Gezielt und praxisnah – Das Unterstützungsprogramm „Schüler helfen Schülern“

Interview mit Frau Brand – Projekt „Schüler helfen Schülern

Heute ist Zeugnistag – immer wieder ein bisschen aufregend, stressig, vielleicht auch bei dem ein oder der anderen mit etwas Sorge und Angst verbunden. Wir hoffen, dass ihr so en Zeugnis auch als das betrachtet, was es ist: ein Blatt Papier mit Ziffern, was nicht viel über euch als Menschen aussagt. Es ist nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Wenn ihr euch für das zweite Halbjahr schulisch gesehen neue Ziele stecken wollt und dabei etwas Unterstützung braucht, legen wir euch nochmal das Projekt „Schüler helfen Schülern“ ans Herz, das Frau Brand an unserer Schule betreut. Wir haben uns dazu bei ihr nochmal einige Informationen eingeholt:

Frau Brand, könnten Sie nochmal vorstellen und erklären, worum es bei Ihrem Projekt „Schüler helfen Schülern“ geht?

Gerne! Das Projekt „Schüler helfen Schülern“ ist dafür da, dass Schülerinnen und Schüler, die in bestimmten Fächern Unterstützung benötigen, von älteren Mitschülern unterstützt werden. Diese älteren Schüler melden sich freiwillig, weil sie gut in bestimmten Fächern sind und jüngeren Schülerinnen und Schülern helfen möchten. Ich koordiniere das Ganze und bringe die passenden Schülerpaare zusammen.

Frau Brand leitet das Programm „Schüler helfen Schülern“

Heute gibt es Zeugnisse … Hatten Sie früher in der Schulzeit Angst vor den Zeugnissen?

Eigentlich nicht, da ich meistens gut in der Schule war. Aber es gab Lehrkräfte, bei denen man die Noten nicht genau einschätzen konnte, und dann war es schon ein mulmiges Gefühl. Richtige Angst hatte ich aber nie so richtig. 

Gab es ein Fach, das Ihnen besonders schwerfiel oder eins, das Sie besonders mochten?

Mathe war definitiv nicht mein Fach, das lag mir gar nicht. Ich war aber gut in kreativen Fächern, in denen man auch gemeinsam arbeiten konnte. Besonders mochte ich Deutsch.           

Glauben Sie, dass der Druck durch die Schule heute größer ist als früher?

Ich denke, für einen großen Teil der Schülerinnen und Schüler ist der Druck ähnlich wie früher. Aber es gibt sicherlich Faktoren, die den Druck erhöhen. Wichtig ist, dass wir ihnen Werkzeuge an die Hand geben, um damit umzugehen.

Es gibt ja immer wieder Diskussionen darüber, ob Noten abgeschafft werden sollten. Was ist Ihre Meinung dazu?

Ich wäre sofort dafür, Noten abzuschaffen. Während der Corona-Zeit hat sich gezeigt, dass auch ohne Klassenarbeiten viel gelernt werden kann. Ich glaube, wir könnten das gut organisieren, ohne dass Noten notwendig wären.

Zurück zu Ihrem Projekt. Was ist der Vorteil der Schüler-Nachhilfe gegenüber professioneller Nachhilfe?

Der große Vorteil ist, dass die Tutoren die Schule und die Lehrkräfte kennen. Sie wissen, was gefordert wird und können gezielt helfen. Es ist zwar keine professionelle Nachhilfe, aber dafür viel praxisnäher.

Wer kann diese Nachhilfe in Anspruch nehmen?

Jeder, der möchte! Wir achten darauf, dass die Tutorinnen und Tutoren etwa zwei bis drei Jahre älter sind als die Schüler, denen sie helfen. Für die älteren Jahrgänge, wie die Q2, ist es natürlich schwieriger, passende Nachhilfe zu finden, aber auch das organisieren wir.

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Schüler:innen der PRISMA-Kurse engagieren sich erfolgreich für die Partnerschule in Kenia

Unsere Schule pflegt seit Jahren eine Partnerschaft mit der St. Joseph School in Kenia. Unsere Partnerschule stand jetzt vor einer ernsten Bedrohung: Die Gelder der Schule, die sich ausschließlich über Spenden finanziert, reichten nur noch für Essen und Löhne bis Ende Dezember letzten Jahres, wenn keine neuen Spenden eingingen.

