Interview des ESbloGs mit dem Schaupielensemble der Theaterproduktion „WEBEREI oder Die Erfindung des Bademantels“ des Theaters Gütersloh

Im Rahmen der Kooperation zwischen dem Evangelisch Stiftischen Gymnasium und dem Theater Gütersloh führten Manuel Roy-Chowdhury (EF), Ghazal Alnajjar, (10e) Jeyshika Jeyaganesan (10d) und Julia Brych (10d) unter der Leitung von Caroline Bendix und Sonja Rapp am 11. November 2024 ein Interview mit einem Teil des Ensembles der Produktion „Weberei oder die Erfindung des Bademantels“. Interviewt wurden Christian Schäfer (Regie) sowie die Schauspieler:innen Constantin Gerhards, Christiane Hagedorn und Volker Schiewer. Mit dabei waren außerdem Annika Großestrangmann, Jule Heerlein und Lotta Luisa Hoff, drei Schülerinnen der Klasse 10c des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums, die über ihre Teilnahme am Spielclubs 13+ (Leitung: Anna Lena Friedrichs), die Rolle der „Seidenraupen“ übernahmen und so aktiv in dieser spannenden Uraufführung mitwirkten.

ESbloG: Könntet ihr euch kurz für uns vorstellen?

Christian Schäfer: Ich bin der Regisseur von der „Weberei“ und der künstlerische Leiter im Theater Gütersloh, das mehrheitlich ein Gastspielhaus ist. Aus allen Himmelsrichtungen laden wir Schauspieler:innen für Eigenproduktionen ein.

Constantin Gerhards: Ich bin Constantin Gerards. In der „Weberei“ spiele ich verschiedene Rollen über eine Epoche von mehr als 100 Jahren.

Volker Schiewer: Ich bin Volker Schiewer und Ensemblemitglied der Gütersloher Bürgerbühne. Mal an einer Produktion von Christian Schäfer unter Einsatz sämtlicher Bühnentechnik teilzunehmen hat mich sehr stolz gemacht. Meine Auftritte waren zwar kurz, aber prägnant. Ich spiele die einzige historische Person in diesem Stück und freue mich jetzt schon auf die Aufführungen im Januar.

Christiane Hagedorn: Ich bin Christiane Hagedorn und spiele die Gründerin der Fabrik, um die es in der „Weberei“ geht. Außerdem spiele ich meine eigene Tochter, die durch die Zeiten geht, in ihrem langen und turbulenten Leben sehr viel erlebt und fast 100 Jahre alt wird. In einigen Situationen muss sie sich entscheiden, wo und zu wem sie steht, auch in politischem Sinne. 

ESbloG: Wie seid ihr auf die Stückidee gekommen? 

Christian Schäfer: Bei unseren Eigenproduktionen wählen wir vorrangig Themen, die mit unserer Stadt oder unserer Region zu tun haben. Die Stadt Gütersloh galt als die Stadt der Weber und das Textilwesen war sehr maßgeblich für die die Stadtwerdung. Im Stadtwappen ist z.B. ein Spinnrad bzw. Antriebsrad einer Webmaschine zu sehen, was die Bedeutung des Themas für die Stadt Gütersloh untermalt. Einige meiner ehemaligen Nachbarn, die in früheren Zeiten in Textilfabriken tätig waren, erzählten mir von ihrer Arbeit. Außerdem erzählte mir Matthias Borer, der in Gütersloh einen Verlag besitzt und Indoor-Stadtführungen anbietet, von den Seidenraupen. Im Raum OWL gab es tatsächlich den Versuch, Seidenraupen zu züchten, was nicht geklappt hat. Matthias Borner übermittelte mir dazu Texte. Stück für Stück hat sich die Thematik also zusammengefügt und auch die Autorin Lisa Sommerfeldt hat durch ihre Großeltern, die eine Textilfabrik besaßen, einen eigenen Bezug zu dieser Geschichte. 

ESbloG: Welchen Eindruck habt ihr von der Stadt Gütersloh und gab es ein Casting im Vorfeld der Proben?

Christiane Hagedorn: Bevor ich hier gespielt habe, kannte ich Gütersloh noch nicht gut. Mir fällt auf, wie lebendig die Stadt ist. Von früh bis spät sehe ich unheimlich viele junge Leute und Familien auf den Straßen, was mir sehr gut gefällt. Das erste Mal habe ich 2019 in Gütersloh für „Der Prediger“ gespielt. Für die aktuelle Rolle in der Weberei wurde ich erneut gefragt. Die Arbeit damals hat mir so viel Spaß gemacht und noch bevor ich das Stück kannte, wusste ich, dass ich an der Produktion mitwirken will.

