Im Rahmen der Kooperation zwischen dem Evangelisch Stiftischen Gymnasium und dem Theater Gütersloh führten Manuel Roy-Chowdhury (EF), Ghazal Alnajjar, (10e) Jeyshika Jeyaganesan (10d) und Julia Brych (10d) unter der Leitung von Caroline Bendix und Sonja Rapp am 11. November 2024 ein Interview mit einem Teil des Ensembles der Produktion „Weberei oder die Erfindung des Bademantels“. Interviewt wurden Christian Schäfer (Regie) sowie die Schauspieler:innen Constantin Gerhards, Christiane Hagedorn und Volker Schiewer. Mit dabei waren außerdem Annika Großestrangmann, Jule Heerlein und Lotta Luisa Hoff, drei Schülerinnen der Klasse 10c des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums, die über ihre Teilnahme am Spielclubs 13+ (Leitung: Anna Lena Friedrichs), die Rolle der „Seidenraupen“ übernahmen und so aktiv in dieser spannenden Uraufführung mitwirkten.
ESbloG: Könntet ihr euch kurz für uns vorstellen?
Christian Schäfer: Ich bin der Regisseur von der „Weberei“ und der künstlerische Leiter im Theater Gütersloh, das mehrheitlich ein Gastspielhaus ist. Aus allen Himmelsrichtungen laden wir Schauspieler:innen für Eigenproduktionen ein.
Constantin Gerhards: Ich bin Constantin Gerards. In der „Weberei“ spiele ich verschiedene Rollen über eine Epoche von mehr als 100 Jahren.
Volker Schiewer: Ich bin Volker Schiewer und Ensemblemitglied der Gütersloher Bürgerbühne. Mal an einer Produktion von Christian Schäfer unter Einsatz sämtlicher Bühnentechnik teilzunehmen hat mich sehr stolz gemacht. Meine Auftritte waren zwar kurz, aber prägnant. Ich spiele die einzige historische Person in diesem Stück und freue mich jetzt schon auf die Aufführungen im Januar.
Christiane Hagedorn: Ich bin Christiane Hagedorn und spiele die Gründerin der Fabrik, um die es in der „Weberei“ geht. Außerdem spiele ich meine eigene Tochter, die durch die Zeiten geht, in ihrem langen und turbulenten Leben sehr viel erlebt und fast 100 Jahre alt wird. In einigen Situationen muss sie sich entscheiden, wo und zu wem sie steht, auch in politischem Sinne.
ESbloG: Wie seid ihr auf die Stückidee gekommen?
Christian Schäfer: Bei unseren Eigenproduktionen wählen wir vorrangig Themen, die mit unserer Stadt oder unserer Region zu tun haben. Die Stadt Gütersloh galt als die Stadt der Weber und das Textilwesen war sehr maßgeblich für die die Stadtwerdung. Im Stadtwappen ist z.B. ein Spinnrad bzw. Antriebsrad einer Webmaschine zu sehen, was die Bedeutung des Themas für die Stadt Gütersloh untermalt. Einige meiner ehemaligen Nachbarn, die in früheren Zeiten in Textilfabriken tätig waren, erzählten mir von ihrer Arbeit. Außerdem erzählte mir Matthias Borer, der in Gütersloh einen Verlag besitzt und Indoor-Stadtführungen anbietet, von den Seidenraupen. Im Raum OWL gab es tatsächlich den Versuch, Seidenraupen zu züchten, was nicht geklappt hat. Matthias Borner übermittelte mir dazu Texte. Stück für Stück hat sich die Thematik also zusammengefügt und auch die Autorin Lisa Sommerfeldt hat durch ihre Großeltern, die eine Textilfabrik besaßen, einen eigenen Bezug zu dieser Geschichte.
ESbloG: Welchen Eindruck habt ihr von der Stadt Gütersloh und gab es ein Casting im Vorfeld der Proben?
Christiane Hagedorn: Bevor ich hier gespielt habe, kannte ich Gütersloh noch nicht gut. Mir fällt auf, wie lebendig die Stadt ist. Von früh bis spät sehe ich unheimlich viele junge Leute und Familien auf den Straßen, was mir sehr gut gefällt. Das erste Mal habe ich 2019 in Gütersloh für „Der Prediger“ gespielt. Für die aktuelle Rolle in der Weberei wurde ich erneut gefragt. Die Arbeit damals hat mir so viel Spaß gemacht und noch bevor ich das Stück kannte, wusste ich, dass ich an der Produktion mitwirken will.