Die Schülerinnen und Schüler der PRISMA-Kurse des achten Jahrgangs ließen das nicht einfach geschehen. Mit großem Engagement setzten sie sich für die Schule ein und mobilisierten Spendenaktionen, um finanzielle Hilfe zu leisten.

Mit großer Kreativität und viel Einsatz organisierten die Jugendlichen verschiedene Verkaufsaktionen. In der Schule und auf Weihnachtsmärkten wurden selbst gebastelte und gebackene Waren verkauft. Aber auch am Wochenende gingen einige Schülerinnen und Schüler von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln. Jeder trug auf seine Weise dazu bei, die Partnerschule zu unterstützen.

Ein besonderes Highlight war das Spendenbarometer, das regelmäßig aktualisiert wurde und allen zeigte, wie viel Geld bereits zusammengekommen war. Die Zahlen konnten sich sehen lassen: Am Ende der Aktion war die beeindruckende Summe von über 9.500 Euro erreicht!

Herr Fugmann bedankte sich im Namen der gesamten Schulgemeinschaft der ESG herzlich bei den Jugendlichen für ihren großartigen Einsatz. Als Anerkennung erhielten alle Beteiligten eine Urkunde für ihr ehrenamtliches Engagement sowie viele lobende Worte.

Auch aus den PRISMA-Kursen selbst kamen durchweg positive Rückmeldungen. „Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und uns ein starkes Gemeinschaftsgefühl vermittelt“, berichtete eine Schülerin. Ein anderer Schüler ergänzte: „Wir haben alles selbstständig organisiert – von der Ideenfindung über die Preisgestaltung bis hin zur Werbung. Es hat sich angefühlt, als wären wir ein kleines Unternehmen.“

Diese Aktion war nicht nur ein großer Erfolg für die Partnerschule in Kenia, sondern auch für die Schülerinnen und Schüler selbst. Sie konnten erleben, wie viel sie gemeinsam bewegen können. Eine absolute Win-Win-Situation für alle Beteiligten!

Weitere Aktionen werden folgen, denn – wie gesagt – von solchen Spenden lebt die Schule!

Süße Versuchungen – Eine Ausstellung der Kunst-AG

In der Medi wird es verführerisch! Die Kunst-AG präsentiert ihre Ausstellung „Süße Versuchungen“, in der köstliche Leckereien auf kunstvolle Weise in Szene gesetzt werden. Von schokoladigen Torten bis hin zu bunten Muffins – die Schülerinnen und Schüler haben mit viel Kreativität und Geschick täuschend echte Süßigkeiten aus Modelliermasse geformt und anschließend mit Wasserfarben liebevoll bemalt.

Gemeinsam mit Frau Böning und Frau Yesil sowie der tollen Unterstützung von Frau Peter haben die jungen KünstlerInnen ihre Werke in der Medi arrangiert und so eine kleine, süße Welt erschaffen, die zum Staunen einlädt.

Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

„…dass Auschwitz nicht sich wiederhole“

Theodor W. Adorno

Der heutige Montag ist durch einen wichtigen Gedenktag markiert – in aller Welt, besonders aber in Deutschland. Der 27. Januar ist der Internationale Tag des Ge­denkens an die Opfer des Holocaust. Zum 80. Mal jährt sich der Tag, an dem im Jahr 1945 die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birke­nau befreite.

Auschwitz ist das Symbol für den Holocaust, den systematischen Mord an den Jüdinnen und Juden Euro­pas. Heute gilt als gesichert, dass knapp sechs Millionen Jüdinnen und Juden während der Zeit des National­sozia­lis­mus ermordet wurden, darunter etwa 1,5 Millionen Kinder. Etwa eine Million Jüdinnen und Juden starben in Auschwitz. Diese Zahlen sprechen umso lauter, wenn wir uns klar machen, dass hinter jedem und jeder einzelnen dieser Millio­nen Menschen ein un­verwechselbares Menschenleben, eine unver­wechsel­bare Geschichte steht. Das größte deutsche Kon­zen­­tra­tions­la­ger ist Sinnbild für das Leid, das Menschen anderen Men­schen zufügen können.