Constantin Gerhards: Was mir auffällt ist, dass die Stadt jeden Tag unfassbar viel macht. Es gibt diesen großen Marktplatz, man kann sehr gut essen gehen, es gibt die unterschiedlichsten Läden und während unserer Proben war das große Musikfestival in der Stadt. Was mir am Theater gut gefällt, ist, dass es auch viel junges Publikum ins Theater holt, z.B. durch Aktionen wie das Kindertheaterfestival. Auch für mich gab es kein Casting, denn auch ich habe bereits einmal in Gütersloh eine Hauptrolle gespielt und wurde für diese Produktion erneut gefragt. Toll ist, dass wir in den Arbeitsprozess des Stücks von Beginn an involviert waren. 

ESbloG:  Wie lange habt ihr geprobt und wie war der Probenprozess?

Constantin Gerhards: 8 Wochen von Juni bis Juli 2014 und dann nochmal ab Mitte August für vier Wochen.  

Christian Schäfer:  In vielen Theaterhäusern ist es üblich morgens und abends je vier Stunden, von 10:00 bis 14:00 Uhr und von 18:00 bis 22:00 Uhr zu proben, was natürlich überhaupt nicht Familienkompatibel ist, sich aber auch gerade in der Theaterwelt ändert. Wir haben meistens morgens angefangen und am Nachmittag nach 6 bis 8 Stunden aufgehört. 

Volker Schiewer: Ich war lange Berufsschullehrer und diese Probenzeiten wären in der Zeit meiner Berufstätigkeit gar nicht möglich gewesen. In dem Stück habe ich vier kleinere Auftritte und trotzdem muss man die ganze Zeit aufmerksam bleiben und darf seinen Auftritt nicht verpassen. Das ist anstrengend, aber auch ganz toll.

ESbloG: Was hat besser geklappt, als erwartet und was war herausfordernd?

Constantin Gerhards: Herausfordernd war, dass wir einen großen Batzen unterschiedlicher Kostüme hatten, mit denen wir in unseren vielen verschiedenen Rollen agieren mussten. Wir hatten keine Requisiteur:innen, d.h. wir als Team waren für die Organisation verantwortlich. Es ist eine Riesenbühne…

Volker Schiewer: Was muss wo liegen und wann? Im Gegensatz zum Film, muss im Theater alles von vorne bis hinten laufen und wird auch nicht unterbrochen, es sei denn der Hut von Queen Elisabeth fehlt plötzlich…

Constantin Gerhards: In einer Szene trete ich als Queen auf und es gab eine Probe, bei der ich einige Male über die Bühne gerannt bin und verzweifelt meinen Hut suchte… Solche Dinge können passieren, wenn sie auch nicht ständig passieren sollten… Man muss dann wissen, wie viel Zeit der Kostümwechsel kostet, um dann mit einer gewissen Haltung auf die Bühne zu gehen und sich auf die Rolle einzulassen. 

Christiane Hagedorn: Für mich war es einfacher, weil ich in diesem Stück längere Phasen habe, in denen ich dieselbe Person spiele und ich daher nicht so unglaublich schnelle Umzüge hatte. Außerdem hatten wir einen kleinen Gang, in dem wir auf der Bühne versteckt von rechts nach links kommen konnten.

ESbloG: Wie lief die Premiere? War sie ausverkauft und wie waren die Reaktionen des Publikums?

Christiane Hagedorn: Das war ganz toll. Wir waren ausverkauft und die Reaktionen waren total klasse. Wir hatten Standing Ovations, was mich total überrascht hat. Natürlich wünscht man sich als Schauspielerin eine solche Wucht aus dem Zuschauerraum, man kann sie aber gar nicht erwarten und das ist jedes Mal ein irres Erlebnis.

Constantin Gerhards:  Es war unser bester Durchlauf, den wir hatten. Nach anderen Stücken kommen die Leute hinterher und geben dir allgemeines Feedback. Bei diesem Stück wurde bei der Premierenfeier über das Thema darüber diskutiert, was fiktiv war und welche realen Biografien miteinbezogen wurden. Diese Art von Austausch war toll.

Volker Schiewer: Im Publikum herrschte totale Begeisterung, auch weil das Stück unheimlich viel Lokalkolorit besitzt. Meine Tochter, die auch im Publikum saß, beobachtete, dass einige Leute mit Tränen in den Augen in die Pause gingen.