Constantin Gerhards: Was mir auffällt ist, dass die Stadt jeden Tag unfassbar viel macht. Es gibt diesen großen Marktplatz, man kann sehr gut essen gehen, es gibt die unterschiedlichsten Läden und während unserer Proben war das große Musikfestival in der Stadt. Was mir am Theater gut gefällt, ist, dass es auch viel junges Publikum ins Theater holt, z.B. durch Aktionen wie das Kindertheaterfestival. Auch für mich gab es kein Casting, denn auch ich habe bereits einmal in Gütersloh eine Hauptrolle gespielt und wurde für diese Produktion erneut gefragt. Toll ist, dass wir in den Arbeitsprozess des Stücks von Beginn an involviert waren.
ESbloG: Wie lange habt ihr geprobt und wie war der Probenprozess?
Constantin Gerhards: 8 Wochen von Juni bis Juli 2014 und dann nochmal ab Mitte August für vier Wochen.
Christian Schäfer: In vielen Theaterhäusern ist es üblich morgens und abends je vier Stunden, von 10:00 bis 14:00 Uhr und von 18:00 bis 22:00 Uhr zu proben, was natürlich überhaupt nicht Familienkompatibel ist, sich aber auch gerade in der Theaterwelt ändert. Wir haben meistens morgens angefangen und am Nachmittag nach 6 bis 8 Stunden aufgehört.
Volker Schiewer: Ich war lange Berufsschullehrer und diese Probenzeiten wären in der Zeit meiner Berufstätigkeit gar nicht möglich gewesen. In dem Stück habe ich vier kleinere Auftritte und trotzdem muss man die ganze Zeit aufmerksam bleiben und darf seinen Auftritt nicht verpassen. Das ist anstrengend, aber auch ganz toll.
ESbloG: Was hat besser geklappt, als erwartet und was war herausfordernd?
Constantin Gerhards: Herausfordernd war, dass wir einen großen Batzen unterschiedlicher Kostüme hatten, mit denen wir in unseren vielen verschiedenen Rollen agieren mussten. Wir hatten keine Requisiteur:innen, d.h. wir als Team waren für die Organisation verantwortlich. Es ist eine Riesenbühne…
Volker Schiewer: Was muss wo liegen und wann? Im Gegensatz zum Film, muss im Theater alles von vorne bis hinten laufen und wird auch nicht unterbrochen, es sei denn der Hut von Queen Elisabeth fehlt plötzlich…
Constantin Gerhards: In einer Szene trete ich als Queen auf und es gab eine Probe, bei der ich einige Male über die Bühne gerannt bin und verzweifelt meinen Hut suchte… Solche Dinge können passieren, wenn sie auch nicht ständig passieren sollten… Man muss dann wissen, wie viel Zeit der Kostümwechsel kostet, um dann mit einer gewissen Haltung auf die Bühne zu gehen und sich auf die Rolle einzulassen.
Christiane Hagedorn: Für mich war es einfacher, weil ich in diesem Stück längere Phasen habe, in denen ich dieselbe Person spiele und ich daher nicht so unglaublich schnelle Umzüge hatte. Außerdem hatten wir einen kleinen Gang, in dem wir auf der Bühne versteckt von rechts nach links kommen konnten.
ESbloG: Wie lief die Premiere? War sie ausverkauft und wie waren die Reaktionen des Publikums?
Christiane Hagedorn: Das war ganz toll. Wir waren ausverkauft und die Reaktionen waren total klasse. Wir hatten Standing Ovations, was mich total überrascht hat. Natürlich wünscht man sich als Schauspielerin eine solche Wucht aus dem Zuschauerraum, man kann sie aber gar nicht erwarten und das ist jedes Mal ein irres Erlebnis.
Constantin Gerhards: Es war unser bester Durchlauf, den wir hatten. Nach anderen Stücken kommen die Leute hinterher und geben dir allgemeines Feedback. Bei diesem Stück wurde bei der Premierenfeier über das Thema darüber diskutiert, was fiktiv war und welche realen Biografien miteinbezogen wurden. Diese Art von Austausch war toll.
Volker Schiewer: Im Publikum herrschte totale Begeisterung, auch weil das Stück unheimlich viel Lokalkolorit besitzt. Meine Tochter, die auch im Publikum saß, beobachtete, dass einige Leute mit Tränen in den Augen in die Pause gingen.