Auch wenn Auschwitz in erster Linie für die Verbrechen der Deutschen steht, erinnert der Holocaust-Gedenk­­tag auch daran, dass jede Gesellschaft anfällig für „Zivi­li­sationsbruch“ und gewaltsame Ideo­lo­gie ist.

Der Soziologe Theodor W. Adorno hat sich – neben vielen anderen – intensiv mit der Frage auseinan­der­gesetzt, wie es überhaupt zu solcher Gewalt und Barbarei kommen konnte. Als ein wesentliches Merk­mal stellt er den Verlust von Empathie heraus, also der Fähigkeit, sich in einen anderen Men­schen hineinzuversetzen, sich einzufühlen in seine/ihre Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Eigenschaften. Mit Blick auf Schule und Erziehung hat Adorno 1966 in einem Radio­vor­trag „Erziehung zur Mündigkeit“ in eindrücklichen Worten formuliert:

„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. (…) Jede De­bat­te über Erziehungsideale ist nichtig und gleichgültig diesem einen gegenüber, dass Auschwitz nicht sich wiederhole. Es war die Barbarei, gegen die alle Erziehung geht.“

2005 mahnte der Holocaust-Überlebende Elie Wiesel die Welt, die Erinnerung an den Holo­caust für „die Kinder von heute“ wach zu halten. Denn hätte die Welt die Bot­schaft von Auschwitz gehört, die Morde in vielen anderen Ländern hätten ver­­hin­dert werden können. Am Ende richtete Wiesel eine bange Frage an die Vertreter der Welt­gemeinschaft: „Aber wird die Welt je lernen?“ Die Antwort darauf steht aus.

Der Holocaust-Gedenktag ist ein Tag der Erinnerung an die Opfer. Er ist ein Tag der Mahnung, „dass Auschwitz nicht sich wiederhole“. Er ist der Aufruf, mit­­zuarbeiten an einer men­schenwürdigen Zukunft, einer Zukunft der Mit­mensch­lichkeit und des Friedens.

Der Holocaust-Überlebende Eli Wiesel hat in seinen Vorträgen und Schriften immer wieder vor der großen Gefahr der Gleichgültigkeit gewarnt und ermutigt zu Verantwortung und Engagement:

„Wo soll ich beginnen? Die Welt ist so groß. Ich werde also mit dem Land beginnen, das ich am besten kenne, mit meinem eigenen. Aber mein Land ist so groß. Ich fange doch lieber mit meiner Stadt an. Aber meine Stadt ist so groß. Am besten beginne ich mit meiner Straße. Nein, mit meinem Haus. Nein, mit meiner Familie. Ach was, ich beginne bei mir.“

An anderer Stelle sagt er:

„Niemand von uns kann so viel bewirken wie wir alle miteinander!“

Wenn wir uns als Einzelne, als Schule, als Gesellschaft auf den Weg machen, unser Denken und Handeln an Empathie, Solidarität und Verantwortungsbereitschaft auszurichten, werden wir auch im Kleinen etwas bewegen können!

Tobias Beckervordersandforth

(*Zum Titelbild: Das Foto zeigt die Bahngleise, über die Jüdinnen und Juden in Viehwaggons in das Konzentrations- und Vernichtungs­lager Auschwitz-Birkenau verschleppt wurden. Foto: RonPorter (pixabay.com))

Der US-amerikanische National Library Shelfie Day

Gewinne mit deinem Bücherregal

Am vierten Mittwoch im Januar – dieses Jahr am 22. Januar 2025 – steht in den USA alles im Zeichen der gut bestückten Bücherregale. Der National Library Shelfie Day feiert die Begeisterung für gut sortierte Bibliotheken und lädt dazu ein, die eigene Büchersammlung ins Rampenlicht zu stellen.

Die Idee für diesen besonderen Tag wurde 2014 von der New York Public Library ins Leben gerufen. Verantwortlich für die Initiative waren Morgan Holzer, Informationsarchitektin, und Billy Parrott, einer der leitenden Mitarbeiter der NYPL-Bildersammlung. Inspiriert wurden sie durch Beiträge auf Plattformen wie Twitter und Instagram, wo unter dem Hashtag #shelfie immer mehr Buchliebhaber Fotos ihrer Bücherregale teilten.