Christian Schäfer: Auch wenn das Stück einen Überblick über die Epochen liefert, behandelt es beispielsweise die Kriegssituationen sehr intensiv, was der Autorin Lisa Sommerfeldt ein großes Anliegen war. Besonders der erste Teil der Geschichte beinhaltet tragische Szenen. Mit einem solchen Eindruck wird das Publikum erstmal sehr erschüttert in die Pause entlassen, bevor im zweiten Teil heiterere Passagen folgen. Bei dem Stück handelt es sich um eine Uraufführung und die Spannung, wie das Stück beim Publikum ankommen wird, war sehr groß. Wichtig war mir, dass die Leute mit einem anderen Gefühl das Theater verlassen, als sie hineingegangen sind.

ESbloG: Wie bereitet ihr euch auf die noch anstehenden Aufführungen im Januar vor, wenn vorher abgesehen von einer Leseprobe, keine Proben mehr stattfinden?

Constantin Gerhards: Es wird wahrscheinlich eine zweitägige Wiederaufnahme geben. Für das Ensemble bedeutet dies, den Text erneut durchzugehen und sich auf den Stückverlauf vorzubereiten. 

Volker Schiewer: Ich ziehe meinen Hut vor der Fähigkeit der Berufsschauspieler:innen, diese langen Texte zu bewältigen. Zwischenzeitlich spielen sie auch in anderen Stücke und müssen zwischen mehreren Stücktexten hin und her switchen können. 

ESbloG: Habt ihr euch „Scherze“ für die Dernière überlegt und verratet ihr sie uns?

Volker Schiewer: Theaterspielen ist ernsthafte Arbeit, da haben Scherze nichts zu suchen. Es ist allerdings bemerkenswert, wie die Profischauspieler:innen in der Lage sind, kleine Situationen zu überspielen, z.B. wenn plötzlich ein Satz fehlte, hat das Publikum es niemals gemerkt. 

Christian Schäfer: Ich bin kein besonderer Fan von Dernierengags. Wenn dann, darf das Publikum diese Gags nicht merken. Es passiert, dass unter Umständen etwas lustig gemeint ist, aber ein eigentlich im Stück enthaltener Gag seinen Charme verliert. Bei uns ist es nicht so, dass wir nach 200 Vorstellungen mal in ein Stück Scherze einbauen können. Wir haben nur diese fünf bis 10 Vorstellungen und diese sind sehr wertvoll… 

ESbloG: Welche Rolle haben die Seidenraupen?

Annika, Jule und Lotta (10c): Früher wurde die Seide nicht von Schafen genommen, sondern von Seidenraupen. Die Seide wurde weiterverarbeitet und im Krieg verwendet. In OWL hat es nicht geklappt, Seidenraupen zu züchten. Viele Seidenraupen sind gestorben, so auch wir während unserer drei Auftritte im Stück.  Als Seidenraupen hatten wir nicht viel Text. In jeder Szene sind wir mindestens einmal gestorben und haben mittels Ironie für Lacher gesorgt und dem Publikum so ermöglicht, mal kurz durchzuatmen. 

Christian Schäfer: Die Auftritte der Seidenraupen finden in drei verschiedenen Zeiten statt. Zunächst Ende des 18. Jh., dann im 2. Weltkrieg. Bei dieser zweiten Szene muss ich auch regelmäßig lachen, obwohl sie brutal ist. Diese Szene ist fürchterlich, weil sie die Versuche der Nationalsozialisten zeigt und ihren Umgang mit Lebewesen. Schließlich endet das Ganze in einer Vergasungsszene. Es birgt in sich immer eine gewisse Komik, wenn Menschen Tiere spielen, hier Raupen… Wie unterhalten sich Raupen? Gerade diese zweite Szene hat dennoch einen ernsten Hintergrund und ist von Lisa Sommerfeldt sehr pointiert und toll geschrieben. Constantin Gerhards spielt eine Nazilehrerin und es gibt eine Schülerin, die mit den Seidenraupen experimentieren muss. Kranke Seidenraupen werden vernichtet. Was ist lebenswert in der Ideologie der Nazis? Auch um diese Frage dreht sich die Szene, für die wir sehr gute Darstellerinnen brauchten und im Spielclub fanden. Die Texte sind sehr ähnlich, beinhalten Wiederholungen und wahnsinnig schnelle Wortwechsel. Die dritte Szene der Seidenraupen findet in der heutigen Zeit statt. Am Schluss steht eine Warnung. Jede/r kann sich überlegen, was auf die Seidenraupen, die Textilindustrie, uns und das Weltgeschehen zu kommt. 

ESbloG: Was nehmt ihr aus dem Stück mit?

