#Feiertagsgedanken

Trick or treat,
Freiheit oder Fegefeuer,
Heiligenschein oder Humbug,
Trauer oder Tanz –

die anstehenden Feiertage verlangen eine Auseinandersetzung von uns oder wenigstens die Beantwortung der Frage:
Was bedeuten mir Halloween, Reformationstag, Allerheiligen und Allerseelen eigentlich (noch oder überhaupt)?!

Wir beim Blog haben darüber nachgedacht – mit Religionslehrern und -lehrerinnen unserer Schule.

Was denkt Frau Böker darüber?!

Halloween hat ja zum einen diesen Grusel- und Angstfaktor, zum anderen machen wir uns aber auch über die Angst und den Tod lustig. Wir feiern sogar ein bißchen und versüßen uns das Ganze.

Hier sind wir meiner Meinung nach genau beim Kern unseres Glaubens. Das ist auch die Botschaft des Reformationstages und von Allerheiligen: Jesus hat uns und die Welt durch Tod und Auferstehung vom Bösen und vom Tod erlöst. Er hat uns Anteil am ewigen Leben geschenkt und uns das größte Glück, die Erlösung vom Tod in Aussicht gestellt. Und nicht nur uns, sondern auch denen, die uns schon voraus gegangen sind und von denen wir glauben, dass sie nun bei Gott geborgen sind.

Martin Luther hat diese Botschaft Jesu wieder in Erinnerung gerufen: Wer an Jesus glaubt, braucht keine Angst vor dem Tod zu haben. Der Mensch braucht auch nichts für den Himmel zu bezahlen. Gott nimmt jeden Menschen an, der an ihn glaubt.

Dieser Glaube Jesu macht uns Mut und mutig. Er nimmt uns die Angst vor dem Tod und wir können auf Gott vertrauen. Er versüßt uns sozusagen das Leben. Es tut gut, sich gerade in der dunklen Zeit des Jahres an diesen Glauben zu erinnern und ein bißchen Licht ins Dunkel zu bringen…

31. Oktober: Reformationstag

Was meint Frau Becker?

Halloween bedeutet mir gar nichts.
Reformationstag: für mich ein Anlass, bewusst über die Ereignisse in der Geschichte nachzudenken, aber auch die Situation heute zwischen den einzelnen Konfessionen zu betrachten.
Allerheiligen: für mich ein besonderes Fest. Morgens in der Messe werden alle Engel und Heiligen gelobt und als Vorbilder gefeiert, am Nachmittag wird in meiner Gemeinde den Verstorbenen an ihren Gräbern gedacht, in der Hoffnung dass sie bei allen Engeln und Heiligen und natürlich bei Gott geborgen sind. Damit wird das Allerseelenfest immer schon auf den 1.11. vorgezogen und erhält damit am 2.11. kaum Bedeutung für mich.

31. Oktober: Halloween

Und Frau Detering? Wie lautet ihr Statement zu den Feiertagen?

Mit Halloween kann ich relativ wenig anfangen – es ist natürlich nett, wenn die Nachbarskinder verkleidet vor der Tür stehen und „Süßes oder Saures“ rufen. Nervig wird es aber, wenn das Klingeln an der Haustür am 31. kein Ende nimmt und die zehnte Gruppe klingelt, die man nicht kennt und auch die begleitenden Eltern ihre Tüten zur Befüllung hinhalen.
Allerheiligen ist ja traditionell der Tag, an dem die Katholiken die Gräber ihrer Verstorbenen besuchen oder einfach nur an sie denken. Ich kann das leider nicht, da die Gräber meiner Großeltern ca. 200 Kilometer entfernt sind. Aber ich denke an diesem Tag schon an sie.

1. November: Allerheiligen

Auch Frau Lange hat uns eine Auskunft gegeben:

Halloween bedeutet mir persönlich gar nichts.
Was mir dazu spontan einfällt, ist, dass ich die leuchtenden Kürbisse ganz schön finde und vielen Kindern das gruselige Verkleiden Spaß macht. Ich habe zudem beobachtet, dass das von Haus zu Haus Gehen mit den Laternen an Sankt Martin zum Teil nachgelassen hat und der gleichen Vorgehensweise an Halloween gewichen ist. Das finde ich schade. Ich gebe Kindern lieber etwas Süßes, wenn sie singend mit schönen Laternen bei mir auftauchen, als wenn sie gruselig verkleidet „Süßes oder Saures“ brüllen.
Der Reformationstag ist mir wichtig, um mich auf Wesentliches zu besinnen, z.B. über die Bedeutung der Tageslosung für mich nachzudenken.
Luther hatte da ein paar gute Einsichten und Ideen, die die evangelische – teils auch die katholische – Kirche bis heute prägen.
Allerheiligen und Allerseelen sind katholische Feiertage und ich habe keine speziellen Traditionen an diesen Tagen entwickelt. Allerdings wohne ich seit einem Jahr in einem sehr katholisch geprägten Dort und finde es schön, dass man dort z.T. noch gut mitbekommt, warum schulfrei ist. Ich finde: sich an diesen Tagen einmal bewusst an (heilige) Vorbilder oder geliebte Verstorbene zu erinnern, ist eine gute Idee für jeden.

2. November: Allerseelen

Herr Schewe hat mit diesen Gedanken den heutigen Gottesdienst begonnen – schön, dass er sie uns zur Verfügung stellt, damit wir damit diesen Artikel zu den Feiertagen beenden können:

Der Reformationstag ist zwar ein evangelischer Feiertag; die Ereignisse vor fünfhundert Jahren, an die er erinnert, sind aber nicht nur für die evangelische Kirche wichtig. Was Martin Luther und die anderen Reformatoren damals herausfanden, gilt für alle Christinnen und Christen: Wir alle können uns darauf verlassen, dass Gott es gut mit uns meint und dass wir uns seine Güte nicht erst verdienen müssen. Deswegen feiert das Evangelisch Stiftische Gymnasium am Reformationstag einen ökumenischen, also gemeinsamen Gottesdienst aller Konfessionen.

Das sind allesamt kluge Gedanken zu den Feiertagen – vielleicht findet ihr euch wieder oder denkt auch einfach mal bewusst über das ein oder andere Fest nach!

Wir wünschen euch auf jeden Fall schöne Feiertage!

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