Ein Shelfie ist ein Selfie, das vor dem eigenen Bücherregal aufgenommen wird – ein kreativer Weg, um die eigene Liebe zu Büchern und Literatur zu zeigen.

Zu diesem Anlass haben wir uns vom Blog etwas Besonderes ausgedacht: Ein Gewinnspiel! Schickt uns ein Foto eures Bücherregals oder wahlweise eures Bookselfies/Bookface (s. Beispiel unten von Frau Peter) hierhin und sichert euch die Chance, einen tollen Preis für euch und euer Bücherregal zu gewinnen.

Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen wunderbaren National Library Shelfie Day!

Deutsch-französischer Freundschaftstag

Eine ganz besondere Verbindung und eine ganz besondere Veranstaltung

Am Mittwoch war es endlich so weit: Unsere Feier zum deutsch-französischen Freundschaftstag fand statt! Der 9er-Trakt war ziemlich voll, und die Klassen 7, 8 und 9 hatten jede Menge Spaß mit den Angeboten der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10.

Der 22. Januar erinnert uns jedes Jahr an den Élysée-Vertrag, der 1963 von Deutschland und Frankreich unterzeichnet wurde. Dieser Vertrag legte den Grundstein für eine enge Partnerschaft zwischen den beiden Ländern – und genau diese Verbindung möchten wir an diesem Projekttag greifbar und erlebbar machen.

Durch diesen Tag möchten wir zeigen, wie wichtig die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich ist – nicht nur in der Geschichte, sondern auch für die Zukunft. Ob es um Schüleraustausche, kulturellen Austausch oder das gemeinsame Arbeiten an europäischen Projekten geht: Die Zusammenarbeit unserer Länder bietet viele Chancen.

Bereits am Anfang der ersten großen Pause begannen die Vorbereitungen. Mit Liebe zubereitet, waren die Crêpes ein Highlight des Tages und schnell ausverkauft. Neben den leckeren Snacks konnten sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Kahoot-Quizzes, einer Karaokerunde, beim Glücksrad, bei dem kleine Preise vergeben wurden, und vielen weiteren Aktivitäten beschäftigen. Es war also für jeden etwas dabei!

Am Eingang erhielt jede Schülerin und jeder Schüler einen Laufzettel, der im Laufe des Tages an den jeweiligen Stationen abgestempelt werden musste, um ihn später der Französischlehrkraft im Unterricht vorzuzeigen. Das sorgte für eine extra Motivation. 🙂

Die Atmosphäre war sehr positiv! Man konnte an den Gesichtern sehen, wie begeistert alle waren. Es war definitiv etwas Außergewöhnliches im Vergleich zum klassischen Französischunterricht.

Ein großes Dankeschön geht an alle, die diesen besonderen Tag möglich gemacht haben! Wir danken unseren Mitschülerinnen und Mitschülern aus der Jahrgangsstufe 10 für ihr Engagement, den jüngeren Schülerinnen und Schülern für ihre Teilnahme sowie ganz besonders unseren Lehrerinnen Frau Liebner, Frau Heidenreich, Frau Bolz und Frau Stroot, die uns diesen Tag ermöglicht und uns bei der Planung unterstützt haben.

Hier sind einige Eindrücke für euch: 

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Frohes neues Jahr!

Wir hoffen, ihr seid alle wieder gut ins neue Jahr und auch gut in die letzten Wochen des 1. Schulhalbjahres gestartet!

Wir liefern euch hier sehr gern noch einen schönen Nachklapp aus 2024 – nämlich den Bericht vom traditionellen Türmchenblasen (dieses Jahr „Balkonblasen“).