Christiane Hagedorn: Das Eintauchen in die deutsche Geschichte, in Globalisierungsfragen und in die Realität eines Textilunternehmens. Ich habe gelernt, wie ein industrieller Webstuhl funktioniert oder, was es für heimische Betriebe, die in den 60er Jahren sehr erfolgreich waren, bedeutet, wenn plötzlich Stoffe aus China kommen. Diese komplexe Materie und eine Geschichte zu erzählen, die über eine so viele Epochen geht und der Versuch, dass diese auch bei den Zuschauer:innen innerhalb eines Abends ankommt, war eine faszinierende Erfahrung. 

Constantin Gerhards: Es war irre für mich, der aus einer ganz anderen Generation kommt, die Geschichte vom ersten und zweiten Weltkrieg durch die Auseinandersetzung mit dem Stück in Ansätzen zu „erleben“. Was ich total spannend finde, sind die psychologischen Abhängigkeiten. Viele Unternehmen haben sich doch dem Nationalsozialismus unterworfen, in der Hoffnung, dadurch weiter Karriere machen zu können. Wenn man hinter die Kulissen blickt, versteht man, dass diese Menschen in Not waren und in Abhängigkeit lebten. Was mich zutiefst erschreckt ist, wie sich die Geschichten in der heutigen Zeit, zum Teil durch rechte Parteien, wiederholen (könn(t)en).

Volker Schiewer: Dieses Stück umspannt einen Zeitraum von ziemlich genau 225 Jahren. Gerade bei den Proben haben uns besonders der 1. und 2. Weltkrieg und die nationalsozialistische Zeit beschäftigt. Im Publikum saßen sehr viele Gütersloher, die genau diese Zeit erlebt haben. Ich erinnere mich auch an eine Aussage im Stück „es muss doch jetzt irgendwie weitergehen“. Die Thematik ist sehr authentisch und das wirkt, auch beim Publikum.

Annika, Jule und Lotta (10c): Besonders nehmen wir die Bühnenerfahrung und unseren Blick hinter die Kulissen mit. Wir haben bei Kostümwechseln geholfen und es war aufregend, zu beobachten, wie sich die Schauspieler:innen in die Rollen einfinden. Im Geschichtsunterricht lesen wir Texte und unterhalten uns über diese. In einem Theaterstück hingegen wird die Thematik viel nähergebracht. Man entwickelt ein größeres Verständnis, hat plötzlich Lust, selbst nachzuforschen und sich mit geschichtlichen Ereignissen zu befassen, die auch eine Mahnung an uns alle sein sollten.

ESbloG: Wo habt ihr erste Schauspielerfahrungen gesammelt und habt ihr Schauspielkunst studiert?

Christiane Hagedorn: Meine erste Schauspielerfahrung war in der Schule in einem Märchen. Ich studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, hatte meine ersten Engagements in Potsdam und in Schwerin. Das waren schöne Zeiten. Schließlich bin ich nach Münster gekommen, wo ich immer noch lebe. Acht Jahre war ich am Theater Münster als Schauspielerin engagiert, bin inzwischen aber freie Schauspielerin und Sängerin, was es mir ermöglicht, neben meinen freien Projekten zwischen Musik und Theater, auch immer wieder am Theater Gütersloh zu gastieren. 

Constantin Gerhards: Als Kindergartenkind habe ich schon einen Clown gespielt, den „dummen August“, und ich liebe Filme. In der Schule ging dann die Theater-AG los und wir konnten am Schauspielhaus Köln im Rahmen des Schülertheaterfestivals „Das Tagebuch der Anne Frank“ aufführen. Später war ich zweie Jahre in Köln auf einer privaten Schauspielschule und habe im Schauspielhaus in einem Jugendclub gespielt. 2018 habe ich für mich entschieden, noch einen staatlichen Abschluss zu absolvieren, um mehr Chancen zu haben. Ich bin dann an die Schauspielschule Folkwang gewechselt. Die Ausbildung umfasste unter anderem viel Körperarbeit, Sprechunterricht, Tanz und Singen.… Es war ein Traum. Mein erstes Engagement war danach in Bad Hersfeld, im Stück „Club der toten Dichter“. In Plauen hatte ich am Vogtlandtheater ein Gastengagement und schließlich gastierte ich in Gütersloh bei „Bermpohl bleiben“ und nun bei der „Weberei“. Zwischendurch bin ich in einer Filmagentur und drehe für das Fernsehen.

Volker Schiewer:  Ich arbeitete mein Leben lang als Berufsschullehrer. Im Mittelpunkt zu stehen und etwas sagen zu müssen, war mir vertraut. Seit 50 Jahren bin ich Musiker. Ich kannte es, auf der Bühne zu stehen, aber Theaterspielen war doch etwas Neues. Seit 2018 bin ich bei der Gütersloher Bürgerbühne betete vor der ersten Premiere, „der Kelch möge an mir vorübergehen“.  Ich hatte keine Erfahrung, wie es ist, wenn der ganze Theaterraum voller Leute ist. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass ich es kann und ich freue mich auf jede weitere Produktion.