Christian Schäfer: Auch wenn das Stück einen Überblick über die Epochen liefert, behandelt es beispielsweise die Kriegssituationen sehr intensiv, was der Autorin Lisa Sommerfeldt ein großes Anliegen war. Besonders der erste Teil der Geschichte beinhaltet tragische Szenen. Mit einem solchen Eindruck wird das Publikum erstmal sehr erschüttert in die Pause entlassen, bevor im zweiten Teil heiterere Passagen folgen. Bei dem Stück handelt es sich um eine Uraufführung und die Spannung, wie das Stück beim Publikum ankommen wird, war sehr groß. Wichtig war mir, dass die Leute mit einem anderen Gefühl das Theater verlassen, als sie hineingegangen sind.
ESbloG: Wie bereitet ihr euch auf die noch anstehenden Aufführungen im Januar vor, wenn vorher abgesehen von einer Leseprobe, keine Proben mehr stattfinden?
Constantin Gerhards: Es wird wahrscheinlich eine zweitägige Wiederaufnahme geben. Für das Ensemble bedeutet dies, den Text erneut durchzugehen und sich auf den Stückverlauf vorzubereiten.
Volker Schiewer: Ich ziehe meinen Hut vor der Fähigkeit der Berufsschauspieler:innen, diese langen Texte zu bewältigen. Zwischenzeitlich spielen sie auch in anderen Stücke und müssen zwischen mehreren Stücktexten hin und her switchen können.
ESbloG: Habt ihr euch „Scherze“ für die Dernière überlegt und verratet ihr sie uns?
Volker Schiewer: Theaterspielen ist ernsthafte Arbeit, da haben Scherze nichts zu suchen. Es ist allerdings bemerkenswert, wie die Profischauspieler:innen in der Lage sind, kleine Situationen zu überspielen, z.B. wenn plötzlich ein Satz fehlte, hat das Publikum es niemals gemerkt.
Christian Schäfer: Ich bin kein besonderer Fan von Dernierengags. Wenn dann, darf das Publikum diese Gags nicht merken. Es passiert, dass unter Umständen etwas lustig gemeint ist, aber ein eigentlich im Stück enthaltener Gag seinen Charme verliert. Bei uns ist es nicht so, dass wir nach 200 Vorstellungen mal in ein Stück Scherze einbauen können. Wir haben nur diese fünf bis 10 Vorstellungen und diese sind sehr wertvoll…
ESbloG: Welche Rolle haben die Seidenraupen?
Annika, Jule und Lotta (10c): Früher wurde die Seide nicht von Schafen genommen, sondern von Seidenraupen. Die Seide wurde weiterverarbeitet und im Krieg verwendet. In OWL hat es nicht geklappt, Seidenraupen zu züchten. Viele Seidenraupen sind gestorben, so auch wir während unserer drei Auftritte im Stück. Als Seidenraupen hatten wir nicht viel Text. In jeder Szene sind wir mindestens einmal gestorben und haben mittels Ironie für Lacher gesorgt und dem Publikum so ermöglicht, mal kurz durchzuatmen.
Christian Schäfer: Die Auftritte der Seidenraupen finden in drei verschiedenen Zeiten statt. Zunächst Ende des 18. Jh., dann im 2. Weltkrieg. Bei dieser zweiten Szene muss ich auch regelmäßig lachen, obwohl sie brutal ist. Diese Szene ist fürchterlich, weil sie die Versuche der Nationalsozialisten zeigt und ihren Umgang mit Lebewesen. Schließlich endet das Ganze in einer Vergasungsszene. Es birgt in sich immer eine gewisse Komik, wenn Menschen Tiere spielen, hier Raupen… Wie unterhalten sich Raupen? Gerade diese zweite Szene hat dennoch einen ernsten Hintergrund und ist von Lisa Sommerfeldt sehr pointiert und toll geschrieben. Constantin Gerhards spielt eine Nazilehrerin und es gibt eine Schülerin, die mit den Seidenraupen experimentieren muss. Kranke Seidenraupen werden vernichtet. Was ist lebenswert in der Ideologie der Nazis? Auch um diese Frage dreht sich die Szene, für die wir sehr gute Darstellerinnen brauchten und im Spielclub fanden. Die Texte sind sehr ähnlich, beinhalten Wiederholungen und wahnsinnig schnelle Wortwechsel. Die dritte Szene der Seidenraupen findet in der heutigen Zeit statt. Am Schluss steht eine Warnung. Jede/r kann sich überlegen, was auf die Seidenraupen, die Textilindustrie, uns und das Weltgeschehen zu kommt.
ESbloG: Was nehmt ihr aus dem Stück mit?
