger Frauen in Führungspositionen oder als Unternehmenschefin
  • Mehr Frauen als Männer arbeiten in Teil-Zeit oder in einem Mini-Job, von denen sie nicht leben können
  • Berufe, in denen viele Frauen arbeiten, werden schlechter bezahlt
  • All diese Punkte führen dazu, dass Frauen im Alter eine kleine Rente haben
  • Viele Eltern mit kleinen Kindern wünschen sich, dass Väter und Mütter sich die Hausarbeit und die Berufstätigkeit gerecht aufteilen können, dies aber gelingt nur wenigen Eltern
  • Mehr Frauen als Männer nutzen familienfreundliche Maßnahmen, allerdings bieten 43% der Unternehmen keine flexiblen Arbeitsmodelle an.

Häusliche Gewalt

Frauen und Mädchen sind überwiegend Opfer von starker körperlicher und sexueller Gewalt, die meistens im häuslichen Umfeld passiert. Bundesweit werden 114.393 Frauen Opfer von Gewalttaten in der Partnerschaft (Polizeiliche Kriminalstatistik BKA 2018). Kreisweit gibt es 836 Frauen und Mädchen Opfer von Körperverletzungsdelikten, 187 Frauen und Mädchen von sexuellen Straftaten und es gibt 455 angezeigte Fälle von häuslicher Gewalt. Weltweit werden rund eine Milliarde Frauen mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Deswegen gibt es die Aktion „One Billion rising“. Diese ist jedes Jahr am Valentinstag, so auch dieses Jahr von dem Rathausplatz. 

Geschlechterbilder/ Gendermarketing

Gendermarketing beschreibt das Verkaufen von Dingen durch spezifische geschlechtliche Merkmale. Ein Beispiel dafür sind Ü-Eier für Jungen und rosane für Mädchen.

All´ diese Punkte zeigen, dass es viel zu tun gibt auf dem Feld der Gleichberechtigung.

  • Warum haben Sie diesen Beruf ergriffen? 

Ich will Gesellschaft chancengerechter gestalten, Impulse setzen, Netzwerke bilden und Menschen zusammenführen.

  • Würden Sie sich als Feministin bezeichnen? / Wie stehen Sie zu Feminismus?

„Der Feminismus“ findet sich als „Thema“ auf der Anklagebank. Für mich ist es wichtig, einen Beitrag zum Imagewandel von Feminismus zu leisten, gegen geschlechtsbezogene Diskriminierung zu kämpfen und sich besonders für Frauenrechte und Gleichstellung stark machen. Ich selber bin für Feminismus, Gleichstellung, Toleranz und Diversität.

  • Warum nehmen viele Menschen Feminismus als etwas Negatives? 

Der Ausdruck Feminismus ist eben immer noch negativ besetzt und oft wird das Gendern auch als „Genderismus“ oder „Gender-Wahn“ bezeichnet.

  • Finden Sie, dass eine Gleichstellungsbeauftragte/ ein Gleichstellungsbeauftragter weiblich sein sollte (evtl. um die Probleme von Frauen, um die es ja hauptsächlich geht, besser nachvollziehen zu können)?

Das steht sogar im Gesetz. LGG NRW, §15, als Gleichstellungsbeauftragte ist eine Frau zu bestellen. Jedoch ist das in jedem Bundesland unterschiedlich.

  • Die Gleichstellungsbeauftragte der Bundesregierung machte vor einiger Zeit den Vorschlag, unsere Nationalhymne gendergerecht umzuschreiben. Halten Sie solche Forderungen für zielführend und was müsste Ihrer Meinung nach in Sachen Gleichstellung getan werden? 

Sprache verändert sich. Ein Werk aus dem 18. oder 19. Jahrhundert in Originalfassung klingt für uns heute befremdlich, Grund dafür ist die Weiterentwicklung der Sprache aufgrund von gesellschaftlichen Entwicklungen. 

Sprache als ein Spiegel unserer Gesellschaft, unseres Zusammenlebens, drückt aus, wie wir leben und arbeiten. Ein geschlechtergerechter Sprachgebrauch trägt zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern bei. Eine wertschätzende Ansprache hilft, Ausgrenzungen zu vermeiden. Alle Personen sollen sich angesprochen fühlen. Am besten ist es da, Formulierungen möglichst geschlechterneutral, wenn es nicht möglich ist, dann ist die Verwendung des Gender Sterns gut. (*)

  • Was verbinden Sie mit dem Weltfrauentag?

Sehr viel. Es ist ein historischer Tag und es ist eine Gelegenheit, auf Frauenthemen nochmal aufmerksam zu machen und den Blick darauf zu richten: Haben wir die Gleichstellung schon erreicht? Außerdem ist es ein Gedenktag, der nach wie vor noch sehr wichtig ist. Es gibt den Satz „Menschenrechte haben kein Geschlecht“ und das ist nach wie vor noch die Botschaft für gleiche Lebens- und Arbeitsbedingungen. 