ESbloG: Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Laien- und Berufsschauspieler:innen?

Annika, Jule und Lotta (10c): Es war sehr beeindruckend in diesem Ensemble zu spielen und die Schauspieler:innen nicht nur vom Publikum aus zu sehen,  sondern hautnah dabei zu sein und zu erleben, wie sie sich auf eine Aufführung vorbereiten. Trotz unserer kleinen Rolle haben wir uns zugehörig gefühlt. Die Gruppendynamik des Theaters Gütersloh ist vergleichbar mit der einer Familie. 

Volker Schiewer: Nicht umsonst heißt es „Ensemble“. Ich habe mich sofort als Teil des Ensembles gefühlt und hätte es sonst auch nicht machen wollen.

Christiane Hagedorn: Wenn ich mit Menschen auf der Bühne stehe, gibt es für mich keine Unterschiede. Jede/r gehört dazu. Am Theater Gütersloh ist eine Atmosphäre in der jeder maximal wertgeschätzt wird. Alle gehören zusammen und nur so ist es eine gute Arbeit. 

Constantin Gerhards: In dieser Kunstbubble habe ich die totale Befreiungserfahrung darin gemacht, mit Menschen zu arbeiten, die aus den unterschiedlichsten Bereichen und Ländern kommen und die wenig Berührung mit Theater haben. Diese Begegnungen zu erleben, ist mein Hauptinteresse als Schauspieler. 

ESbloG: Wie ist es, sich immer wieder an eine neue Gruppe zu gewöhnen und sie nach dem Probenprozess wieder zu verlassen?

Constantin Gerhards: Es ist toll! Auch schwer, aber total bereichernd. Diese viele Reisen, anderen Städte und unterschiedlichen Menschen.

Volker Schiewer: Man bleibt wach und lernt dazu. Wir sind als Ensemble zusammen gewachsen und helfen uns gegenseitig. 

ESbloG: Wenn ihr nur einen Satz an die zukünftige Generation weitergeben könntet, welcher wäre es?

Constantin Gerhards: Für meine Generation und auch euch, ist es besonders wichtig, nicht aufzugeben und für die Dinge, die man machen möchte, einzustehen, denn in schweren Situationen, die auf uns zukommen werden und die einen ohnmächtig lassen werden können ist es wichtig, sich trotzdem mit guten Freunden zu umgeben und nicht aufzugeben.

Christiane Hagedorn: Lasst euch nicht von dem einlullen, was über alle möglichen Medien auf euch einströmt, bleibt wach für das, was in der echten Welt um euch herum passiert und habt MUT, denn vielleicht ist so ein Stück eine Warnung dafür, wie es gesellschaftlich laufen kann, wenn man in eine Situation hineinstolpert, die man jetzt noch verhindern kann. 

Volker Schiewer: Seid aufmerksam und nehmt mit sämtlichen Sinnen am Leben teil und macht euch selbst die Freude, andere Menschen zu begeistern.

ESbloG: DANKE für dieses Interview und dass ihr uns eure Zeit geschenkt habt. Wir freuen uns schon sehr darauf, am 11. Januar um 19:30 Uhr live im Theatersaal mit dabei zu sein. TOI, TOI, TOI und bis bald! 

Foto von: Kai Uwe Oesterhelweg
Foto von: Kai Uwe Oesterhelweg
Foto von: Kai Uwe Oesterhelweg
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Foto von: Kai Uwe Oesterhelweg

Hier seht ihr Annika Großestrangmann, Jule Heerlein und Lotta Luisa Hoff (10c, ESG) als Seidenraupen:

Foto von: Kai Uwe Oesterhelweg

Weitere Infos zum Stück: Schauspiel von Lisa Sommerfeldt I Regie und Bühne: Christian Schäfer I Kostüme: Anna Sun Barthold-Torpai I Musik: Miriam Berger I Choreografie: Dhélé Agbetou I Es spielen: Vivienne Causemann, Christine Diensberg, Constantin Gerhards, Christiane Hagedorn, Jacques I Malan, Volker Schiewer (Bürgerbühne Gütersloh e. V.), Wake up OWL Company, Spielclub 13+, Spielclubleitung: Anna Lena Friedrichs (Theaterpädagogin)

Informationen & Trailer: [hCps://www.theater-gt.de/veranstaltung/weberei-oder-die-erfindung-des-bademantels]. (07.11.2024)

Geballte neue Frauenpower am ESG – Im Lehrerzimmer sitzt nun auch …

… Frau Louisa Leweke

Und wir haben ihr mal ein paar Fragen stellen dürfen!  