Auch dieses Jahr fand das Türmchenblasen des Gymnasial-Posaunenchors an Heiligabend um Mitternacht wieder auf dem Balkon der Stadthalle statt. Aufgrund der noch anhaltenden Renovierung der Schule ist der Posaunenchor wieder auf die benachbarte Stadthalle ausgewichen.
Bei gutem Wetter hörten sich viele Zuhörer die weihnachtlichen Klänge auf dem gut gefüllten Theodor-Heuss-Platz an. 15 Minuten lang erklangen die Lieder „Wie soll ich dich emfpangen“, „Gottes Sohn ist kommen“, „Tochter Zion“, „Lobt Gott ihr Christen allzugleich“ und zum Abschluss „O du Fröhliche“.
Zu guter Letzt riefen die etwa 20 Musiker*innen, darunter einige Altschüler, „Fröhliche Weihnachten“ den Zuhörern zu.
Der neue Präside Henrik Drücker gab dabei sein Debüt und dirigierte sein erstes Türmchenblasen.
Das Türmchenblasen bildet das traditionelle Ende des Adventsblasens am Heiligen Abend, nachdem viele junge Leute in der Adventszeit jeden Sonntag um 4 Uhr aufgestanden sind, um anderen Menschen mit Adventsliedern eine Freude zu machen.
Der Posaunenchor wünscht allen ein frohes neues Jahr 2025!
 

Let’s Talk Mental Health 07 

Bock auf Zukunft

Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie mal war. 

Karl Valentin (1882-1948) 

Weit über München hinaus lieben Menschen den eigentümlichen Humor des Komikers Karl Valentin. Und sein Ausspruch, dass die Zukunft auch nicht mehr das ist, was sie mal war, ist herrlich paradox aber doch für unsere Zeit sehr treffend. 

Der amerikanische Psychologieprofessor Martin E. Seligman, Begründer der Positiven Psychologie, betont, dass der Mensch vor allem ein zukunftsbegabtes Wesen ist. Dem Menschen bleibt wenig, wenn ihm die Perspektiven fehlen. Fehlende Perspektiven kommen gefühlsmäßig einer Depression nahe. 

Neuere Untersuchungen haben Spannendes zutage gebracht: Für die Identität eines Menschen spielt nicht nur seine Vergangenheit und das, was er wirklich erlebt hat, eine zentrale Rolle, sondern genauso die Zukunft mit ihren Vorstellungen von dem, was man sein könnte. Der SZ-Autor Jakob Blazza berichtet von Gehirnscans, die zeigen, dass die Zukunft im Gehirn annähernd so real abgebildet wird wie Vergangenheit und Gegenwart – mit dem Unterschied, dass an die Zukunft mit mehr Emotionen gekoppelt sind. 

Die Schlussfolgerung liegt nahe: So wichtig für unser Menschsein die Erinnerung an die Vergangenheit und das Präsentsein in der Gegenwart sind, so wichtig ist für uns auch der Blick in die Zukunft, auf das Kommende. Noch einmal Martin E. Seligman: Die Fähigkeit, sich die Zukunft auszumalen und sie herbeizusehnen, macht den Menschen zum Menschen. 

Vielleicht hat Karl Valentin mit seinem Ausspruch von der Zukunft, die nicht mehr das ist, was sie mal war, ein bisschen recht: Nicht wenige Menschen sehen die Zukunft als etwas, dem sie hilflos ausgeliefert sind, nicht mehr als Möglichkeitsraum, den sie mitgestalten können. 

Für unsere mentale Gesundheit bedeutet das nicht, einfach die Augen vor dem Negativen, das wir tagtäglich über die Medien und in unserem Umfeld mitbekommen, zu verschließen und wie der Vogel Strauß den Kopf in den Sand zu stecken. Es bedeutet vielmehr, dass wir uns das Bild der Zukunft als Möglichkeitsraum wieder bewusst machen. Dass wir unsere positive Zukunftsbegabung leben und dass wir – jede und jeder von uns – unser Potenzial entfalten, mit dem wir miteinander Zukunft gestalten können. 

Mit diesen Gedanken wünsche ich euch und euren Familien eine schöne und erholsame Weihnachts- und Ferienzeit – und ganz viel Mut und Zuversicht, die Zukunft des neuen Jahres zu gestalten! Bleibt gesund und passt gut auf euch auf! 

Euer Tobias Beckervordersandforth, Beratungslehrer 

Wichtige Anregungen habe ich aus diesem Artikel von Jakob Blazza bekommen: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/kultur/trump-krieg-krise-zukunftsangst-hoffnung-e710411/?reduced=true 

Beitragsbild: Larisa-K (pixabay.com)