  • Seit wann gibt es eigentlich den Weltfrauentag und ist das ein internationaler Feiertag?

Der internationale Frauentag wird jedes Jahr am 8. März gefeiert. Er ist ein Tag für die Rechte der Frauen, für den Frieden und eine humane Gesellschaft.

Zum ersten internationalem Frauentag am 19. März 1911 demonstrierten Frauen in Europa und den USA für das allgemeine Wahlrecht. Auf der zweiten internationalen Konferenz der Kommunistinnen 1921 wurde der 8. März als einheitliches Datum für den internationalen Frauentag beschlossen. Dieses Datum erinnert and den Streik der Textilarbeiterinnen im Jahre 1917 in Sankt Petersburg. Dieser Streit leitete die Februarrevolution und den Sturz des Zaren ein und hatte das Ende des Krieges sowieso die wirtschaftliche und politische Umwälzung in Russland zur Folge. 

1977 wurde der Internationale Frauentag von den Vereinten Nationen zum offiziellen Feiertag erklärt. In folgenden 26 Ländern ist der 8. März gesetzlicher Feiertag: Angola, Armenien, Aserbaidschan, Burkina Faso, Eritrea, Georgien, Guinea-Bissau, Kasachstan, Kambodscha, Kirgisistan, Laos, Madagaskar, Moldawien, Mongolei, Nepal, Russland, Sambia, Serbien, Tadschikistan, Turkmenistan, Uganda, Ukraine, Usbekistan, Vietnam, Weißrussland, Zypern.

Auch gibt es in vielen Ländern und Orten einen Aktionstag zu frauenpolitischen Themen. Das Programm des internationalen Frauentages orientiert sich an den jeweiligen aktuellen, landesspezifischen und/oder gesellschaftlichen Problemen, die zu geschlechtsspezifischen Benachteiligungen von Frauen führen.

  • In einigen Bundesländern ist das ja sogar ein gesetzlicher Feiertag – wie fänden Sie diesen Schritt auch in NRW? 

In Deutschland ist es kein bundesweiter Feiertag, aber in Berlin ist der 8. März ein gesetzlicher Feiertag. Es kann ja auch sein, dass es nochmal so ein Umdenken gibt und es in NRW auch so wird. Ich bin dann immer sehr zwiegespalten, ob es dann gut ist, da durch die freien Tage ganz schnell der eigentliche Grund des Feiertages vergessen wird bzw. in den Hintergedanken rückt.

  • *Und: Warum eigentlich keinen Weltmännertag? 

Es gibt tatsächlich einen Internationalen Männertag, und zwar am 19.11.2020. Es wurde ein sogenanntes „Bundesforum Männer“ gegründet, dieser Verband versteht sich als Lobby für Männer in Deutschland. Diese emanzipatorische Männerarbeit ist sehr wichtig. 

  • Welche Aktionen plant die Stadt Gütersloh am Weltfrauentag? (eventuell: Was ist für SchülerInnen dabei?)

Es gibt sehr viele verschiedene Angebote in Gütersloh. Von Workshops über Kinoabende und auch offene Treffen. Dazu gibt es einen ganzen Kalender mit dem Thema „lieber GLEICHbeRECHTigt als später.“   

Für Schülerinnen ist aber der Welt-Mädchen-Tag wahrscheinlich interessanter. Der ist am 11. Oktober, da hat es auch zum Beispiel schon Mal einen Flashmob gegeben.

  • Wenn Ihnen jemand am Weltfrauentag eine Rose schenkt, finden Sie das gut oder eher nicht (denn mit Rosen ist man ja ganz nah am Valentinstag oder an Muttertag – und dann ist die Rose vielleicht einfach nur “Geste”?)

Rosen erinnern an die Streik-Parole „Brot und Rosen“ der mehr als 20.000 Textilarbeiterinnen in den USA aus dem Jahr 1912. Beim sogenannten „Brot-und-Rosen-Streik“ kämpften diese Arbeiterinnen für ihre Interessen. Sie forderten nicht nur gerechten Lohn, also mehr „Brot“, sondern auch eine menschenwürdige Arbeits- und Lebensumgebung, also mehr „Rosen“.

  • Haben Sie ein Vorbild in Sachen Frauenrechte, Chancen für Frauen, Gleichberechtigung – irgendeine Person, die Ihnen da in den Sinn kommt?

Ich bewundere Frauen, die die Welt verändern, für ihre Chancengleichheit eintreten, Meilensteine geschaffen haben, gegen viele Widerstände.

Herzlichen Dank, dass wir zu Ihnen kommen durften und Sie sich Zeit für unsere Fragen genommen haben!

https://www.instagram.com/stadtguetersloh/