  1. Wie sind Sie denn auf das ESG gekommen? 

Nüchtern betrachtet, weil ich mich beworben habe, ein Vorstellungsgespräch hatte und die Schule mich eingestellt hat 🙂 Nach meinem Referendariat war ich wie alle anderen auf der Suche nach einer Stelle. Trotz des in aller Munde „Lehrermangels“ schwierig… Als ich die Ausschreibung des ESGs sah, googelte ich natürlich zunächst. Das ESG erinnerte mich stark an meine eigene Schulzeit auf der Marienschule, welche durch christliche Werte geprägt war. Das und das sympathisch wirkende Kollegium überzeugten mich. 

  1. Welche Fächer unterrichten Sie? 

Deutsch und evangelische Religionslehre. 

  1. Haben Sie eine volle Stelle am ESG? 

Ja. 

  1. Warum sind Sie Lehrerin geworden? 

Die Antwort ist wahrscheinlich weniger zufriedenstellend, dafür aber ehrlich: wie vielen Abiturienten ging es mir ähnlich: ich hatte nicht so richtig eine Ahnung, was ich gerne machen wollte. Die Hunde- bzw. Reiterstaffel der Polizei hat mich interessiert, allerdings der Einstellungstest abgeschreckt. Letztendlich habe ich mich bei der Agentur für Arbeit beraten lassen und den Rat zum Lehrerberuf bekommen. 

  1. Wie gefällt Ihnen die Schule? 

Bisher sehr gut! Ein sympathisches und hilfsbereites Kollegium sowie eine tolle Schülerschaft. 

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Geballte neue Frauenpower am ESG – im Lehrerzimmer und im Büro der Schulsozialarbeit!

Frau Lena Siefert im Blog Interview

Wir haben all´ die neuen Gesichter am ESG mal getroffen und möchten sie euch in den nächsten Tagen gerne vorstellen. Starten wir heute mit Frau Alena Siefert, über deren volle Stelle sich besonders Frau Strüwe, aber im Endeffekt wir alle total freuen, denn sie steht uns mit Rat und Tat zur Seite.

Hier steht euch eine neue Tür offen!

Würden Sie uns verraten, wie alt Sie sind?
Ich bin 28 Jahre alt. 

Wo haben Sie gearbeitet, bevor Sie die Stelle hier am ESG angetreten sind?
Ich habe zuvor bei der ambulanten Erziehungshilfe/ aufsuchende Familienhilfe sowie bei der Schulsozialarbeit in Marienfeld an der Marienschule 

Was haben Sie eigentlich studiert? 
Ich habe Soziale Arbeit und Management in Rostock studiert. 

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Sie unterrichtet weiter – nur in Zukunft angehende Lehrer:innen – Frau Dr. Schmidt verlässt das ESG

Und noch einen Abschied müssen wir am Ende dieses Schuljahres verkraften: Frau Dr. Schmidt verlässt das ESG, um an der Uni fortan im Bereich Didaktik tätig zu werden und angehende Lehrer:innen auszubilden. Wir lassen auch sie nicht ziehen, ohne ein Interview:

Sie wird dem ESG sehr fehlen: Frau Dr. Miriam Schmidt

Was hat Sie dazu gebracht, Lehrerin für Chemie und Deutsch zu werden? 

Ich habe mich schon in der Schule für Chemie interessiert, besonders ab der zehnten Klasse. Ab diesem Zeitpunkt war klar, dass ich etwas mit Chemie machen wollte. Ich habe zunächst etwas anderes studiert, bin dann aber doch zum Lehramt gekommen, wie es mir meine Mitschüler vorhergesagt hatten „Du wirst mal Lehrerin“. 

Mir wurde klar, dass ich Chemie als Unterrichtsfach möchte. Ich wollte aber nicht noch eine Naturwissenschaft, sondern eine Sprache dazu. Daher habe ich mich für Deutsch entschieden, auch weil ich mehrere Leute kannte, die Deutsch studiert haben und denen es an der Uni Bielefeld gut gefallen hat. So habe ich angefangen und bin dabeigeblieben.

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Lange war Frau Lange da – jetzt verlässt sie das ESG

… aber nicht ohne ein Abschiedsinterview:

Blog: Liebe Frau Lange, unsere drängendste Frage: Warum verlassen Sie das ESG? 