Christiane Hagedorn: Das Eintauchen in die deutsche Geschichte, in Globalisierungsfragen und in die Realität eines Textilunternehmens. Ich habe gelernt, wie ein industrieller Webstuhl funktioniert oder, was es für heimische Betriebe, die in den 60er Jahren sehr erfolgreich waren, bedeutet, wenn plötzlich Stoffe aus China kommen. Diese komplexe Materie und eine Geschichte zu erzählen, die über eine so viele Epochen geht und der Versuch, dass diese auch bei den Zuschauer:innen innerhalb eines Abends ankommt, war eine faszinierende Erfahrung.
Constantin Gerhards: Es war irre für mich, der aus einer ganz anderen Generation kommt, die Geschichte vom ersten und zweiten Weltkrieg durch die Auseinandersetzung mit dem Stück in Ansätzen zu „erleben“. Was ich total spannend finde, sind die psychologischen Abhängigkeiten. Viele Unternehmen haben sich doch dem Nationalsozialismus unterworfen, in der Hoffnung, dadurch weiter Karriere machen zu können. Wenn man hinter die Kulissen blickt, versteht man, dass diese Menschen in Not waren und in Abhängigkeit lebten. Was mich zutiefst erschreckt ist, wie sich die Geschichten in der heutigen Zeit, zum Teil durch rechte Parteien, wiederholen (könn(t)en).
Volker Schiewer: Dieses Stück umspannt einen Zeitraum von ziemlich genau 225 Jahren. Gerade bei den Proben haben uns besonders der 1. und 2. Weltkrieg und die nationalsozialistische Zeit beschäftigt. Im Publikum saßen sehr viele Gütersloher, die genau diese Zeit erlebt haben. Ich erinnere mich auch an eine Aussage im Stück „es muss doch jetzt irgendwie weitergehen“. Die Thematik ist sehr authentisch und das wirkt, auch beim Publikum.
Annika, Jule und Lotta (10c): Besonders nehmen wir die Bühnenerfahrung und unseren Blick hinter die Kulissen mit. Wir haben bei Kostümwechseln geholfen und es war aufregend, zu beobachten, wie sich die Schauspieler:innen in die Rollen einfinden. Im Geschichtsunterricht lesen wir Texte und unterhalten uns über diese. In einem Theaterstück hingegen wird die Thematik viel nähergebracht. Man entwickelt ein größeres Verständnis, hat plötzlich Lust, selbst nachzuforschen und sich mit geschichtlichen Ereignissen zu befassen, die auch eine Mahnung an uns alle sein sollten.
ESbloG: Wo habt ihr erste Schauspielerfahrungen gesammelt und habt ihr Schauspielkunst studiert?
Christiane Hagedorn: Meine erste Schauspielerfahrung war in der Schule in einem Märchen. Ich studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, hatte meine ersten Engagements in Potsdam und in Schwerin. Das waren schöne Zeiten. Schließlich bin ich nach Münster gekommen, wo ich immer noch lebe. Acht Jahre war ich am Theater Münster als Schauspielerin engagiert, bin inzwischen aber freie Schauspielerin und Sängerin, was es mir ermöglicht, neben meinen freien Projekten zwischen Musik und Theater, auch immer wieder am Theater Gütersloh zu gastieren.
Constantin Gerhards: Als Kindergartenkind habe ich schon einen Clown gespielt, den „dummen August“, und ich liebe Filme. In der Schule ging dann die Theater-AG los und wir konnten am Schauspielhaus Köln im Rahmen des Schülertheaterfestivals „Das Tagebuch der Anne Frank“ aufführen. Später war ich zweie Jahre in Köln auf einer privaten Schauspielschule und habe im Schauspielhaus in einem Jugendclub gespielt. 2018 habe ich für mich entschieden, noch einen staatlichen Abschluss zu absolvieren, um mehr Chancen zu haben. Ich bin dann an die Schauspielschule Folkwang gewechselt. Die Ausbildung umfasste unter anderem viel Körperarbeit, Sprechunterricht, Tanz und Singen.… Es war ein Traum. Mein erstes Engagement war danach in Bad Hersfeld, im Stück „Club der toten Dichter“. In Plauen hatte ich am Vogtlandtheater ein Gastengagement und schließlich gastierte ich in Gütersloh bei „Bermpohl bleiben“ und nun bei der „Weberei“. Zwischendurch bin ich in einer Filmagentur und drehe für das Fernsehen.