Frau Lange: Puh, ja, das war eine nicht ganz einfache Entscheidung – und eine Entscheidung, die über mehrere Jahre gereift ist. Ich habe derzeit insgesamt fast zwei Stunden Fahrzeit jeden Tag. Ich fand das nicht immer schlecht, denn ich habe die Zeit oft auch als Zeit für mich empfunden und genutzt und mit einem Kind war das auch durchaus noch machbar. Jetzt habe ich zwei Kinder und merke einfach, wie mir diese zwei Stunden am Tag fehlen.  

Wir nehmen Sie beim Wort 🙂

Blog: Haben Sie denn schon eine neue Schule gefunden – mit weniger Fahrzeit? 

Frau Lange: Ja, ich fange am Liebfrauengymnasium in Büren an und habe dann nur noch einen circa 10-minütigen Fahrtweg!

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Das ist wohl das Letzte für 2023

Kaum zu glauben, aber wahr – wir haben die Weihnachtsferien – und damit den letzten Schultag in 2023 – erreicht. Der Weg dahin war dieses Jahr für viele nicht so ganz einfach – die letzten Monate waren bei etlichen von euch (und auch bei etlichen Lehrkräften) durch Krankheiten und damit verbundenen Ausfällen geprägt. Das hat die Zeit ganz schön anstrengend gemacht. Dazu Klausuren- bzw. Lernstress, persönliche Probleme oder Schicksalsschläge – irgendwie war es keine einfach Zeit. Umso mehr tut die anstehende Pause jetzt gut. Einfach mal nichts tun, Sofa-Tage, Zeit für Freunde und Familie … herrlich. Genießt es!

Wir haben in den letzten Tagen noch einige Lehrkräfte nach ihren Plänen für die Ferien, den Jahreswechsel u.ä. befragt. Vielleicht findet ihr ja etwas Muße, für diesen letzten Artikel des Blogs in 2023.

Hier wurden Frau Kuhlmann und Frau Milsch befragt:

Was war Ihr persönliches oder schulisches Highlight in 2023? 

Frau Milsch: 

  • schulisch: Der neue Job am ESG (Februar 2023) 
  • persönlich: Die New-York Reise im Sommer mit meinem Freund 

Frau Kuhlmann: 

  • schulisch und persönlich: Die Einschulung meiner Tochter Greta 

Verreisen Sie in den Weihnachtsferien? 

Frau Milsch: Nein, ist nicht geplant. Dafür sehr viel Zeit mit der Familie. 

Frau Kuhlmann: Ja, einmal ein Urlaub mit der Familie und dann noch in den Center Park. 

Was machen Sie an Silvester? 

Frau Milsch: Mit Familie und Freunden feiern und essen. 

Frau Kuhlmann: Im Urlaub mit der Familie feiern. 

Haben Sie gute Vorsätze für 2024? Welche?

Frau Milsch: Weniger perfektionistisch sein, mehr Sport machen, weniger Süßigkeiten essen, ein neues Land bereisen, auf ein Konzert gehen (von einem Künstler, wo ich noch nicht war) und für meine Familie und Freunde immer da zu sein.  

Frau Kuhlmann: Mehr Sport machen und mehr Zeit für mich selbst nehmen. 

Frau Kämpken gab uns diese Informationen:

Was war Ihr persönliches ODER schulisches Highlight in 2023?

Spiekeroog mit der 6b
Kursfahrt nach Prag mit Herrn Ostermeier

Ihr Unwort des Jahres? 

zeitgemäß

Haben Sie gute Vorsätze für 2024? Welche?

Freund*innen anrufen
jeden Tag ein Frühstück für die Schule einpacken

Welche Vorsätze aus dem letzten Jahr sind Ihnen gelungen?

Jeden Tag eine Tasse Tee trinken

Was ist nächster Lichtblick?

Kursfahrt nach Wien mit Herrn Boucsein

Verreisen Sie in den Weihnachtsferien?

Nein!

Was machen Sie an Silvester?

Ich schmeiße ne Party und wir backen Berliner

Hier die Antworten von Herrn Gausemeier:

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Neues Gesicht und neue Stelle am ESG

Hilfe beim Finden DEINES Weges

Frau Christina Schulte ist nun unser neuer Übergangscoach und damit für ALLES zuständig rund um das Thema „Übergang“ von Schule ins (Berufs-)Leben.

Ab jetzt für euch im Einsatz: Frau Christina Schulte

Was und wo haben Sie denn studiert?

Ich habe Wirtschaftspsychologie und Public health in Bielefeld studiert.

Kommt daher auch Ihr Interesse an dieser Stelle?