Volker Schiewer: Ich arbeitete mein Leben lang als Berufsschullehrer. Im Mittelpunkt zu stehen und etwas sagen zu müssen, war mir vertraut. Seit 50 Jahren bin ich Musiker. Ich kannte es, auf der Bühne zu stehen, aber Theaterspielen war doch etwas Neues. Seit 2018 bin ich bei der Gütersloher Bürgerbühne betete vor der ersten Premiere, „der Kelch möge an mir vorübergehen“. Ich hatte keine Erfahrung, wie es ist, wenn der ganze Theaterraum voller Leute ist. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass ich es kann und ich freue mich auf jede weitere Produktion.
ESbloG: Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Laien- und Berufsschauspieler:innen?
Annika, Jule und Lotta (10c): Es war sehr beeindruckend in diesem Ensemble zu spielen und die Schauspieler:innen nicht nur vom Publikum aus zu sehen, sondern hautnah dabei zu sein und zu erleben, wie sie sich auf eine Aufführung vorbereiten. Trotz unserer kleinen Rolle haben wir uns zugehörig gefühlt. Die Gruppendynamik des Theaters Gütersloh ist vergleichbar mit der einer Familie.
Volker Schiewer: Nicht umsonst heißt es „Ensemble“. Ich habe mich sofort als Teil des Ensembles gefühlt und hätte es sonst auch nicht machen wollen.
Christiane Hagedorn: Wenn ich mit Menschen auf der Bühne stehe, gibt es für mich keine Unterschiede. Jede/r gehört dazu. Am Theater Gütersloh ist eine Atmosphäre in der jeder maximal wertgeschätzt wird. Alle gehören zusammen und nur so ist es eine gute Arbeit.
Constantin Gerhards: In dieser Kunstbubble habe ich die totale Befreiungserfahrung darin gemacht, mit Menschen zu arbeiten, die aus den unterschiedlichsten Bereichen und Ländern kommen und die wenig Berührung mit Theater haben. Diese Begegnungen zu erleben, ist mein Hauptinteresse als Schauspieler.
ESbloG: Wie ist es, sich immer wieder an eine neue Gruppe zu gewöhnen und sie nach dem Probenprozess wieder zu verlassen?
Constantin Gerhards: Es ist toll! Auch schwer, aber total bereichernd. Diese viele Reisen, anderen Städte und unterschiedlichen Menschen.
Volker Schiewer: Man bleibt wach und lernt dazu. Wir sind als Ensemble zusammen gewachsen und helfen uns gegenseitig.
ESbloG: Wenn ihr nur einen Satz an die zukünftige Generation weitergeben könntet, welcher wäre es?
Constantin Gerhards: Für meine Generation und auch euch, ist es besonders wichtig, nicht aufzugeben und für die Dinge, die man machen möchte, einzustehen, denn in schweren Situationen, die auf uns zukommen werden und die einen ohnmächtig lassen werden können ist es wichtig, sich trotzdem mit guten Freunden zu umgeben und nicht aufzugeben.
Christiane Hagedorn: Lasst euch nicht von dem einlullen, was über alle möglichen Medien auf euch einströmt, bleibt wach für das, was in der echten Welt um euch herum passiert und habt MUT, denn vielleicht ist so ein Stück eine Warnung dafür, wie es gesellschaftlich laufen kann, wenn man in eine Situation hineinstolpert, die man jetzt noch verhindern kann.
Volker Schiewer: Seid aufmerksam und nehmt mit sämtlichen Sinnen am Leben teil und macht euch selbst die Freude, andere Menschen zu begeistern.
ESbloG: DANKE für dieses Interview und dass ihr uns eure Zeit geschenkt habt. Wir freuen uns schon sehr darauf, am 11. Januar um 19:30 Uhr live im Theatersaal mit dabei zu sein. TOI, TOI, TOI und bis bald!
Hier seht ihr Annika Großestrangmann, Jule Heerlein und Lotta Luisa Hoff (10c, ESG) als Seidenraupen:
Weitere Infos zum Stück: Schauspiel von Lisa Sommerfeldt I Regie und Bühne: Christian Schäfer I Kostüme: Anna Sun Barthold-Torpai I Musik: Miriam Berger I Choreografie: Dhélé Agbetou I Es spielen: Vivienne Causemann, Christine Diensberg, Constantin Gerhards, Christiane Hagedorn, Jacques I Malan, Volker Schiewer (Bürgerbühne Gütersloh e. V.), Wake up OWL Company, Spielclub 13+, Spielclubleitung: Anna Lena Friedrichs (Theaterpädagogin)
Informationen & Trailer: [hCps://www.theater-gt.de/veranstaltung/weberei-oder-die-erfindung-des-bademantels]. (07.11.2024)
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