Ja, auch! Die Bereiche Arbeit und Gesundheit haben in meinem Studium eine große Rolle gespielt – die Fragen danach, wie ich arbeite, was mich glücklich macht, was fange ich mit meinem Leben an. Das sind ja eben auch ganz wichtige Fragen für euch Jugendliche und jemanden darin zu unterstützen, das bereitet mir viel Freude. 

Was genau ist denn als Übergangscoach Ihre Aufgabe?

Ich berate die SchülerInnen bei Fragen nach dem: Was kommt danach – also nach der Schule – und zwar nicht nur nach dem Abitur, sondern auch schon, wenn man sich dazu entscheidet, das Abi nicht zu machen und die Schule vorher verlassen möchte. 

Also können nur Kinder aus der Oberstufe zu Ihnen kommen oder ab welcher Jahrgangsstufe kann man denn zu Ihnen kommen, um sich beraten zu lassen?

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„Leicht und fluffig“ und ungefährlich?

Was ist dran an dem Vape-Trend?

Schön, bunt und klingt irgendwie lecker – und voll im Trend: Vabes, die E-Zigaretten, bestehend aus Batterie, Mundstück, Tank mit Flüssigkeit und einem Verdampfer, der durch die Batterie betrieben wird und die Flüssigkeit verdampft. Es gibt sie in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, mit, aber auch ohne Nikotin. Drängt sich doch die Frage auf, ob man diesen Trend ganz unbedenklich mal mitgehen kann …

Ganz schön anzuschauen – das war es dann aber auch schon!

Wir haben uns mal auf den Weg zu jemandem gemacht, der es wissen muss: Lars Riemeier von der Sucht- und Drogenhilfe der Caritas.

Blogger on tour!

Wie sieht es also aus – unsere erste Frage: Können wir nikotinfreie Vabes bedenkenlos konsumieren?

Vapes ohne Nikotin dürfen nicht als bedenkenlos betrachtet werden, so der Experte. „Das Liquid, was dort enthalten ist, kann Lungenerkrankungen auslösen und wir müssen einfach sagen: Oft weiß man nicht nicht mal, was genau drin ist. Man darf nicht vergessen, dass auch Produkte nachgemacht werden. Die kommen sonst woher, man kann sich nicht sicher sein, was da drin ist.  Ungefährlich ist das auf jeden Fall nicht. Es gibt massig Untersuchungen und alle kommen zu dem Schluss gekommen: Es ist gesundheitsschädlich, auch wenn es nach Traube oder Apfel schmeckt.“ 

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Blick über den eigenen Schulhofrand I

Besuch des Kunsthauses am SG

Während der Motto-Woche haben wir es mal wieder deutlich gespürt und gehört: Diese „freundschaftliche Rivalität“ zwischen den weiterführenden Schulen. Vor allem das SG und das ESG pflegen diesen traditionellen „Wettstreit“ – das wissen Ur-GütersloherInnen schon lange und Zugezogene erfahren diesen „Funfact Gütersloh“ schnell nach Ankunft.

Kurios dabei, dass die meisten nicht einmal in ihrem Leben die ein bzw. die anderen Schulen von innen gesehen haben (gut, vielleicht noch am Tag der offenen Tür, aber das war es dann auch …).

Die Projektgruppe „Schule und Zeitung“ aus der Klasse 8 hat versucht, daran etwas zu ändern und die anderen Schulen mal dahingehend zu betrachten, was uns etwas neidisch werden lässt. Ja, das gibt es! Unsere Schule ist toll, aber wir können uns von den anderen Schulen in vielen Bereichen inspirieren lassen.

Nehmen wir zum Beispiel mal unser oben schon genanntes Nachbargymnasium. Wusstet ihr, dass die ihr eigenes „Kunsthaus“ haben? Saphira, Inga und Melina haben sich mal auf den Weg gemacht und haben ganz viel Platz und Ausstattung für künstlerisches Treiben gesehen. Schaut und lest selbst:

Das Kunsthaus am Städtischen Gymnasium 

(von Saphira, Inga und Melina)

Das Kunsthaus am SG ist der Ort, an dem sich Schüler/innen des ESG und SG treffen, um dort den Unterricht des Kunst LKs zu besuchen. Das Gebäude ist hauptsächlich für den Kunstunterricht da, jedoch bietet es auch Räume für den Informatikunterricht. Vor drei Jahren wurde es neu eröffnet, nachdem das alte abgerissen wurde.  

In der Zeit, in der das Kunsthaus gebaut wurde, wurden die Schüler/innen in anderen Räumen unterrichtet, also freute es alle umso mehr, dass sie nun einen besseren Ort für die Kunst haben.  

Es ist in einem modernen Stil eingerichtet und bietet viel Platz zum Arbeiten und Ausstellen von Bildern und anderen Werken.  

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